Hövelhof sattelt auf: Gemeinde kauft Reiterhof

Hövelhof. Mit einer überraschenden Förderung des Sports wartet die Gemeinde Hövelhof auf. Am Dienstagmorgen wurde aus dem Rathaus bekannt, dass die Kommune den Reiterhof an der Buschriege samt zugehöriger Flächen gekauft hat. Der Reit- und Fahrverein der Sennegemeinde bleibe Pächter, wie Bürgermeister Michael Berens (CDU) gegenüber der &bdquo;NW“ bestätigt: &bdquo;Wir wollen zum einen das Vereinsleben erhalten und erwerben durch den Kauf zusätzlich Vermögenswerte für die Gemeinde.“ Der Kauf sei über liquide Mittel abgewickelt worden, heißt es aus dem Rathaus, es sei kein Kredit aufgenommen worden. Wie hoch die Kaufsumme ist, teilt die Gemeinde nicht mit. Der Verein, im Vorjahr 75 Jahre alt geworden, ist laut seiner Chronik 1967 auf das Gelände des einstigen Hölscher-Hofes gezogen. Seitdem hat sich das Areal zur Keimzelle für erfolgreichen Leistungs- und Breitensport entwickelt. Als der bisherige Hövelhofer Eigentümer nun aus privaten Gründen den Komplex verkaufen wollte, habe er sich an die Gemeinde gewandt - und traf auf Zustimmung in Verwaltung und Politik. Im Gemeinderat ist das Thema am 7. November in nichtöffentlicher Sitzung beraten worden. Kritik am Ablauf des Kaufes kommt von SPD und FDP. Das Areal umfasst neben Grün- und Ackerflächen einen Außenreitplatz, Stallungen, eine Rundführ-Anlage und zwei Reithallen, die bereits zuvor im Besitz der Gemeinde waren. Herzstück des 43.000 Quadratmeter großen Geländes ist die Hofstelle an der Buschriege 48. Gemeinde Hövelhof übernimmt das Pachtverhältnis &bdquo;Mit dem Erwerb dieses Geländes sichern wir nicht nur den Fortbestand eines bedeutenden Vereins. Wir tätigen auch eine wirtschaftlich kluge Investition, die sich langfristig auszahlen wird“, verkündet der Bürgermeister. &bdquo;Den Wert des Geländes darf man nicht unterschätzen. Die Grundstückspreise entwickeln sich nach oben. Wir haben hier Liquidität gegen einen Vermögenswert eingetauscht.“ Das bislang bestehende Pachtverhältnis mit dem Verein, so Berens, habe die Gemeinde übernommen. Eine Erhöhung der Pacht sei nicht angedacht. In Zukunft könne das Gelände auch touristisch durch die Gemeinde aktiviert werden. Dies sei aktuell aber nicht in Planung. Lesen Sie auch: Große Sporthalle würde in Hövelhof 13 Millionen Euro kosten Alle Ratsfraktionen unterstützen die Förderung des Reitsports, wie ein Umfrage der &bdquo;NW“ ergibt. Trotzdem ist Kritik zu vernehmen. SPD-Fraktionschef Simon Farr wirft dem Bürgermeister vor: &bdquo;Die Investitionssumme ist außergewöhnlich hoch und hätte eine sachorientierte Beratung erfordert. Dies wurde aufgrund des zur Verfügung stehenden gesteuerten Zeitfensters nicht ermöglicht.“ Informationen seien &bdquo;sehr kurzfristig“ zur Verfügung gestellt worden. Fragen zur &bdquo;fiskalischen Stärke sowie zur Mitgliederstruktur“ des Reitvereins habe die Gemeinde nicht beantwortet können. Farrs Sorge: &bdquo;Die Frage der Kostenübernahme von sich abzeichnendem Sanierungsbedarf auf dem Grundstück/Gebäude wurde trotz Hinweis der SPD-Fraktion nicht berücksichtigt, sodass zu befürchten ist, dass weitere größere Summen auf die Gemeinde zukommen werden.“ Ähnlich argumentiert FDP-Fraktionschef André Klocksin: &bdquo;Wir sehen für die Gemeinde durchaus auch Risiken, was den Zustand der Gebäude angeht, sowie die laufende Unterhaltung und Folgekosten des Objektes. Die vertraglichen Modalitäten zwischen Reitverein und Gemeinde konnten in der Sitzung nicht von der Verwaltung vorgestellt werden, da sie noch nicht verhandelt wurden.“ Eine Ausnahme bei Hövelhofer Vereinen Weniger Bedenken hegen Grüne und CDU. Für die Grünen lässt Ratsherr Jörg Schlüter durchblicken, dass trotz angespannter Haushaltslage die Unterstützung des Vereins an erster Stelle stehe. CDU-Fraktionschef Udo Neisens sagt: &bdquo;Es ist nicht unüblich, Flächen durch die Gemeinde zu erwerben, um sie für die Sicherung besonderer Zwecke oder als potenzielle Entwicklungsfläche ins Eigentum der Kommune zu übertragen. Die Sennegemeinde ist Eigentümer fast aller Sportflächen der anderen Sportvereine und stellt diese Flächen den Vereinen kostenfrei zur Verfügung. Lediglich der SJC Hövelriege ist aufgrund seiner besonderen Konstruktion vor vielen Jahren Eigentümer seiner Flächen geworden.“ .responsive23-x8M1meg6hOhpr69R-map-reiterhof-an-der-buschriege { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-x8M1meg6hOhpr69R-map-reiterhof-an-der-buschriege { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-x8M1meg6hOhpr69R-map-reiterhof-an-der-buschriege { padding-top: 142.86%; } } Auch interessant: Hövelhofer kauft Namensrechte an Handball-Halle im Kreis Lippe Beim Reitverein herrscht große Freude über den neuen Eigentümer. &bdquo;Ich bin glücklich, dass der Reiterhof nun in kommunaler Hand ist und unser Verein seine Arbeit für den Reitsport in Hövelhof fortsetzen kann“, sagt Heinrich Kückmann, der Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins. Trotz des nun gesicherten Verbleibs an der Buschriege wird es beim Freilandturnier (29. Mai bis 1. Juni) Veränderungen geben. So stehen seit dem 1. Januar die zuvor angepachteten Wiesen an der Heinrichstraße nicht mehr zur Verfügung. Daher muss unter anderem der Reitplatz für die Turniertage neu organisiert werden.

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