Hövelhof. Eine 61-jährige Hövelhoferin steht unter dem Verdacht, umfangreich mit Drogen gehandelt zu haben, teilen Staatsanwaltschaft und Polizei Paderborn mit. Bereits am Mittwoch dieser Woche ist es zur Festnahme der Frau und der Durchsuchung ihres Wohnhauses gekommen.
Die Behörden verbuchen einen Erfolg, dem wochenlange Ermittlungen vorausgegangen waren. Konkrete Zeugenhinweise sowie Angaben von Anwohnern und weitere Recherchen hätten den Verdacht erhärtet, dass aus dem Wohnhaus in Hövelhof heraus Drogen vertrieben wurden. Die Erkenntnisse deuteten besonders auf den Handel mit Cannabis und Heroin hin. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse der Kriminalpolizei beantragte die Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungsbeschluss für das Haus. Am Mittwochmorgen standen dann die Drogenfahnder mit dem entsprechenden Gerichtsbeschluss vor der Haustür.
Mit der anstehenden Durchsuchung des Hauses konfrontiert, gab die 61-Jährige an, sie habe nichts mit Drogen zu tun. Das konnten die Beamten aber wohl schnell widerlegen. Fanden sich doch in verschiedenen Räumen und Behältnissen Drogen aller Art. Offensichtlich hatte die Verdächtige noch versucht, eine Tasche mit Betäubungsmitteln zu verstecken.
Überraschend vielfältiges Drogensortiment
Die Ermittler seien von der Vielfalt der aufgefundenen Drogen und den Mengen überrascht gewesen, heißt es. So fanden sich 600 Gramm Heroin und knapp ein Kilogramm Opiate, mehr als ein halbes Kilogramm Kokain, fast zwei Kilogramm Marihuana und Haschisch sowie hunderte von Methadon-Tabletten und 4,5 Kilogramm bislang noch nicht bestimmter Substanzen. Dieses Sortiment lässt auf einen breit gefächerten Handel schließen. Selbst das als äußerst gefährlich geltende Fentanyl soll die mutmaßliche Dealerin im Angebot gehabt haben.
Neben den Drogen fanden die Beamten verstecktes Bargeld. Mehrere tausend Euro und sämtliche Drogen wurden beschlagnahmt. Die 61-jährige Frau wurde unter dem Verdacht „des Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen“ festgenommen. Am Donnerstag erließ das Paderborner Amtsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl, die Frau wurde daraufhin an eine Justizvollzugsanstalt überstellt.
Im Zusammenhang mit dem Strafverfahren gegen die 61-Jährige laufen Verfahren gegen weitere Personen, die mit oder für die Frau mit Drogen gehandelt haben sollen.
Zwei Festnahmen in weiterem Fall
Wie die Polizei berichtet, waren vor wenigen Wochen außerdem zwei 28- und 29-jährige Tatverdächtige aus Albanien festgenommen worden. Im Rahmen eines umfangreichen Einsatzes der Drogenfahndung in Borchen-Dörenhagen, bei dem auch Diensthunde eingesetzt waren, wurden etwa sechs Kilogramm Cannabis sichergestellt. Auch diese Verdächtigen sitzen nun in Untersuchungshaft.