
Lichtenau. In Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, Menschen für ein Amt in der Lokalpolitik zu gewinnen, überrascht nun die CDU in Lichtenau. Gleich vier Mitglieder bewerben sich, um als Bürgermeisterkandidat der Christdemokraten in der Energiestadt nominiert zu werden. Claudia Keiter aus Grundsteinheim, Josef Eich aus Henglarn, Andreas Rehermann aus Hakenberg und Ralf Zumbrock aus Atteln haben sich dazu bereit erklärt.
Auf der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes Lichtenau werden sie sich zur Wahl stellen. Wann die Sitzung stattfinden wird, ist allerdings aufgrund der Coronakrise noch offen. „Wir freuen uns auf jeden Fall auf eine spannende Mitgliederversammlung", sagt Josef Meiwes, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes. Etwas Zeit ist noch: Meldefrist für einen Bürgermeisterkandidaten ist der 17. Juli.
Coronakrise sorgt für viele Bewerbungen
Eine Kandidatin und die drei Kandidaten allesamt aus dem Stadtgebiet sind schon ein gewisser Luxus. „Wir sind nicht unglücklich darüber, zumal es alle kompetente Personen sind", ist Meiwes stolz, dass seine Partei die Qual der Wahl hat.

„Dass wir vier Bewerber haben ist aber auch der Coronakrise geschuldet. Da wir zurzeit keine Mitgliederversammlung abhalten können, haben wir alle Mitglieder angeschrieben und um Vorschläge gebeten. Unsere Satzung besagt, dass sich jedes Mitglied zur Wahl stellen darf. Dass es jetzt vier geworden sind, ist auch auf die gute Arbeit im Stadtverbandsvorstand zurückzuführen. Wir wollen die CDU wieder aktiv aufstellen", erklärt der Vorsitzende. Aus den 13 CDU-Ortsverbänden kamen diverse Rückmeldungen.
Vor zwölf Jahren gab es eine Kampfkandidatur
Auch 2008 gab es zwei Bewerber. Zwischen Dieter Merschjohann und Bernhard Amedick gab es eine Kampfkandidatur. Das werde es diesmal aber nicht geben, so Meiwes. „Das läuft diesmal ohne Spannung ab", ist er sich sicher.Als einzige Frau wirft Claudia Keiter ihren Hut in den Ring. Die 46-jährige selbstständige Sachverständige in der Immobilienbewertung wohnt in Grundsteinheim und hat dort als Ortsvorsteherin, Vorsitzende des Ortsvereins und als stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende politische Erfahrung vorzuweisen.
Der 58-jährige Josef Eich aus Henglarn, der als stellvertretender Fachbereichsleiter bei der Stadt Salzkotten arbeitet, ist seit 28 Jahren in der CDU und aktuell Vorsitzender der CDU Fraktion. Ein weiterer Kandidat ist Andreas Rehermann, der Ortsvorsteher in seinem Dorf ist, zudem auch Ratsherr und Vorsitzender im Feuerwehrausschuss. Der 53-Jährige arbeitet als Justizbeamter als Obergerichtsvollzieher. Der vierte Bewerber ist Ralf Zumbrock, der acht Jahre lang Fraktionsvorsitzender war und im Vorstand des CDU-Ortsvereins Atteln aktiv ist. Der 48-Jährige ist Geschäftsführer und Regionalmanager des Südlichen Paderborner Landes.Keiter, Eich, Rehermann oder Zumbrock? Aus vier mach eins wird es bald heißen.
Bisher steht nur die grüne Bürgermeisterkandidatin fest
Wer als Sieger oder Siegerin daraus hervorgeht, wird – Stand jetzt – nur gegen Martina Wolf-Sedlatschek antreten. Die 61-jährige Diplom-Pädagogin aus Ebbinghausen ist die Bürgermeisterkandidatin der Grünen. Die SPD hat bisher noch keinen Kandidaten aufgestellt. „Unsere Stadtverbandsversammlung im März fiel aufgrund der Coronakrise aus. Das Thema Bürgermeisterkandidat konnten wir noch nicht besprechen, wir tun uns zurzeit schwer einen Termin zu finden", sagt Josef Hartmann, noch amtierender SPD-Bürgermeister. Hartmann ist seit 2014 Bürgermeister der Energiestadt und tritt im September nicht mehr zur Wahl an. Es ist also noch offen, ob ein eigener Kandidat ins Rennen geschickt wird oder ob die Sozialdemokraten die Kandidatin der Grünen unterstützen werden.