Der Plattdeutsche Kreis Hövelhof feiert Jubiläum

Hövelhof. Über einen rundum gelungenen Tag der offenen Tür freuten sich die Organisatoren vom Plattdeutschen Kreis im Dachverband Sennekult Hövelhof. Im 50. Jahr des Vereinsbestehens präsentierten sie am Sonntag am Heimatzentrum Senne ein interessantes Programm, das Hunderte große und kleine Gäste auf das schmucke Gelände an der Staumühler Straße lockte. Es gab viel zu entdecken und wundervolle Düfte von deftigen und süßen Leckereien zogen um die historischen Gebäude. Eingeleitet hatten die Engagierten ihr Goldjubiläum bereits am Mittwoch mit einem &bdquo;Abend vor der Deelentür“. Heitere Geschichten sorgten für gute Unterhaltung und zu den Klängen der &bdquo;Siene Puttkers“ wurden Lieder gesungen. Am Sonntag traten die Jagdhornbläser, das Akkordeonorchester, die Jugendvolkstanzgruppe Delbrück und das Quintett &bdquo;Siene Puttkers“ auf. Während sich die fünf Männer im Backhaus auf ihren Auftritt vorbereiteten, ließen sie sich den warmen Streuselkuchen schmecken, den Bäckermeister Hubert Kaimann im mit Holz beheizten Steinofen gebacken hatte. Früher wurde mit Brennnesel-Sud Wolle gefärbt Dort begegneten sie Schwester Notburga vom Missionshaus Neuenbeken, die 40 Jahre im Kongo gewirkt hat. Sie begleitete ihre Mitschwester Jacoba-Maria, die in Hövelhof erstmals mit ihrem Klosterlädchen-Stand vertreten war und unter anderem ihr Zucchini-Relish für die Missionshilfe anbot. Nebenan demonstrierten Renate Regier und Maria Jacob vom Plattdeutschen Kreis wie früher in einem &bdquo;Bruggepott“ ein Brennnesel-Sud zum Färben von Wolle gekocht wurde. &bdquo;Wir haben viele Angebote draußen platziert“, waren der Beauftragte für das Heimatzentrum, Carsten Tegethoff, und Volker Höddinghaus vom Plattdeutschen Kreis froh über das stabile Wetter. Schon beim teils &bdquo;upp Platt“ zelebrierten Eröffnungsgottesdienst sei es vor dem Haus des historischen Handwerks rappelvoll gewesen, schwärmten sie. Die Geistlichen Gerd Blome und Guido Potthoff sowie der Singkreis Espeln hätte ihn wunderbar gestaltet. Ursprung des Heimatzentrums ist ein kleinbäuerlicher Kotten. Die Einrichtung zeigt die Verhältnisse in der Senne um das Jahr 1900. Aus England waren Gustaf Degen und seine Frau Annabelle zu Gast. Begleitet von Opa Karl und Uropa Richard Schmidt hatten sie viel Spaß, als sie ihren Sohn Ludwig in einen alten Kinderstuhl setzten. Beim Bummeln trafen die Gäste auf Lion Joachim, der die eigens aufgelegte Jubiläums-Broschüre und ein Heimatzentrum-Wimmelbild verkaufte. Realschule präsentiert zusammen mit dem Imkerverein eine Bienen-AG Die Erzieherinnen Thekla Tepper und Sonja Balsmeier vom Kindergarten Bentlake beschäftigten die Kleinen. Die Steppkes malten Vorlagen aus dem neuen Buch &bdquo;Hövelhofer Kindergeschichten (Hüwelhuäfer Kinnergeschichten)“ aus. Die Texte haben Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens und Reinhold Schier ins Plattdeutsche übersetzt und für ein digitales Hörbuch eingesprochen. Die Bilder hat Thekla Tepper gestaltet. Angeleitet von Jan Philipp Müller vom Handwerksbetrieb Dunschen versuchte sich der junge Felix am weichen Material des australischen Sandsteins als Bildhauer. Die Landwirtschafts-Ökologin Friederike Stelzner-Langner und Mitarbeiterin Katja Popielas von der Biologischen Station Kreis Paderborn/Senne informierten über ihre Arbeit und warben für das &bdquo;Sennefest der Heideblüte“ an der Heidschnuckenschäferei am Sonntag, 18. August. Bernhard Klösener vom heimischen Imkerverein lobte eine Initiative der Lehrerin Martina Böhmer. Sie hat an der Franz-Stock-Realschule in Kooperation mit dem Verein eine Bienen-AG ins Leben gerufen. Daniel, Pia, Pia-Sophie und Paula zeigten am Imker-Stand, was sie bereits alles gelernt haben. Währenddessen versuchten Marcel Moselage und Christopher Geers einen Stationärmotor Deutz aus dem Jahr 1937 ans Knattern zu bringen. Das Schätzchen hat lange gute Dienste bei Schreiner Mersch in der Mühlensenne geleistet. Besonderheiten im Haus des Handwerks Besonderheiten gab es im Haus des Handwerks. In einem Nebenraum lief eine vielbeachtete Diaschau mit 150 Bildern aus der ersten Hälfte der 1970er Jahre. Archivar Andreas Gaidt vom Stadt- und Kreisarchiv Paderborn präsentierte die Ausstellung &bdquo;Fotografieren auf dem Lande - Bilder von Heinrich Klösener, Espeln 1940 bis 1955“. Die Bilder wurden ihm von Klöseners Tochter Gisela Hagenbäumer überlassen. Sie und Carsten Tegethoff haben aktiv an der Ausstellung mitgearbeitet. &bdquo;Je mehr über ein Foto bekannt ist, umso wertvoller ist es“, lautete der Aufruf an die Besucher, die ihr Wissen und ihre Erinnerungen beisteuerten. Ein paar Meter weiter arbeiteten Fachkräfte in der nostalgischen Schuhmacherwerkstatt. Die Orthopädieschuhmacher Christian Stümmler, Julian Porbadnik, Julia Stümmler und Jahn Henry Prior fertigten drei ausgefallen Paare. Das Espelner Urgestein Edwin Krukenmeyer hatte seinen Platz am offenen Schmiedefeuer eingenommen. Er zeigte den Besuchern wie nach alter Tradition Hufeisen erhitzt und geformt werden. Seine Begeisterung war groß: &bdquo;Das ist fantastisch, was die Initiatoren und die nachfolgende Generation hier mit viel Eigenleistung aufgebaut haben. Und am schönsten ist es, dass sich die Jugend für die Fortführung interessiert.“

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