Plan für einen kurzen Weg zum neuen Hövelhofer Hallenbad

Hövelhof. In Hövelhof soll das neue Hallenbad als &bdquo;3G"-Projekt entstehen: ein Bau der Marke &bdquo;gut, günstig und gemeinsam". Das wünschen sich Karl-Heinz-Schulmeister und Franz-Josef Kaimann vom frisch gegründeten Schwimmbadbauverein. Ihr ungewöhnliches Vorhaben, das Gemeindebad als privater Träger zu errichten und zu betreiben, haben sie dem Bau- und Umweltausschuss vorgestellt – und handfeste Zahlen präsentiert. Bevor der Verein seine Pläne lüften durfte, erhielten die Lokalpolitiker noch juristische Nachhilfe in Sachen Vergaberecht. Fachanwalt Christoph Jahn erläuterte Vor- und Nachteile eines durch die Gemeinde geplanten Baus im Gegensatz zur Vergabe an einen Generalunternehmer und zur privat getragenen Variante mit Unterstützung der Gemeinde. Nach seiner Einschätzung sind mit der privaten Lösung die Vorteile bei Geschwindigkeit und Baukosten merklich. Ein wasserdichter Vertrag, der vor Baubeginn das Verhältnis zwischen Gemeinde und Trägerverein regelt, liefere zudem Rechtssicherheit. Im Herbst 2024 könnte das Bad stehen, wenn der Gemeinderat sein Ok gibt, kalkuliert Karl-Heinz Schulmeister bei der Sitzung in der Krollbachschul-Aula. Damit wäre es mindestens anderthalb Jahre früher fertig, als wenn die Gemeinde planen und Gewerke einzeln ausschreiben müsse, heißt es in der Sitzung. Und auch die Baukosten will der Verein deutlich niedriger halten als die vor Corona immer wieder kolportierten 11 bis 13 Millionen, die eigentlich längst nicht mehr aktuell sind. &bdquo;Das Bad müssen wir für zehn Millionen Euro hinkriegen", sagt Schulmeister, der schon 2008 eine treibende Kraft beim über einen Verein umgesetzten Bau des Schützen- und Bürgerhauses war. Ihn und seinen Vorstandskollegen Franz-Josef Kaimann machen vor allem die zahlreichen Zusagen von Unternehmern und weiteren Hövelhofern so optimistisch. &bdquo;Betriebe unterstützen uns, weil sie etwas für Hövelhof tun wollen. Es wollen viele mitmachen, nachdem sie in der Zeitung vom Projekt gelesen haben", so Schulmeister. Zusagen und Erfahrungen zahlreicher Handwerks- und Servicebetriebe wie Westerhorstmann, Bröckling und Vullhorst, Hubert Niewels, Schlotmann und Ari Armaturen lassen die Initiatoren trotz steigender Baupreise positiv bleiben. Zudem gebe es zahlreiche Spendenzusagen. Für die Abwicklung des Vorhabens muss der Verein eine Projektgesellschaft gründen. Gütersloher Pläne als Grundlage Zunächst gehe es darum, von der Gemeinde im Erbbauverfahren das Grundstück zu marktgerechten Konditionen zu übernehmen. Weil die Gemeinde als Bürge auftreten könnte, würde die Gesellschaft danach Kredite zu günstigen kommunalen Konditionen erhalten. Damit die Gesamtkosten möglichst gering ausfallen, wollen die Vereinsvertreter bei positivem Ratsbeschluss umgehend auf die Planer des Gütersloher Nordbads zugehen. Seit Monaten gilt es in seiner Ausgestaltung mit fünf Bahnen plus Lehrschwimmbecken als Muster für das neue Hövelhofer Bad, das in den Krollbachauen entstehen soll. &bdquo;Die Zeichnungen existieren ja schon, da können wir eine Menge Geld sparen", sagt Schulmeister. Geld in die Hand nehmen muss aber auch beim privaten Bauvorhaben der Hövelhofer Steuerzahler. Neben dem kommunalen Grundstück soll der Verein auch Personal der Gemeinde, Geld für bereitgestellte Schul- und Vereinszeiten sowie eine vorher vereinbarte jährliche Verlustabdeckung erhalten. Mit seinen Jahresabschlüssen will der Verein transparent umgehen, verspricht Schulmeister. Wie hoch der finanzielle Aufwand für die Gemeinde sein wird, müssten die Verhandlungen ergeben, sagt Bürgermeister Michael Berens (CDU). Er stellt aber in Aussicht, dass die Kosten deutlich geringer seien als bei einem selbst gebauten Bad. Chancen bestünden zudem auf 20-prozentige KfW-Förderung. CDU-Landtagsabgeordneter Bernhard Hoppe-Biermeyer soll sich um mögliche Mittel aus Sportförderung bemühen. Weitreichende Wärmeernergieplanung Nach Gesprächen mit Versorger Westfalen-Weser, so bestätigen Schulmeister und Bürgermeister Berens, ist zudem geplant, das Bad an ein Nahwärmenetz anzuschließen. Es soll CO2-neutrale Energie liefern, mit der auf Sicht das gesamte Schulzentrum, das Neubaugebiet Portemeiers Kreuz und auch die Mühlenschule angeschlossen werden soll. Für das 3G-Hallenbad erwärmen kann sich die CDU-Fraktion, wie Udo Neisens und Heinz Thieschnieder bereits verkünden. SPD-Vertreter Marian Hahne und Grünen-Mann Marcus Praschan drängen besonders auf größtmögliche Transparenz im Projekt. Alle Fraktionen sind aufgefordert, Fragen bis Montag an den Bürgermeister zu richten. Sie sollen bis zur Ratssitzung am 9. Dezember von der Verwaltung beantwortet werden, verspricht Berens. Für ihn steht fest: &bdquo;Diese Hövelhofer Lösung ist ein ungewöhnlicher aber charmanter Weg."

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