Abriss der alten Hövelhofer Dorfkneipe sorgt für freie Sicht aufs Jagdschloss

Hövelhof. Was passiert mit der früheren Gaststätte Möller? Sanieren, komplett abreißen oder nur zum Teil? Im Bau- und Umweltausschuss stellte Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens aktuelle Pläne für das Areal vor. Den letzten Abschnitt des Ortskernkonzepts sieht Berens nun vor seiner Vollendung. Die Freilegung der Sichtachse zum Jagdschloss, dazu zählen der Komplettabriss des vierteiligen Gebäudetrakts und die Gestaltung der Freifläche, werden mit Landesmitteln in Höhe von 505.000 Euro gefördert. Neuer Bereich ideal für Außengastronomie Im Zuge der kontroversen Diskussion um den Erhalt des ortsprägenden Gebäudes habe die Verwaltung von vielen Hövelhofern das Signal erhalten, nach vorn zu schauen und etwas Neues zu errichten, das an die Geschichte der Gaststätte anlehnen und einen Mehrwert bringen würde, so der Rathauschef. Neue Planungen sehen somit einen Neubau an der äußersten rechten Seite der Grundstücksfläche vor. Dafür gäbe es Vorschläge für innen und außen von interessierten Investoren. In der Immobilie könnten ein Café oder ein Bierlokal und darüber Büros oder Wohnungen entstehen. Der zum Schlossgarten gelegene Bereich sei ideal für eine Außengastronomie. Die Entscheidung, ob die Gemeinde die Fläche verkaufen oder über Erbbaurecht verpachten würde, sei Bestandteil der Gespräche. Der Teil, der an einen Investor geht, müsse aus der Landesförderung herausgenommen werden. Optisch ansprechende Torwirkung in Richtung Jagdschloss Nach langen Debatten über Totalabriss, Teilabriss oder Sanierung (die NW berichtete) zeichnet sich für die Vorstellung dieser Planungs-Varianten mit einem Komplettabriss und Neubau ein politischer Konsens ab. Hubert Wewer von der Architektur-Werk-Statt Ballhorn Wewer Karhoff präsentierte den Ausschussmitgliedern Visualisierungen der Sichtachse. Er plädierte für die komplette Freilegung. Marcus Praschan (Grüne) bestätigte seine Auffassung: &bdquo;Ich habe meine Meinung komplett revidiert. Ich finde das schön. Wir sollten in Zukunft immer mit Visualisierungen arbeiten." Wewer ergänzte: &bdquo;Mit dem Gebäude Brink an der linken Seite und dem geplanten Neubau rechts, der zur Fläche passt, entsteht eine optisch ansprechende Torwirkung in Richtung Jagdschloss. Mathias Diermann vom Ingenieurbüro Driller hatte in einer ausführlichen Stellungnahme die Bausubstanz des Gebäudes Möller bewertet. In seinem Gutachten zog er das Fazit, dass die erforderlichen Sanierungen für die Wiedernutzbarmachung sehr umfangreich und kostenintensiv seien. Diese Art von Rück- und Umbau werde gewöhnlich nur für denkmalgeschützte Gebäude durchgeführt. Die Betriebskosten eines Neubaus seien geringer. Ein Ende der Trinkgelage hinter dem Gebäude Marian Hahne (SPD) erinnerte noch einmal an den ideellen Wert des letzten Gebäudes aus dieser Zeitepoche und wollte wissen, ob es einen Kostenvergleich zwischen Sanierung und Neubau gebe. Dafür müssten erst genaue Planungen für den Neubau vorliegen, erklärte der Ingenieur. Hahnes Bedenken, ob nach einem Abriss die Lautstärke durch den Verkehr zunehmen würde, entgegnete Weber. "Der Schlossgarten im Ortskern ist eh vom innerstädtischen Verkehr umgeben." Der Bürgermeister sah einen weiteren Aspekt für eine höhere Aufenthaltsqualität. Die Trinkgelage hinter dem Gebäude hätten dann zur Freude der Nachbarn ein Ende. Kritik von den Zuschauern, dass das Gebäude im letzten Jahr noch gut in Schuss und trocken gewesen sei, wies Tobis Steinrücke (CDU) zurück. Er bestätigte das bautechnische Gutachten und entgegnete: &bdquo;Ich weiß, dass die Heizung seit langem außer Betrieb gesetzt wurde. Nur die Wände und Teile der alten Decken müssen nicht saniert werden."

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