Barbecue-Influencer: der Hövelgriller brutzelt sich zum Erfolg

Hövelhof. Der moderne Griller braucht heute mehr als Feuerstelle, Schürze und Rostbratwurst. Grillen heißt mittlerweile Barbecue, Rezepte werden immer ausgefallener und der Hype um die Gerätschaften ähnelt Leistungsvergleichen neuester Smartphones. Obendrauf kommt noch das Internet-Phänomen der Grill-Blogger. Einer der erfolgreichsten in der Region ist Michael Korsikowski aus Hövelhof. Als "Hövelgriller" brutzelt er daheim für Familie und Freunde, zeigt seine Erfolge aber auch auf Instagram und hat damit schon rund 4.000 Abonnenten gewonnen. Mittlerweile vertreibt er sogar eine eigene Produktlinie. Zwölf Grills besitzt Notfallsanitäter und Hobby-Bräter Korsikowski. "Keiner war teurer als hundert Euro", verrät der 42-Jährige sein Credo beim Material. "Es kommt nicht auf den Grill an, sondern auf die Qualität des Fleisches." Sein Fleischlieferant ist ein alter Schulfreund. Michael Voß ist Fleischsommelier in der angesehenen Delbrücker Fleischerei Voß. "Der Unterschied zum Billigfleisch aus dem Supermarkt ist enorm", lobt Hövelgriller Korsikowski die Handwerks-Qualität. Dabei geht es am Hövelgrill nicht nur um Proteinware wie Steak oder Schweinenacken. Die Grills mit ihren verschiedenen Stärken (Smoker, Beefer, Vertikalgrill, Dutch Oven, kleine und große Formen) setzt Korsikowski als Außenküche ein. "Zuletzt haben wir Eintöpfe auf dem Grill gemacht. Die schmecken aus Gusstöpfen noch besser, als wenn man sie in der Küche ansetzt", schwärmt er. Zum Programm zählen auch herzhafte Cupcakes oder neuerdings eine Sauerkrautsuppe. "Im Sommer wird bei uns mindestens zu 50 Prozent draußen gekocht", sagt Mareike Korsikowski. Die Ehefrau und Leiterin der kommunalen Hövelhofer Kita Schulstraße unterstützt ihren Mann bei seinem Hobby genauso wie Sohn Michl. "Ist doch klasse", grinst ihr Mann, "wenn wir grillen, bleibt auch noch die Küche sauber." Der Senne-Rub wird vielseitig genutzt Eine saubere Sache ist auch der erfolgreiche Marketing-Einfall der Korsikowskis. Gemeinsam mit der Bocholter Gewürzmanufaktur Mykraut gibt der Hövelgriller aktuell drei selbst kreierte Gewürzmischungen heraus. Die beliebteste: der Senne-Rub. Als "Rub" (engl. Einreiben) wird eigentlich ein Gewürzepulver zum Marinieren von Fleisch bezeichnet, den Senne-Rub setzen die Fans von Korsikowski aber universell ein, zum Beispiel für Salate, Rührei oder als Kräuterbutter. Die Mischung auf Barbecue-Basis war eigentlich als selbst kreiertes Geschenk für Blogger-Kollegen oder im Freundeskreis gedacht, doch die Nachfrage explodierte - auch wegen des erfolgreichen Instagram-Account des in Bentfeld aufgewachsenen Korsikowski. "Seit Oktober haben wir schon 500 verkauft", sagt er - die nächste Lieferung ist derzeit unterwegs. Kunden hat er sogar in Toronto, Seattle und Orlando. Wie sehr das Angebot im Trend liegt, erfuhren die Korsikowskis, als sie im Herbst beim Martinsmarkt des Campingplatzes am Furlbach einen Stand hatten und das Gewürz nach zweieinhalb Stunden ausverkauft war. Neben dem Senne-Rub hat der Hövelgriller mittlerweile auch eine Curry-Mischung ("Green & Gold") und einen Steak-Pfeffer ("Flames") im Angebot. Er bietet alle Sorten über den Shop seiner Webseite an, erhältlich sind sie auch bei der Fleischerei Voß in Delbrück und genutzt werden sie von der Elsener Grillschule Pader-Barbecue. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anLiebe #SenneRub-Nutzer, behaltet die Reagenzgläser 🧪. Es wird Nachfüllpacks (kann man natürlich auch ohne Glas nutzen ☺️) geben. Fix wie immer hab ich mich mit den Freunden von @mykraut geeinigt. Eine tolle Kooperation . Vielen lieben Dank dafür! Wer noch #SenneRub im 🧪 möchte, gerne DM/PM. Ein Rest ist noch da! Ein Beitrag geteilt von 𝐻ö𝓋𝑒𝓁𝑔𝓇𝒾𝓁𝓁𝑒𝓇𝐵𝐵𝒬 (@hoevelgrillerbbq) am Aug 24, 2019 um 4:49 PDT Auch wenn er viele Rezepte ausprobiert, die er bei anderen Bloggern sieht oder auf die ihn seine Frau nach der Pinterest-Recherche stößt, bleibt Korsikowski vor allem Fan eines Grill-Standards. "Ich bin ein Burger-Typ", bekennt er. Die Brötchen zum Kult-Gericht lässt er bei der Hövelhofer Bäckerei Jüde anfertigen, wichtigste Komponente des Burgers sei natürlich "hochwertiges Beef", sagt der "Hövelgriller". Gerne gegart im speziellen Burger-Eisen, direkt im Feuer. Seine Verfeinerungs-Tipps: "Die Zwiebeln in Öl und Senne-Rub einlegen. Und Bacon macht sowieso alles besser."

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