In Delbrück wird der Platz für Geflüchtete knapp

Delbrück. Über die Flüchtlingssituation und das Obdach in Delbrück informierten Brigitte Strunz und Brigitte Wecker-Brökelmann die Mitglieder des Sozialausschusses. Am Donnerstagabend legten die Leiterinnen der Fachbereiche Soziales und Bürgerdienste aktuelle Zahlen zu den Belegungen der städtischen Asyl- und Obdachlosenunterkünfte vor. Brigitte Strunz resümierte: &bdquo;Wir haben noch 31 freie Plätze in unseren Asylunterkünften. Die nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz vorgegebene Quote liegt aber Stand heute noch bei 51 Personen.“ Brigitte Wecker-Brökelmann vermeldete noch Platz für 47 Personen in den Obdachlosenunterkünften. Es müssten allerdings noch 151 Geflüchtete mit Wohnsitzauflage aufgenommen werden. Insgesamt liegt das erwartbare Kontingent für Delbrück somit bei 202 Personen. Die Leiterin des Fachbereichs Bürgerdienste machte deutlich, dass seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs viel mehr Menschen Obdach in Delbrück erhalten haben. Aktuell leben 296 Personen in den städtischen Obdachlosenunterkünften. Davon bilden die Ukrainer mit 160 Personen die größte Gruppe. 95 waren es im Jahr 2020, 97 im Jahr 2021, 168 im Jahr 2022 und 242 im Jahr 2023. Die Bewohner und Bewohnerinnen haben 14 verschiedene Staatsangehörigkeiten. Sie leben an dezentralen Standorten in 19 Unterkünften und an einem Standort mit sechs Mobilheimen. Untergebracht sind Einzelpersonen, Paare und Familien. 1.200 Menschen in Delbrück haben eine Fluchtgeschichte Brigitte Strunz, die den Fachbereich Soziales verantwortet, ging ins Detail. 32.939 Menschen leben in Delbrück. Davon haben 3.367 einen ausländischen Pass und davon wiederum haben 1.200 eine Fluchtgeschichte. Insgesamt 527 Menschen davon leben in städtischen Unterkünften, also in Asylunterkünften und in Obdachlosenunterkünften. In Asylunterkünften leben Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben, über den noch nicht abschließend entschieden wurde. Weiterhin leben dort Geduldete. Das sind Personen, deren Asylantrag abgelehnt wurde und die zur Ausreise aufgefordert sind. In den Delbrücker Asylunterkünften leben zurzeit 239 Personen aus 23 Ländern. Ihre Altersstruktur liegt zwischen 0 und 63 Jahren. Es gibt zwölf Standorte für Heime, Häuser und Wohnungen und zwei Standorte mit Mobilheimen. Ein neuer Standort, die Containereinrichtung am Brinkweg in Nordhagen, soll Mitte November fertiggestellt sein. Brigitte Strunz erläuterte den Unterschied zwischen Obdach und Asyl. Im Obdach leben vorübergehend Menschen, die ihre Wohnung aus unterschiedlichen Gründen verloren haben, die als ausländische Geflüchtete kommen, die eine Wohnsitzauflage für Delbrück haben und die über keine eigene Wohnung verfügen. An Personen, die eine Wohnung finden, zahlt die Stadt keine Miete. Das gilt im Besonderen für anerkannte Asylberber. Sie müssen die Asylunterkünfte verlassen. Häufig wechseln sie zunächst in das Obdach. Sie erhalten dann Bürgergeld aus Bundesmitteln. Stadt will mit der Einführung der Bezahlkarte weiter warten Zu den aktuellen Zahlen sagte Brigitte Strunz: &bdquo;Es sind nicht weniger geworden. Es sind jetzt schon so viele Menschen wie im ganzen Jahr 2023. Es kommen immer noch viele Ukrainer, für die wir Plätze in Obdachlosenunterkünften brauchen.“ Johanna Westermeyer-Böse (Grüne) wollte wissen, ob mehr sozialer Wohnungsbau das Problem entschärfen könnte. Brigitte Wecker-Brökelmann bestätigte: &bdquo;Ja, wenn ein Wohnberechtigungsschein vorliegt, beginnt die schwierige Suche.“ Westermeyer-Böse erkundigte sich zudem nach Sprachkursen. Der Integrationsbeauftragte Yannik Nübel erklärte, er sei froh über jeden Kursus, der angeboten werden könne. Aber es gäbe nicht genug flexible und Online-Angebote. Für betreuende Personen, das seien meistens Frauen, sei es sehr schwierig, an den umfangreichen Integrationskursen in Paderborn teilzunehmen. &bdquo;Sprachkurse in Delbrück finden hautsächlich bei der AWO statt. Uns fehlen weitere Räumlichkeiten“, so Brigitte Strunz. Mit der Einführung der Bezahlkarte will die Stadt auf die Empfehlung des Landes warten. &bdquo;Wir sollten uns die Entscheidung hier vor Ort gut nach Kostengesichtspunkten und dem anfallenden Arbeitsaufwand überlegen“, meint Strunz.

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