Paderborn

Warum der Osterlauf am Karsamstag ist

Terminstreit: Die Kirche hatte in Paderborn auch im Sport lange ein Wort mitzureden

21.03.2016 | 21.03.2016, 07:59

Paderborn. An diesem Samstag (Karsamstag) ist es soweit. Der Osterlauf feiert Geburtstag, erlebt seine 70. Auflage. Da liegt die Frage, warum der Osterlauf am letzten Tag der Karwoche stattfindet, nahe.

Tatsächlich aber beginnt die Geschichte an einem Ostersonntag. Am 20. April 1947 ging der erste Osterlauf über die Bühne. Start und Ziel waren am Westerntor. Rund um die Promenade wurden 3.350 Meter gelaufen. Am Sonntagstermin wurde 1948 und 1949 festgehalten. 1950 starteten die Läufer erstmals am Ostermontag. Als die Veranstalter vom SC Grün-Weiß Paderborn und DJK/SSG Paderborn im Jahr 1953 zum Sonntag zurückkehren wollten, gab es erheblichen Widerstand aus katholischen Kreisen. Die Wellen schlugen hoch. Max Danz, der damals den Deutschen Leichtathletikverband führte, musste einen Versöhnungsbrief verfassen, den auch der Paderborner Katholikenausschuss und der Katholische Lehrerverband erhielten. So wurde weiter am Ostermontag gestartet.

Erst im Jahr 1962 erfolgte die Verlegung auf den Karsamstag. Zehn Jahre zuvor war der Lauf von der Promenade in das wieder aufgebaute Inselbadstadion umgezogen. Seit 1989 sind Start und Ziel am Heierswall. Und gegen die Pasta-Party am Karfreitag hat selbst die katholische Kirche nichts mehr einzuwenden.