Paderborn

Land unter in Paderborn: Hochwasser gab's nicht nur 1965

Auch in den Jahren 1928, 1931, 1932 und 1960 waren in Paderborn heftige Überschwemmungen registriert worden

04.10.2016 | 04.10.2016, 09:13

Paderborn. Die Kolumne der Vorwoche über den als Hochwasserrückhaltebecken errichteten Padersee hat die Frage nach der Flut des Jahres 1965 aufgeworfen. Diese ist im Vorjahr in dem vom Stadtarchiv und Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing herausgegebenen und sehr empfehlenswerten Bildband "Land unter" nochmals dokumentiert worden.

Das Hochwasser vom Juli 1965 war auch das Resultat eines ungemein nassen Frühjahrs. Seit dem April lagen die Regenmengen im Paderborner Land deutlich über den langjährigen Mittelwerten. Nur an ganz wenigen Tagen blieb es trocken. Als dann am Freitag, 16. Juli, eine Gewitterfront mit wolkenbruchartigen Regenfällen heranzog, wurden nie zuvor dokumentierte Niederschlagsmengen beobachtet. Der Regenschreiber an der Frauen- und Kinderklinik an der Husener Straße registrierte in der Zeit von 12 bis 13 Uhr eine Regenmenge von 38 Litern pro Quadratmeter. Insgesamt wurden für die drei Tage vom 14. bis zum 16. Juli mehr als 200 Liter pro Quadratmeter ermittelt.

So traten im Paderborner Stadtgebiet die Pader, der Springbach und der Rothebach über sämtliche Ufer. Gierstor und Heierstor wurden ebenso wie der damals noch nicht befestigte Maspernplatz überschwemmt. Viele Jahre zeugte eine Hochwassermarke an der Paderbrücke am Paderwall von der gewaltigen Dimension des Geschehens.

Das war aber nicht gänzlich einmalig. Auch in den Jahren 1928, 1931, 1932 und 1960 waren in Paderborn heftige Überschwemmungen registriert worden. Plötzliches Tauwetter und starke Regenfälle führten auch im Januar 1968 in und um Paderborn zu einer durchaus gefährlichen Lage. Mit der Katastrophe des Jahres 1965, die im Altenautal insgesamt sieben und in Schloß Neuhaus zwei Menschenleben forderte, ist aber kein anderes Hochwasser zu vergleichen.

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