Volkmarsen. Schlag gegen den Drogenhandel in Warburgs Nachbarstadt: In Volkmarsen fanden die Ermittler der Polizei große Mengen illegaler Substanzen – von Marihuana über Ecstasy bis Kokain sowie Utensilien dafür im Gesamtwert von mehr als einer halben Million Euro. Es gab Durchsuchungen und Festnahmen. Das melden Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Kassel in einer gemeinsamen Erklärung.
In einem mehrmonatigen Ermittlungsverfahren der beiden Behörden gegen den organisierten Drogenhandel erfolgten vergangenen Woche mehrere Festnahmen und umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen in Volkmarsen. Zwei Tatverdächtige befinden sich bereits in Untersuchungshaft. „Die sichergestellten Drogen und Utensilien zur Herstellung von Betäubungsmitteln haben einen Straßenwert von insgesamt rund 600.000 Euro“, heißt es von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Die intensiven und umfangreichen Ermittlungen hätten sich zunächst gegen einen 36 Jahre alten türkischen Staatsangehörigen aus Volkmarsen gerichtet, der im Verdacht stehe, „einen schwunghaften Handel mit Marihuana und Kokain betrieben zu haben“. Außerdem im Fokus der Ermittler: ein 67-jähriger deutscher Staatsangehöriger, der bei den Drogengeschäften als Fahrer fungiert haben soll.
Zwei Festnahmen auf einem Parkplatz und in einem Wohnhaus
Am Dienstagnachmittag wurde der Kurierfahrer dann auf einem Parkplatz bei Eschweiler von Beamten der Bundespolizei und Zivilfahnden des Polizeipräsidiums Nordhessen festgenommen. Zeitgleich erfolgte die Festnahme des 36-jährigen, mutmaßlichen Drogenhändlers in einem Wohnhaus in Volkmarsen.
In dem Kurierfahrzeug fanden die Beamten mehr als 26 Kilogramm Marihuana und stellten ein verbotenes Messer sicher. In dem Wohnhaus in Volkmarsen konnten die Ermittler neben diversen Utensilien zur Drogenherstellung über 14 Kilogramm Cannabis und 50 Gramm Kokain sicherstellen. Die beiden Männer wurden am Mittwoch auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kassel einem Haftrichter vorgeführt, der die Untersuchungshaft anordnete, und befinden sich nun in einer Justizvollzugsanstalt.
Ein dritter Mann geriet ins Visier der Ermittler
Im Zuge der Durchsuchungsmaßnahmen geriet dann nach Ermittlerangaben ein weiterer mutmaßlicher Drogenhändler ins Visier der Kriminalbeamten. Gegen ihn bestehe der anfängliche Verdacht, dass der 38 Jahre alte Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit ebenfalls große Mengen Betäubungsmittel in seiner Wohnung in Volkmarsen aufbewahrte.
Weshalb ein Richter auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kassel am vergangenen Mittwoch auch in diesem Fall einen Durchsuchungsbeschluss fasste. Mehrere Kilogramm unterschiedlichster Betäubungsmittel wie Amphetamine, Ecstasy, Kokain und Cannabis sowie große Mengen an Chemikalien zur Drogenherstellung zeigten, dass die Ermittler den richtigen Riecher hatten.
Was außer den Betäubungsmitteln noch gefunden wurde
Neben den Betäubungsmitteln wurden außerdem ein Sportbogen und mehrere Mobiltelefone sichergestellt. Der 38-Jährige wurde vorläufig festgenommen, einen dringenden Tatverdacht konnte die zuständige Haftrichterin nicht feststellen, weshalb sie entschied, den 38-Jährigen wieder auf freien Fuß zu setzen. Die weiteren Ermittlungen wegen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge dauern an.