Paderborn

Wie der Neptun aus dem Schloss zum Markt kam

Brunnengeschichte: 34 Jahre nach der Zerstörung des Originals schuf Josef Rikus den Nachfolger

22.08.2016 | 22.08.2016, 07:15

Paderborn. Im Zusammenhang mit der aktuellen Umgestaltung des Dom- und Marktplatzes stellt NW-Leser Gerhard Stitz die Frage nach der Geschichte des Neptunbrunnens.

Dieses Kleinod wurde in seiner aktuellen Form vom Paderborner Künstler Josef Rikus geschaffen und im Jahr 1979 eingeweiht. 34 Jahre zuvor war der alte Brunnen durch einen Bombenvolltreffer zerstört worden. Damit endete eine Geschichte, die im Jahr 1590 begann. Damals spendete Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg einen Neptunbrunnen, der im Innenhof des Neuhäuser Schlosses aufgestellt wurde. Als Kurfürst Clemens August von Bayern das Schloss „barockisieren" ließ, war der Brunnen im Weg und wurde kurzerhand dem Domkapitel vermacht. 1730 wurde der Brunnen auf dem Marktplatz aufgestellt. Zuvor war die etwas freizügig angelegte Brunnenstatue allerdings überarbeitet worden.

Bei der Aufstellung des neuen Brunnens wurden viele Teile des zerstörten Vorgängers wiedergefunden. So wurde lange und auch im Vorfeld der Landesgartenschau 1994 über eine Rekonstruktion nachgedacht. Noch im Jahr 2003 fand im Schloß ein Werkstattgespräch zum Thema statt. Das steht inzwischen nicht mehr auf der Tagesordnung.

Der Rikus-Brunnen aber nimmt längst eine stadtbildprägende Rolle ein. Und hat einige Verunzierungen durch gestrickte Fische und auch ein Pappmaschee-Flossentier gut überstanden.

Haben auch Sie eine Frage, liebe Leserinnen und Leser? Dann schreiben Sie doch einfach an die Redaktion unter www.nw.de oder an die Gertrud-Gröninger Straße 12 in 33102 Paderborn. Wir versuchen, Ihre Fragen zu beantworten und veröffentlichen Antworten immer montags an dieser Stelle.