Lichtenau. Nachdem dreimal innerhalb eines halben Jahres laut einer Pressemitteilung ein Wolf im Kreis Paderborn nachgewiesen wurde, hat das Land Nordrhein-Westfalen das Wolfsgebiet „Senne-Eggegebirge" mit umliegender Pufferzone bekannt gegeben. Der Wolf gehört zu den geschützten wild lebenden Tierarten in Deutschland. Doch seine Anwesenheit in der Region löst viele Fragen bei Wanderfreunden und insbesondere Tierhalterinnen und -haltern aus.
Der Kreis Paderborn und die Stadt Lichtenau bieten daher zu einer gemeinsamen Informationsveranstaltung an. Sie findet am Montag, 29. November, um 19 Uhr in der Schützenhalle Lichtenau statt. Die Teilnehmerzahl der Veranstaltung ist wegen der steigenden Corona-Zahlen begrenzt. Es wird daher um Anmeldung bis Mittwoch, 24. November, per E-Mail an dissen-kummerow@lichtenau.de oder unter Tel. (0 52 95) 89 30 gebeten. Ein 3G-Nachweis (geimpft, genesen oder vor nicht mehr als 24 Stunden getestet) ist am Einlass vorzulegen, Maskenpflicht besteht bis zum Sitzplatz.
Muss ich mich jetzt als Spaziergänger oder Wanderer anders verhalten? Wie kann ich meine Weidetiere vor Wolfsangriffen schützen? Diese und weitere Fragen werden Experten während der Veranstaltung beantworten. Insbesondere werden sie über Präventionsmaßnahmen für Halterinnen und Halter von Weidetieren wie Schafen und Ziegen und über finanzielle Förderungen dieser Maßnahmen informieren. Vier Experten werden an der Veranstaltung teilnehmen. Matthias Kaiser vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen ist Leiter der Wolfs-Arbeitsgruppe in NRW. Christoph Gurny von der Bezirksregierung Detmold informiert über die finanzielle Förderung von Herdenschutzmaßnahmen und Entschädigung der durch einen Wolf verursachten Schäden. Von der Landwirtschaftskammer NRW werden Wolfgang Take und Fabian Urbitsch über Herdenschutz-Möglichkeiten berichten.
Territoriales Einzeltier in der Region
Nachdem 2019 keine dokumentierten Beobachtungen von Wölfen im Kreis Paderborn mehr erfolgte, gab es im März und im Oktober 2020 zwei neue Nachweise in Lichtenau und in Altenbeken und im Januar und März 2021 in Kleinenberg. Da die letzten drei Nachweise sich auf ein und dasselbe Tier beziehen, ist erneut von einem territorialen Einzeltier in der Region auszugehen.
In der Folge wurde die derzeitige Wolfsgebietskulisse angepasst und im Mai dieses Jahres das Wolfsgebiet „Senne-Eggegebirge" mit umliegender Pufferzone seitens des Landes NRW bekannt gegeben. Es wird vermutet, dass sich das Tier auch in den an Altenbeken und Lichtenau angrenzenden Gemeinden bewegt.