Für 10 Millionen Euro: Neuer Radweg soll Paderborn und Delbrück verbinden

Delbrück/Paderborn. Die beiden größten Städte im Kreis Paderborn sind zwar durch die B64 auf direktem Weg verbunden, doch per Fahrrad geht es zwischen Paderborn und Delbrück nicht ganz so geradewegs. Stimmen beide Stadträte aber zu, soll in den kommenden Jahren ein neuer zehn Millionen Euro teurer Radweg für Pendler, eine so genannte Radvorrangroute, entstehen. Die gute Nachricht für die Stadtkassen: bezahlt würde er aus dem Bundeshaushalt. Bedeutet für den Bürger: Steuergeld ist es so oder so. Gleich drei Fürsprecher haben das große Radwegprojekt in der Sitzung des Delbrücker Umwelt-, Bau- und Planungsausschusses vorgestellt. Ihre Begeisterung konnten sie beim Besuch im Rathaus nur schwerlich verstecken. Schließlich ist die Kostenübernahme durch den Bund eine bislang für die Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Nachricht gewesen. Linda Noack, Verkehrsplanerin beim Kreis Paderborn, spricht daher auch von einem &bdquo;Lottogewinn“ für die Region. Die große Frage ist nun, welche Route der Radweg nehmen soll, damit er als Pendlerstrecke akzeptiert wird und den Autoverkehr entlastet. Schließlich, so Monika Evers von Straßen NRW, habe die Auswertung von App-Daten des Stadtradelns ergeben, dass schon jetzt rund 850 Radler pro Tag den Weg zurücklegten. Ähnliche Werte hatte eine Untersuchung schon 2021 ergeben. Prognosen des Landesbetriebs gehen von bis zu 2.000 Radfahrern täglich aus, wenn für Pendler eine so genannte Radverkehrsroute, wie vorgesehen, umgesetzt wird. Eine Route von Delbrück nach Paderborn ist bislang der Favorit Eine erste Prüfung der Routenführung hat es durch die Kreisverwaltung auch schon gegeben, im Rahmen einer so genannten Machbarkeitsstudie. Dabei kam eine favorisierte Strecke heraus, die Anfang 2024 präsentiert wurde. Sie führt über knapp 14 Kilometer von der Delbrücker Innenstadt über den Waßmannsweg, am Sportplatz entlang, dann parallel zur B64, schwenkt auf den Weg am Boker Kanal, führt nördlich am Lippesee vorbei und wird in Schloß Neuhaus im Bereich der Alme ans Radnetz der Stadt Paderborn angeschlossen. Lesen Sie auch: Unfälle mit E-Scootern: Neue Ampel für Delbrück? &bdquo;Mit dem Geld des Bundes würde ein Premiumradweg entstehen“, wirbt Evers um Zustimmung in der Delbrücker Politik für eine Vereinbarung mit Straßen NRW. Den Beschluss dazu will der Delbrücker Stadtrat am Donnerstag, 3. Juli, treffen. Die Signale aus den Fraktionen sind jedoch positiv. Auf Zustimmung hoffen die Planer zudem im Mobilitätsausschuss der Stadt Paderborn. Der Landesbetrieb würde danach kurzfristig die so genannte Grundlagenermittlung und die Vorplanung der Route ausschreiben, schon im Oktober könnte ein Ingenieurbüro auf dem Papier mit diesen Arbeiten beginnen, die vor allem Rechtssicherheit herstellen sollen. Auch eine Bürgerbeteiligung würde es geben. So könnte ab 2027 die Route feststehen und die Detailplanung samt Grunderwerb könnte beginnen. Die Stadträte würden zuvor ebenfalls noch einmal beteiligt. Radweg zwischen Delbrück und Paderborn soll Top-Qualität beim Fahrbahnbelag erhalten Weshalb nun der Bund den Radweg bezahlt, erklärt Lars Voigtländer, bei Straßen NRW als Abteilungsleiter Planung tätig: &bdquo;Weil es beim Radverkehr auf der B64 um Sicherheit geht, kommt der Bund ins Spiel.“ Voigtländer unterstützt die Umsetzung aber nicht nur wegen des Geldes aus Berlin, sondern auch aus planerischer Sicht vollends: &bdquo;Diese Strecke hat das Potenzial und bietet die Option für eine Radvorrangroute. Eindeutig gehört zwischen Delbrück und Paderborn ein leistungsfähiger Radweg.“ Randvorrangrouten sollen laut Vorgabe ein hohes Maß an Verkehrssicherheit und Top-Qualität beim Fahrbahnbelag bieten. Unterwegs: Die schönsten Fahrradtouren quer durch OWL – mit detaillierten Karten Aus der Delbrücker Politik nehmen die Planer, etwa von CDU-Fraktionschef Reinhold Hansmeier und SPD-Ratsherr Sven Büdeker, den Wunsch mit, dass die Strecke möglichst kurz und nah an der B64 orientiert sein sollte, um Radpendlern zügige Verbindungen zu ermöglichen. FDP-Mann Gustav Robrecht nennt das Vorhaben &bdquo;eine super Idee“. Übrigens: Für die Unterhaltung des Radwegs ist nach dem Bau die Kommune zuständig, doch auch dafür soll es noch Geld vom Bund geben. Bleibt der Wermutstropfen für alle Radler: Wann mit Baustart oder Fertigstellung zu rechnen ist, hat keiner der Beteiligten bislang gesagt. Aus der Region: Mein Ortscheck: Umfrage zeigt, wo es im Paderborner Land hakt

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