Höchstleistungen und Emotionen: Das war der Paderborner Osterlauf 2025

Paderborn. Die Sonne lachte, die Stimmung bebte und die Zahlen sprachen für sich: Mit 14.127 Läuferinnen und Läufern und mehr als 20.000 Zuschauern hat der 77. Paderborner Osterlauf in diesem Jahr neue Maßstäbe gesetzt. Ob über fünf, zehn oder fast 21,1 Kilometer – auf allen Strecken wurden Bestzeiten gejagt, wurde angefeuert und gefeiert. In diesem Jahr besonders im Blickpunkt: Die Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon, die das ohnehin traditionsreiche Event zusätzlich aufwerteten. Paderborns Bürgermeister Michael Dreier erklärte: &bdquo;Dadurch ist diese sensationelle Zahl von mehr als 14.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erreicht worden. Das ist absolute Spitzenklasse. Ich bin sehr stolz und dankbar, dabei sein zu dürfen.“ Auch richtete er ein großes Lob an das Organisationsteam. Wie stark das Teilnehmerfeld tatsächlich war, zeigten auch die Resultate: Nachwuchsathleten glänzten beim R5K-Rennen, aber auch auf der 10-Kilometer-Strecke sowie im Halbmarathon wurden Topzeiten gelaufen – im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Wettbewerbe beim 77. Paderborner Osterlauf. Osterlauf in Paderborn: Hier gibt es alle Fotos der 77. Auflage Paderborner Osterlauf: So lief der 5-Kilometer-Lauf Das bislang am stärksten besetzte Rennen der diesjährigen R5K-Tour hat seinem Ruf alle Ehre gemacht: Beim dritten Lauf der Nachwuchsserie, der im Rahmen des 5-Kilometerlaufs beim traditionsreichen Paderborner Osterlauf ausgetragen wurde, lieferten sich am Samstagmorgen die besten Nachwuchstalente packende Duelle – und machten die vorderen Platzierungen komplett unter sich aus. Allen voran überzeugte Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach): Die 19-Jährige stellte auf der schnellen Strecke eine neue persönliche Bestleistung von 15:40 Minuten auf und gewann das Frauenrennen der R5K-Wertung mit deutlichem Vorsprung. Die Tochter der früheren Weltklasse-Marathonläuferin Irina Mikitenko unterstrich damit ihre gute Form und ihren Platz in der Spitze der deutschen Lauftalente. &bdquo;Ich bin länger nicht mehr die fünf Kilometer gelaufen und hatte vorher ein komisches Bauchgefühl“, gestand Mikitenko. &bdquo;Ich wusste nicht genau, wie schnell ich sein darf, um durchzuhalten.“ Dass sie sich im Rennverlauf an schnelleren Männern orientieren konnte, half ihr, das Tempo zu halten. &bdquo;Das hat es mir leichter gemacht“, sagt sie. Mikitenko blickt nun auf die U23-Europameisterschaften in Bergen. &bdquo;Wenn alles mit der Qualifikation klappt und ich verletzungsfrei bleibe, freue ich mich sehr darauf.“ Im Training wird sie von Benjamin Stalf betreut, gelegentlich gibt Mutter Irina noch einen Tipp – &bdquo;aber ins Training mischt sie sich nicht ein.“ Hinter Mikitenko komplettierten Pia Schlattmann (LG Brillux Münster, 16:15) und Nele Heymann (ebenfalls LG Brillux Münster, 16:31) das R5K-Podium beim Paderborner Osterlauf. 5 Kilometer: Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Männern Bei den Männern entwickelte sich ein hochspannendes Rennen mit einem packenden Finish. Christoph Schrick (Königsteiner LV) setzte sich in 14:16 Minuten durch und blieb dabei ebenfalls unter seiner bisherigen Bestzeit. &bdquo;Für mich war der Lauf relativ entspannt – erst am Ende wurde es hart“, berichtete der 22-Jährige. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Paderborner Osterlauf (@paderborner_osterlauf) &bdquo;Ich habe mich die ganze Zeit reingehängt und dann auf den letzten 200 Metern attackiert.“ Das sei auch sein Plan gewesen, da er aus dem Kurzstreckenbereich (1.500 Meter) komme und auf der Zielgeraden seine Stärken habe ausspielen können. Die Konkurrenz war dabei namhaft: Jakob Dieterich (Frankfurt Athletics), der U23-Sieger vom R5K-Lauf in Dresden, hatte lange Zeit das Tempo gemacht. In der letzten Kurve lagen Schrick, Dieterich und Tristan Kaufhold (U20, SSC Hanau-Rodenbach) fast gleichauf. &bdquo;Wir waren Schulter an Schulter, dann bin ich vorbei und habe den Vorsprung bis ins Ziel gebracht“, so Schrick. Kaufhold und Dieterich wurden zeitgleich in 14:17 Minuten Zweiter und Dritter. Sowohl Mikitenko als auch Schrick richten ihren Fokus in den kommenden Monaten auf die U23-Europameisterschaften, erklären sie nach dem Zieleinlauf in Paderborn. &bdquo;Langfristig ist Olympia das Ziel“, sagt Schrick. &bdquo;Ich will die 1.500 und 5.000 Meter auf hohem Niveau laufen.“ In Paderborn haben er und Mikitenko eindrucksvoll gezeigt, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Paderborner Osterlauf: So lief der 10-Kilometer-Lauf Beim 10-Kilometerlauf des 77. Paderborner Osterlaufs wurde nicht nur um Platzierungen, sondern auch um persönliche Bestzeiten gekämpft – mit Erfolg: Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf) überzeugte als bester Deutscher mit neuer Bestmarke. Er verbesserte seine Zielzeit um sieben Sekunden auf 28:26 Minuten. Zwar musste er neben dem Spitzentrio aus Kenia auch den Vorjahreszweiten aus Äthiopien ziehen lassen, zeigte sich im Ziel mit seinem fünften Platz aber dennoch rundum zufrieden: &bdquo;Ich bin voll happy. Ich habe lange gekämpft, um den Anschluss zu halten. Ab Kilometer sieben musste ich dann abreißen lassen. Aber ich glaube nicht, dass ich langsamer wurde – die anderen sind einfach schneller geworden“, sagte der 30-Jährige, der auch durch seinen Podcast &bdquo;Auslaufen“ bekannt ist. Das begeisterte Paderborner Publikum trug ihn ins Ziel: &bdquo;Da kann man gar nicht langsamer werden.“ Ganz vorne setzte sich Michael Kiplagat Moiben aus Kenia bei seinem Europadebüt durch. Der 23-Jährige lief die Strecke in 28:07 Minuten – taktisch klug, aber nicht ganz unter der erhofften 28-Minuten-Marke. &bdquo;Die zweite Hälfte war deutlich schneller. Das zeigt, wie gut die Strecke hier ist“, so Athletenmanager Philipp Kopp. Moiben wird nun als Tempomacher beim Düsseldorf-Marathon starten, bevor er nach Kenia zurückkehrt. Mit James Kipkurui (28:14) und Edwin Kiptoo Kibet (28:15) folgten zwei weitere Kenianer auf den Plätzen zwei und drei. Der Äthiopier Kefyalew Kifle, im Vorjahr noch Zweiter, wurde diesmal Vierter (28:17). 10 Kilometer der Frauen: Beste Deutsche landet auf Rand drei Jan-Lukas Becker (TSV Bayer 04 Leverkusen), am Karsamstag zweitbester Deutscher, steigerte sich ebenfalls stark und belegte in 28:36 Minuten (vorherige Bestleistung 28:55) Rang sieben. &bdquo;Ich bin fast 20 Sekunden unter meiner Bestzeit geblieben. Für mich lief’s besser als erwartet“, sagte der 32-Jährige, der trotz leichter Erkältung antrat. &bdquo;Der Osterlauf ist überproportional gut besucht – für solche Rennen lebt man.“ Auch bei den Frauen gab es starke Leistungen: Rency Jepngetich Kogo aus Kenia gewann souverän in 31:56 Minuten vor ihrer Landsfrau Christine Akuuta Komen (32:48). Nur eine Sekunde dahinter lief Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) als beste Deutsche auf Rang drei. Die Kasselerin zeigte sich mit Blick auf den bevorstehenden Düsseldorf-Marathon zufrieden: &bdquo;Ich glaube, es war die zweit- oder drittschnellste Zeit meiner Karriere. Auf den Geraden bin ich richtig gut gerollt“, sagte Hottenrott, die im Schlussspurt sogar noch zur Zweitplatzierten aufschließen, sie aber nicht überholen konnte. &bdquo;Das war etwas schade – aber nächstes Mal.“ Paderborner Osterlauf: So lief die Deutsche Meisterschaften im Halbmarathon Erst vor eine Woche aus den USA gekommen, jetzt Deutscher Meister in Paderborn: Luca Madeo (LG Filder) hat sich bei der Deutschen Halbmarathon-Meisterschaft (21,0975 Kilometer) im Rahmen des 77. Paderborner Osterlaufs selbst überrascht. In 01:05:20 Stunden sicherte sich der 23-Jährige den Titel – und hatte eigentlich ganz andere Pläne. &bdquo;Mein Start war eigentlich nur als Trainingslauf gedacht“, sagte der in den USA lebende Athlet, der in Kentucky Sport- und Ernährungswissenschaften sowie Fitness und Sportmanagement studiert. &bdquo;Ich wollte für die 10.000 Meter in zwei Wochen bei der Bahn-DM in Hamburg testen. Aber ich habe mich unterwegs so gut gefühlt, dass ich vorne mitgelaufen bin – und plötzlich war ich allein vorne.“ Nach etwa 13 Kilometern setzte sich Madeo entscheidend ab. &bdquo;Ich glaube, ich brauche noch ein paar Tage, um das zu realisieren“, sagte er nach dem Zieleinlauf sichtlich erschöpft. In zwei Wochen will er bei der 10.000-Meter-DM unter die Top-Drei laufen – in der Hoffnung, mit einer Zeit unter 29:30 Minuten die EM-Norm für Bergen zu knacken. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Paderborner Osterlauf (@paderborner_osterlauf) Hinter Madeo belegten Bastian Mrochen (LG Telis Finanz Regensburg, 01:05:36) und Gabriel Lautenschlager (LG Bamberg, 01:05:48) die weiteren Podestplätze. Höhen und Tiefen für Deutsche Meisterin im Halbmarathon Bei den Frauen zeigte Esther Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) die beste Leistung des Tages und verteidigte in 01:10:00 Stunden ihren Meistertitel – trotz turbulenter Vorwochen. &bdquo;Ich hatte beim Halbmarathon in Berlin vor zwei Wochen einen Erfolg (Anm. d. Red.: wurde als Siebte im Gesamtfeld die beste Deutsche), der mir Selbstvertrauen gegeben hat. Aber bei der Straßenlauf-Europameisterschaft in Brüssel/Leuven lief es dann gar nicht, da hatte ich muskuläre Probleme und musste aufgeben“, sagte sie. &bdquo;Dass ich jetzt trotzdem gewinnen konnte, fühlt sich richtig gut an.“ Pfeiffer setzte sich früh von ihrer stärksten Konkurrentin Blanka Dörfel (SCC Berlin, 01:10:25) ab und brachte den Vorsprung ins Ziel. &bdquo;Ich wusste, sie wird mir Druck machen, aber ich konnte mich vorne halten. Gerade bei den Temperaturen war das nicht einfach. Am Ende bin ich sogar dreimal in Überrundungen reingerannt – das hat ein paar Sekunden gekostet.“ Für die Düsseldorferin war Paderborn auch atmosphärisch ein Highlight: &bdquo;Wenn du zwei Runden läufst, hast du doppelt so viel Stimmung. Die Leute stehen überall – das pusht total.“ Tanja Neubert (nextgendingmad e.V.) komplettierte das Frauenpodium in 01:11:40 Stunden. Lokalmatadorin Chiara Nahen vom LC Paderborn landete in 01:13:41 Stunden auf Rang fünf.

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