Paderborn

Neubau für 1,7 Millionen Euro

Schlosswerkstätten schaffen Platz für weitere 40 Arbeitskräfte

(v. l.) Architekt Wolfgang Just, Geschäftsführer Klaus-Heiner Kaufmann, Marion Hils vom Werkstattrat, Werkstattleiter Thomas Rudolphi, Beschäftigte Hildegard Klegraf und Monika Göddeker, Projektsteuerung Architekturbüro Hülsmann. | © FOTO: CARITAS

05.12.2014 | 15.11.2022, 12:29

Paderborn-Schloß Neuhaus. Die Pläne liegen vor, die Bagger stehen bereit und die Vorarbeiten sind abgeschlossen. Jetzt kann es losgehen mit dem Neubau auf dem Gelände der Schlosswerkstätten.

Insgesamt sollen 40 neue Arbeitsplätze für Menschen mit schwerstmehrfacher Behinderung und für Personen mit altersbedingten Belastungseinschränkungen entstehen. Betreiber des Bauprojektes ist der Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn. Damit reagiert der Verein auf den wachsenden Bedarf für Arbeitsplätze von Menschen mit Behinderung, die ganz spezielle Räumlichkeiten benötigen, um am produktiven Arbeitsleben teilhaben zu können. Die Planung für den Neubau wurde vom Paderborner Architekturbüro Just durchgeführt.

Das neue Gebäude wird ein flaches, einstöckiges Haus.
Das neue Gebäude wird ein flaches, einstöckiges Haus.

Das eher einfach aussehende, langgestreckte Flachdachgebäude ist voll und ganz auf die Bedürfnisse der Werkstatt-Beschäftigten ausgerichtet. Um ein Atrium sind fünf Gruppenräume angeordnet mit angegliederten Ruheräumen, um individuelle Rückzugsmöglichkeiten anzubieten. Auch Therapieräume und modernste Sanitäreinrichtungen sind vorhanden. Gleichzeitig ist der Neubau an den regulären Arbeitsbereich angegliedert, damit ein Wechsel aller Beschäftigten jeder Zeit möglich ist.

Im Atriumbau sollen künftig vornehmlich Eigenprodukte wie Glückwunsch-Karten, Grillanzünder und einfache Zuarbeiten für die Produktion hergestellt werden. "Der Neubau des Arbeitsbereichs für Menschen mit besonderem Hilfebedarf (ABbH) ist eine besondere Einrichtung der beruflichen Rehabilitation. NRW ist das einzige Bundesland, das diesen Personenkreis in Werkstätten fördert", so Klaus-Heiner Kaufmann, Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Werkstätten beim CWW Paderborn. "Durch kleine Gruppen, reizarme Raumgestaltung und ein differenziertes Arbeitsangebot wollen wir Menschen mit schwerstmehrfachen Behinderungen Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen."

Die Gesamtkosten des Neubaus der Schlosswerkstätten am Merschweg liegen bei 1.7 Millionen Euro. Zur Finanzierung gewährt das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW einen Zuschuss von 467.900 Euro. Darlehen in Höhe von 597.000 Euro werden aus der Ausgleichsabgabe des LWL-Integrationsamtes und von der Bundesagentur für Arbeit mit einem Zinszuschuss gefördert. Der CWW Paderborn ist an der Finanzierung mit Eigenmitteln in Höhe von 597.100 Euro beteiligt.

Alle Aufträge für den Neubau sind ausschließlich an heimische Handwerker der Region gegangen. Aktuell arbeiten 85 Menschen mit besonderem Hilfebedarf in den Werkstätten am Merschweg. Die bauliche Erweiterung wird voraussichtlich in einem Jahr fertiggestellt sein.