Aufklärung vor Ort

Wanderung durch den möglichen Nationalpark Egge

Die Junge Union im Kreis Paderborn informiert zum aktuell heiß diskutierten Thema. Ein Forstunternehmer, zwei Förster, die IHK und der CDU-Stadtverband kommen dabei zu Wort. 

Eine Wanderung durch die möglichen Nationalparkflächen unter fachkundiger Leitung von Revierförster Oliver Sielhorst gehört zum Informationsnachmittag. | © Junge Union

16.01.2024 | 16.01.2024, 17:29

Lichtenau. Unter dem Motto „Unsere Egge live - mach dir selbst ein Bild“ hatte der Stadtverband Lichtenau der Jungen Union im Kreis Paderborn zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Nationalpark Egge eingeladen. Ein Forstunternehmer, zwei Förster, die IHK und der CDU-Stadtverband kommen dabei zu Wort.

Nach Angaben der Jungen Union nahmen zahlreiche Interessierte aller Altersgruppen aus den Kreisen Paderborn und Höxter in Kleinenberg teil. Unter ihnen war auch der CDU-Landtagsabgeordnete Bernhard Hoppe-Biermeyer. Gestartet wurde mit einer Betriebsbesichtigung des örtlichen Forstunternehmens Wulf. Der Inhaber Christian Wulf zeigte die möglichen Konsequenzen eines Nationalparkes für das Familienunternehmen und die dadurch fehlende Planungssicherheit für zahlreiche Unternehmen in der Region auf.

Danach nahm die Gruppe unter fachkundiger Leitung des Revierförsters Oliver Sielhorst die potenziellen Nationalparkflächen bei einer Wanderung in Augenschein. Hierbei sei deutlich geworden, dass es in den letzten Jahren bereits umfangreiche Aufforstungsmaßnahmen gegeben habe und die derzeitige Gebietskulisse des Nationalparks durch zahlreiche Verkehrsstrecken zerschnitten sei.

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Viele Flächen sind schon geschützte Bereiche

Roland Schockemöhle, Leiter des Regionalforstamt Hochstift, ging danach im Heimathaus auf den Baumbestand im Staatsforst ein, der zu großen Teilen aus Buchenwäldern und aufgeforsteten Kalamitätsflächen besteht. Schockemöhle erklärte auch, dass die Staatswaldflächen in der Egge bereits jetzt zum weit überwiegenden Teil Naturwaldzellen, Wildnisgebiete, FFH- oder Vogelschutzgebiete seien.

Bernhard Hoppe-Biermeyer (Landtagsabgeordneter), Dirk Kaiser (Kreistagsmitglied), Maximilian Vogel (Vorsitzender JU Lichtenau), Hubertus Fehring (ehem. Landtagsabgeordneter), Kathrin Krause (Vorsitzende JU-Kreisverband), Florian Dickgreber, Patrick Jungblut (Vorstand JU Lichtenau), Julian Fieseler und Jan Schumacher (Vorstand JU-Kreisverband Höxter) nehmen am Informationsnachmittag teil. - © Junge Union
Bernhard Hoppe-Biermeyer (Landtagsabgeordneter), Dirk Kaiser (Kreistagsmitglied), Maximilian Vogel (Vorsitzender JU Lichtenau), Hubertus Fehring (ehem. Landtagsabgeordneter), Kathrin Krause (Vorsitzende JU-Kreisverband), Florian Dickgreber, Patrick Jungblut (Vorstand JU Lichtenau), Julian Fieseler und Jan Schumacher (Vorstand JU-Kreisverband Höxter) nehmen am Informationsnachmittag teil. | © Junge Union

Zudem sei im Nationalpark Eifel ein hoher Anteil an Wirtschafts- und Wanderwegen für den Nationalpark zurückgebaut worden. Daher könnten die rund 375 Kilometer Wirtschafts- und Wanderwege in der Egge durch einen Nationalpark teilweise infrage stehen. Anschließend präsentierte Claudia Auinger von der IHK Ostwestfalen, die sich bereits deutlich gegen einen Nationalpark positioniert hatte (die „NW“ berichtete), die Ergebnisse einer Studie ihres Hauses zu den wirtschaftlichen Auswirkungen eines Nationalparkes in der Region.

Demnach fürchten insbesondere die Holz- und Energiewirtschaft sowie nachgelagerte Unternehmenszweige negative Konsequenzen. In diesen Bereichen seien 36.000 in OWL beschäftigt, die pro Jahr einen Umsatz von rund 10,5 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die Tourismusbranche hingegen erhoffe sich durch die Attraktivität eines Nationalparks ein Umsatzplus von 288 Millionen Euro.

Abschließend erklärte Jörg Waltemate, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Lichtenau, noch die frühzeitige und klare Ablehnung des Nationalparkes durch den Stadtverband.