Gasthof Brink: Ein Haus für Genuss und Gastlichkeit im Kreis Paderborn

Hövelhof. Es war ein Steinbutt mit einer lauwarmen Scheibe Wassermelone, der ihn zuletzt so richtig geflasht hat. Florian Brink liebt kreative Spitzenköche und ihre Werke. Er selbst ist schließlich einer der Besten in ganz OWL – und darf sich weiterhin zu den 50 Top-Köchen in Deutschland zählen. Für seine Küche im Hövelhofer Gasthof Brink ist er im dritten Jahr in Folge vom Aral-Schlemmer-Atlas ausgezeichnet worden. Lohn seiner Arbeit ist nicht nur die große Urkunde, sondern der anhaltende Zuspruch seiner Gäste. Das Haus ist oft ausgebucht, die Nachfrage sei konstant hoch, sagt der 61-Jährige. Mit der erneuten Auszeichnung werden die Anfragen wohl nicht weniger. &bdquo;Das ist ein Ritterschlag für unser Team und jeder Koch freut sich über Ehrungen", gibt Brink nach der Rückkehr vom Gala-Abend im Steigenberger Hotel Frankfurter Hof zu. Beim Branchentreff am Main kamen Küchenchefs, Industrie und Politik zusammen. Der Hövelhofer war mittendrin zwischen Fernseh-Brutzlern und Drei-Sterne-Köchen. Auch der Paderborner Elmar Simon zählt mit seinem Balthasar zur Top-50-Riege. &bdquo;Unter Kollegen wird dann über Neues und aktuelle Trends gesprochen", verrät Brink. Und was liegt im Trend? &bdquo;Die Gerichte werden leichter, der Fleischanteil sinkt." Damit hat Brink kein Problem. Seine Küche ist anerkannt für ihre Fischgerichte. Der Steinbutt an Linsen und Champagnersauce sei neben dem beliebten Filetsteak seit Jahren einer der Renner auf der Karte. Wie alle anderen Gerichte, die seine Küche verlassen, kochen der Chef und sein Kollege Sebastian Wohl jeden Abend alle Variationen aus dem Kopf. &bdquo;Ich habe kein Buch in der Küche, das klappt auch so", schmunzelt er. Etwa alle vier Wochen ändert er die Menükarte, die Hauptkarte ist seit 21 Jahren nahezu unangetastet. Und frische saisonale Gerichte gibt es zusätzlich zur Auswahl. Hergestellt wird von der Sauce bis zur Praline alles selbst – Ehrensache. Anerkennung auch vom Guide Michelin Ein Abend im Gasthof Brink hat seinen Preis, aber dieser liegt deutlich unter den Kursen der Sterneküche. Florian Brink gefällt genau diese Konstellation: &bdquo;Wir liefern auf einem hohen Niveau ab, aber wir haben nicht den Druck, wie ihn Sternehäuser aushalten müssen." Die Branchenbibel Guide Michelin hat den Gasthof für sein Preis-Leistungs-Verhältnis sogar ausgezeichnet. Dort heißt es: &bdquo;Eine Bastion klassisch-französischer Küche, unkompliziert und sehr schmackhaft." Mit der traditionellen französischen Küche hat Brink offensichtlich auch die anonymen Testesser des Aral-Schlemmer-Atlas wieder überzeugt. Dabei geht es ihm gar nicht ausschließlich um den Genuss, sondern auch ums Gesamterlebnis. Gemeinsam mit seiner Frau Kirsten und dem gesamten Team des Hauses will der Koch für seine Gäste vor allem gemütliche Stunden schaffen. &bdquo;Jeder soll sich wohlfühlen bei uns", sagt er beim Gespräch vor dem Tresen des urigen Gastraums. Nach sieben Monaten der Zwangsschließung in der Pandemie sehnten sich die Gäste nach kulinarischen Abenden, wie Brink sie immer wieder aufs Neue bieten will. Das Haus im Herzen der Sennegemeinde ist seit 141 Jahren in Familienbesitz – dieser Umstand habe auch den Lockdown erträglich gemacht, gibt Brink zu. Selbst das Team sei fast komplett geblieben, nur eine Reinigungskraft fehlt. So putzt das Chef-Ehepaar nun eben auch noch selbst die Toiletten. Sie kümmern sich um alles, am liebsten aber um die Gäste. Falls mal eine Absage kommt, greift Brink zur Warteliste und ruft andere Kunden an. Solche frohen Botschaften überbringt er gerne: &bdquo;Es ist klasse, zu erleben, wie sich Gäste freuen, wenn sie kurzfristig noch einen Tisch bekommen." Und dann lassen sich viele vom Küchenchef auch kulinarisch überraschen. An neuen Ideen mangelt es Brink nicht: &bdquo;Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt, lese Fachzeitschriften, Kochbücher und esse auch bei Kollegen." Nach Rezepten fragt er andere Köche aber nicht: &bdquo;Ich habe den Ehrgeiz, es selbst hinzukriegen."

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