In Hövelhof muss ein Kredit für den Feuerwehr-Neubau her

Hövelhof. Der Bürgermeister fand große Worte: &bdquo;Der Feuerwehr-Neubau ist eines der größten Projekte, wenn nicht das größte Projekt in der Geschichte unserer Gemeinde. Ich rechne in zwei Jahren mit der Realisierung“, sagt Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens (CDU) in der Ratssitzung, die den mindestens 9,3 Millionen teuren Bau am Alten Markt einstimmig auf den Weg brachte. Allerdings gab es vor der Abstimmung aus den Reihen von FDP, SPD und Grünen teilweise harsche Kritik wegen der Kostenexplosion. Der Feuerwehr-Neubau wurde 2019 noch mit 5,7 Millionen Euro veranschlagt. Konkrete Planungen im letzten Herbst gingen von 7,7 Millionen Euro aus. In der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses haben die Planer vom Büro Just Architects die Kosten mit rund 9,3 Millionen Euro veranschlagt (die NW berichtete). Laut Kämmerer Andreas Schwarzenberg sind zur Finanzierung sechs Millionen Euro im Haushalt eingestellt. Er kündigte an, dass bei den nächsten Beratungen ein neuer Ansatz mit Krediten für die fehlenden Mittel aufgestellt werde. André Klocksin und Benjamin Sandbothe von der FDP erklärten, die vom Bürgermeister abgegebene Stellungnahmen zur Kostenexplosion habe sie schockiert. Sie warfen ihm fehlerhaftes Management bei Zielsetzung, Planung, Kontrolle und Steuerung vor. Grund sei unter anderem die &bdquo;Bauamtskrise“. Gemeint ist aus ihrer Sicht, dass über eine lange Zeit die Amtsleitung gefehlt und eine hohe Zahl von Mitarbeitern gekündigt habe. Personalangelegenheiten fielen in die Zuständigkeit des Bürgermeisters. Gründe der Verzögerungen hätten im Rahmen der Machbarkeitsstudie auffallen müssen. Jedes Jahr kämen für die Gemeinde jeweils 1,9 Millionen Euro dazu, stellten sie die Rechnung mit weiteren Steigerungen des Baukostenindexes vor. &bdquo;Jetzt müssen wir auf die Tube drücken“, mahnen die Liberalen eine zügige Bautätigkeit an und sehen große Belastungen auf den Haushalt der Gemeinde zukommen. »Wir sollten genauer hinschauen« &bdquo;Wir wurden im Bauausschuss informiert und sollen jetzt entscheiden“, bemängelt Oliver Kaluza (Grüne) zu wenig Zeit für die Beratung in der Fraktion. Den Projektverlauf wolle seine Partei aufmerksam begleiten und gegebenenfalls Einwände vorbringen. Marian Hahne (SPD) regte an: &bdquo;Wir müssen in Zukunft einen klugen, vorwärts gerichteten Haushalt aufstellen. Bei den anderen Investitionen in unserer Gemeinde sollten wir genauer hinschauen.“ Tobias Steinrücke (CDU) stellte sich gegen den Vorwurf einer Verzögerung. &bdquo;Gründlichkeit vor Schnelligkeit“ stehe für durchdachtes Handeln, erinnert er an das Anliegen aus dem Gemeinderat, hohe Energiestandards zu erfüllen. Die Aktiven der Sennewehr hätten sich bei den Planungen umfassend eingebracht, lobt er das große Engagement. Ein Start in den Jahren 2017 oder 2018 wäre nicht richtig gewesen, hob er die Bedeutung von zusätzlichen Komponenten hervor. Dazu zählten das Notstromaggregat im Falle eins Energie-Blackouts und eine Photovoltaikanlage. Berens hatte bereits vor der Diskussion darauf hingewiesen, dass die Polizei in NRW eine optimale technische Ausstattung zur Gefahrenabwehr empfehle. Ausweichstandort für Fahrzeuge ist gemietet Die Gemeinde hat bereits ein Nachbargrundstück angemietet, um während der Umbauzeit Fahrzeuge in Zelten provisorisch stationieren zu können. Der vermeintlichen Verzögerung setzt er bundesweite statt Hövelhofer Gründe entgegen. Zum Planungsprozess gehörten eben auch Grundstücksverhandlungen, Rechte der Anlieger, Lärmschutzgutachten und die europaweiten Ausschreibungen. Als Hindernisse räumte er einen Todesfall beim vorplanenden Architekturbüro in Hamm und das krankheitsbedingte Ausscheiden des Bauamtsleiters ein. &bdquo;Sie sind neu im Gemeinderat. Ich sehe ihnen diese unzutreffende Einschätzung nach“, wandte sich Berens direkt an Sandbothe. Dessen Argument lautete: &bdquo;Alles hätte schneller gehen können. Als Bürger nimmt man wahr, dass nach einem kolossalen Umbruch ein kontinuierliches Bauamt aufgebaut werden musste.“

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