Lichtenau-Hakenberg. Im kleinen Lichtenauer Ortsteil Hakenberg ist am Sonntag Schützen-Geschichte geschrieben worden. Denn beim Schützenfest des Heimatschutzvereins, der mehr Mitglieder (330) zählt, als der Ort Einwohner hat (194), sind erstmals Frauen als aktive Mitglieder im Festumzug mitmarschiert. Da dieses Ereignis bereits im Vorfeld für großes öffentliches Interesse gesorgt hatte, war das Schützenfest ganz besonders gut besucht.
34 Damen sind mittlerweile dem Heimatschutzverein beigetreten, 14 von ihnen marschierten mit. Hinzu kamen noch vier Musikerinnen aus dem Spielmannzug und Musikverein Lichtenau. Die Schützinnen trugen neue grüne Uniformen und waren für die Befehle und das Marschieren ausgebildet worden. Noch am Donnerstag hatte es eine schnelle Einweisung ins Marschieren gegeben.
„Wir wollen nicht nur von Gemeinschaft reden, wir wollen sie auch praktizieren und da gehören für uns die Freuen dazu“, sagt Schützenoberst Michael Kniewel, dessen Partnerin Alice Weiß ebenfalls dem Verein beitrat.
Ansage des Kreisschützenoberst
Zu den Uniformen tragen die Damen keine Schützenmütze, sondern „Schiffchen“. Da diese aber nicht rechtzeitig fertig wurden, verzichteten die Damen diesmal noch auf eine Kopfbedeckung.

Auch ohne gab es dann den großen Auftritt. Man sei stolz auf die Damen und stehe voll hinter der Entscheidung, sagt Hauptfeldwebel Rainer Bohnemann. Worte, die auch Kreisschützenoberst Reinhard Mattern hörte. „Wenn beim Vogelschießen in Hakenberg nun eine Frau Schützenkönigin wird, dann ist sie auch berechtigt, Kreiskönigin zu werden“, stellte Mattern klar. Am Fest-Montag wird geschossen. Wie zu hören ist, scheint eine Hakenbergerin nicht abgeneigt, als erste Frau Schützenkönigin zu werden.
Am Sonntag stand aber das amtierende Königspaar Erwin und Bianka Gehrken mit ihren Hofstaatpaaren Helmut und Rita Rehermann sowie Tobias und Johanna Franzke im Mittelpunkt. Beim Abholen des Königspaares zeigte sich die Königin in einem wunderschönen Kleid in der Farbe Gold, das zudem mit Pailletten bestickt war. Die beiden Hofdamen trugen Kleider in der Farbe Petrol.
Wie bereits am Samstagabend, wurde auch am Sonntag nach dem Umzug im Festzelt bei bestem Wetter ausgiebig und fröhlich gefeiert.