Längere Öffnungszeiten für Delbrücks öffentliche Toiletten

Delbrück. Öffentliche barrierefreie Toiletten in Delbrück und in den Stadtteilen stehen seit 15 Jahren auf der Wunschliste des Seniorenbeirats und der örtlichen Gruppen des Sozialverbands VdK. Im jüngsten Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss standen erweiterte Öffnungszeiten der Anlagen im Rathaus und auf dem Friedhof in der Kernstadt zur Debatte. Positive Veränderungen wird es auf dem Friedhof geben. Im neuen Rathaus orientieren sich die Nutzungsmöglichkeiten der barrierefreien Toiletten mit separatem Zugang zum grünen Platz weiterhin an den Öffnungszeiten der Verwaltung. Eine Erweiterung auf die Abendstunden, die Samstage sowie die Sonn- und Feiertage wurde abgelehnt. Aber bei großen Festen auf dem grünen Platz stehe die Toilette länger zur Verfügung und zudem sei die Infrastruktur des Platzes vorbereitet für das Aufstellen von Toilettenwagen. Die Verwaltung hatte die technische Machbarkeit und die Kosten für die beiden Anliegen geprüft. Bauamtsleiter Markus Hückelheim erklärte, dass auf dem Friedhof die Wasserversorgung für die Leichenhalle und die angebaute, barrierearme Toilette frostsicher sei. Für die fern- und zeitgesteuerte Bedienung der Toilettentür und eine Überwachung der Raumtemperatur rechnet er mit Kosten in Höhe von 2.000 Euro. Willibald Haase würde Toiletten auch länger geöffnet lassen Die endgültige Entscheidung fällt im Stadtrat am Donnerstag, 12. Dezember, um 17 Uhr in der Stadthalle. Bisher war die Toilette nur geöffnet, wenn Beerdigungen stattfanden. Sie soll zukünftig montags bis donnerstags von 8 bis 16.30 Uhr und freitags bis 12.30 Uhr geöffnet sein. Willibald Haase (SGD) war erfreut über die positive Entwicklung auf dem Friedhof. Allerdings wurde sein Antrag, die Öffnungszeit auf 18 Uhr zu verlängern, abgelehnt. Beim Rathaus listete Markus Hückelheim notwendige Umrüstungsarbeiten zur Steuerung der Außentür und der Zwischentür zum Atrium auf. Dazu käme die Installation einer Videoüberwachung des Vorraums, die datenrechtlich geklärt sei. Hier legte er eine Kostenschätzung in Höhe von 8.000 Euro vor. Den Unterhaltungs- und Reparaturaufwand für die beiden Toilettenräume bezifferte er auf 20.000 Euro. Der Fachbereichsleiter machte deutlich, dass der Aufwand und die Kosten für diese Angebote vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage zu hoch seien. Auch Bürgermeister Werner Peitz (parteilos) riet dringend davon ab. &bdquo;Ich möchte das Rathaus gegen jede Art von Einbruch und Zerstörung gesichert sehen“, betonte er. Reinhold Hansmeier (CDU) verwies auf das Konzept &bdquo;nette Toilette“, bei dem Händler und Gastronomen das Angebot kostenlos zur Verfügung stellen würden. Gustav Robrecht (FDP) kritisierte, dass die angekündigte, bessere Beschilderung für die netten Toiletten noch fehle. Auf Wunsch der Eigentümer werde es diese Beschilderung nicht geben, klärte der Bürgermeister auf. Nette Toiletten in der Stadt sind in der App zu finden Reinhold Hansmeier ergänzte, dass die zwölf netten Toiletten im Stadtgebiet in einer App zu finden seien. Robrecht äußerte aber weiter Unverständnis: &bdquo;Eine barrierefreie Anlage mit Zugang vom Grünen Platz ist Teil des Planungskonzepts für das neue Rathaus. Warum fallen dafür jetzt zusätzliche Kosten an?“ Brigitte Michaelis (PiD) sprach von einem großen Thema in der Öffentlichkeit und schlug vor: &bdquo;Das Reinigungspersonal im Rathaus ist doch nach den offiziellen Zeiten noch da, könnte nach dem Rechten sehen und später abschließen.“ Markus Hückelheim gab zu bedenken, dass für die Abende und die Wochenenden dieser Vorschlag kein Lösungsansatz sei. Mehrheitlich stimmten die Ausschussmitglieder gegen die erweiterten Öffnungszeiten der Anlagen im Rathaus. Oliver Kohlsch (Bündnis 90/Die Grünen) war anderer Meinung: &bdquo;Investitionskosten in Höhe von 10.000 Euro und Unterhaltungskosten in Höhe von 20.000 Euro müsste uns dieses wichtige Anliegen der Menschen in unserer Stadt und unserer Gäste wert sein.“

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