Warum Paderborner Gläubige zu Fuß nach Verne pilgern

Wiki Paderborn: Seit 1763 pilgern die Paderborner am ersten Julisonntag nach Verne

04.07.2016 | 04.07.2016, 09:21

Paderborn (js). Der Juli ist in Paderborn stets ein besonderer Monat. Das Schützen- und das Liborifest stehen an. Am ersten Julisonntag aber pflegen einige hundert Bürgerinnen und Bürger einen ebenfalls sehr bemerkenswerten Brauch. Am frühen Morgen um 5.30 Uhr startet am Paradiesportal des Hohen Domes die Stadtwallfahrt nach Verne.

Auch gestern machten sich die Wallfahrer wieder auf den gut 15 Kilometer langen Weg nach Westen. Hinter Syrings Hof an der Alme, in Höhe der Alten Schanze und beim Hof Sänger vor Salzkotten wurde Station gemacht und Andacht gehalten. Nach dem wie stets sehr feierlichen Empfang am Dreihochwürdenstein in Verne feierten die Gläubigen in der Kirche vor dem Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ Gottesdienst.

Die Wallfahrt anlässlich des Festes Mariä Heimsuchung (2. Juli) war im Jahr 1763 vom damaligen Bischof Wilhelm Anton von Asseburg eingeführt worden. Der konnte nicht ahnen, dass die Paderborner Pilger in den Jahren 1954 (4. Juli) und 1974 (7. Juli) wenige Stunden nach der Wallfahrt einen deutschen Sieg im Endspiel der Fußball-WM feierten. Als die Finals 1966 (30. Juli), 1982 (11. Juli) und 1986 (29. Juni) verloren gingen, schien der Zusammenhang zwischen Stadtwallfahrt und WM-Titel hergestellt. 1990 (8. Juli) und 2014 (13. Juli) aber gewann Deutschland am zweiten Julisonntag.

Haben Sie auch eine Frage, liebe Leserinnen und Leser? Dann schreiben Sie uns unter www.nw.de oder an die Gertrud-Gröninger Straße 12 in 33102 Paderborn. Wir versuchen, Ihre Fragen zu beantworten und veröffentlichen Antworten immer montags an dieser Stelle.