Erfolgreich mit Pappe: Hövelhofer Unternehmen Laufer wächst weiter

Hövelhof. Wo viele Waren verschickt werden, sind viele Verpackungen notwendig. Vom weltweiten E-Commerce-Trend, durch Corona verstärkt, profitiert auch der Hövelhofer Verpackungsspezialist Laufer. Chef Daniel Laufer plant mit großer Zuversicht die Zukunft des Unternehmens. Seit der Vorwoche läuft der Bau einer neuen zweigeschossigen Halle, die IT wird aktuell optimiert, neue Maschinen sind bestellt und Laufers Tochter Hannah ist ins Unternehmen eingestiegen, das ihr Opa Wolfgang 1977 gegründet hat. Laufer will mit 150 Mitarbeitern, seinen zwei Hövelhofer Standorten im Industriegebiet Nord sowie am Schierbusch und zusätzlich in Buke sein natürliches Wachstum fortsetzen. &bdquo;Ich stehe nicht für verrückte Dinge. Manches machen wir einfach nicht mit“, sagt der 52-jährige Boss, wenn ihn potenzielle Großkunden zwar mit Massenaufträgen, aber auch drohenden Knebelverträgen locken wollen. Die Geschäfte laufen auch so. Täglich verlassen laut Unternehmen etwa 15 bis 20 Lkw mit teils handgefertigten Kartonagen die Werke. Die Laufer-Kundenkartei zeigt rund 800 Namen an, sagt Vertriebschef Thomas Bredenbals. Die Hövelhofer wollen sich nicht abhängig machen von weltweit agierenden Möbelherstellern oder Versandriesen. Zwar bestehe die Produktion zu etwa zwei Dritteln aus Standardkartons, sagt Laufer, doch "wir liefern auch viele individuelle Lösungen“. Entwickelt würden im Haus neue Ideen, auch um wertvolle Industrieprodukte sicher verschicken zu können.Lagerplatz für 5.000 Maschinen-Werkzeuge Ein Fokus liege verstärkt darauf, umweltschädliches Styropor in Kartons durch Papp-Lösungen zu ersetzen. &bdquo;Immer häufiger fragen Kunden danach, weil sich der Nachhaltigkeitsgedanke durchsetzt“, berichtet Laufer im Gespräch mit der NW. Dennoch bestimme in vielen Bereichen der Preis weiter die Geschäfte, und eine teure Verpackung lohne sich für die Laufer-Kunden nur, wenn es sich auch um hochwertige Produkte und nicht um Massenware handele. Damit der Betrieb künftig noch zuverlässiger und optimierter produzieren kann, wird auf dem Firmengelände an der Industriestraße gerade eine neue Halle gebaut. Es ist die letzte Ausbaustufe an diesem Standort. Auf einer Grundfläche von 500 Quadratmetern soll auf zwei Ebenen ab Sommer ein neuer Lagerplatz für die 5.000 Werkzeuge der verschiedensten Fertigungsmaschinen bereit stehen. &bdquo;Wir machen damit in der jetzigen Produktion Platz für neue Maschinen und können die Werkzeuge optimaler lagern“, verrät Thomas Bredenbals. Eine neue Stanzmaschine befinde sich bereits im Seecontainer aus den USA nach Hövelhof, weitere Maschinen sind bereits bestellt und sollen in den kommenden Monaten aufgebaut werden. &bdquo;Wir vervollständigen unser Angebot, können noch mehr möglich machen und werden schneller“, sagt Laufer.Die dritte Generation bereitet sich vor Über Umsätze und genaue Investitionssummen will er nicht gerne sprechen. Klar ist aber, dass die Firma für Halle und Maschinen deutlich mehr als eine Million Euro berappen muss. &bdquo;Wir wollen das Unternehmen sicher aufstellen“, sagt Laufer und spricht nicht ohne Stolz darüber, dass seine Tochter Hannah nun die ersten Schritte im Familienbetrieb unternimmt. Aktuell steckt die 21-Jährige in ihrer Ausbildung zur Packmitteltechnologin. &bdquo;Den Einstieg in die Geschäftsleitung kann ich mir später mal vorstellen“, sagt die junge Frau. Geplant ist, nach der Ausbildung erstmal ein BWL-Studium dranzuhängen. So wird sie irgendwann vielleicht mal die Verhandlungen führen, die nun ihr Vater und zuvor ihr Opa führte. Aktuell sind es oft unangenehme Tatsachen, die Daniel Laufer der treuen Kundschaft (&bdquo;die meisten sind Stammkunden“) präsentieren muss: Es geht um Preiserhöhungen. &bdquo;Durch die Lage auf dem Wellpappemarkt haben wir die Preise um etwa 40 Prozent anheben müssen“, sagt er.Doch genau in dieser Situation habe er auch gespürt, dass die jahrelange Politik des Unternehmens Früchte trage: &bdquo;Weil wir nicht von wenigen Großen abhängig sind und das Verhältnis zu den Kunden gut ist, konnten wir diese Schritte gehen.“Immerhin gebe es in der Pandemie auch wieder gute Nachrichten für die Kundschaft, sagt Laufer. Wellpappen-Rohware, die sein Betrieb verarbeitet, hat nun statt drei Monaten nur noch vier Wochen Lieferzeit. Vor der Pandemie waren es 72 Stunden.

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