Original signierte Fußballtrikots: Delbrücker Projekt hilft benachteiligten Kindern in Kenia

Delbrück. Vor zehn Jahren gründete der in Paderborn aufgewachsene Lothar Firlej das Projekt &bdquo;NGUVU Edu Sport“. Es fördert sozial benachteiligte Kinder in Kenia mit einer Lernmethode in Verbindung mit Sport, vornehmlich Fußball, als Instrument für Fair-Play, Respekt und Toleranz. Zeitgleich riefen engagierte Delbrücker einen gleichnamigen Verein ins Leben. Das Delbrücker Team lud am Freitagabend anlässlich des zehnten Vereinsgeburtstags zu einem Treffen der Freunde und Sponsoren in das Hotel Waldkrug ein. &bdquo;Über Spenden, Patenschaften, Aktionen und Kooperationen ist aus kleinen Anfängen so viel entstanden“, sagte Firlej zu den 80 Teilnehmenden. Neben Vorträgen von Gästen bildete der Start einer Versteigerung von signierten Trikots namhafter Fußballclubs den Höhepunkt der Charity-Premiere. Referenten waren neben Firlej die Ethnologin Kari Otieno, ihr Mann, der kenianische Trainer Frederick Otieno, der ehemalige Fußballprofi Uwe Hünemeier und der Landtagsabgeordnete Bernhard Hoppe-Biermeyer (CDU). Die Versteigerung moderierte Maurice Mulcahy. Große Emotionen weckte der Promotion-Film, den János Bayer mit Eduard Burca, einem Mitarbeiter seiner Werbeagentur, im kenianischen Ausbildungszentrum ehrenamtlich erstellt hat. Der Film ist in Kürze auf der neuen Internetplattform verfügbar. Das Wort Edu in dem Delbrücker Projekt steht für Ausbildung Firlej und Heinz Mehlich, der sich heute als Jugendkoordinator beim Delbrücker SC engagiert, sind in Paderborn aufgewachsen und haben dort in der Jugend gekickt. Später konnte der Sportlehrer, der in München sein Studium absolviert hat, über den Jugendfreund bei vielen Delbrückern das Interesse an seinem sozialen Projekt in Kenia wecken. Jetzt hielt er Rückschau. &bdquo;NGUVU bedeutet Power, Gottes Kraft“, erklärte der 62-Jährige, wie er mit dem Afrika-Virus infiziert wurde. Als Volontär in einem Waisenhaus in Juja, Gachororo unterstützte er Schwester Luise bei ihren sozialen Projekten. Der Lehrer für Sport und Soziales leitete dort zunächst ein Ausbildungszentrum. Nach der Gründung des &bdquo;NGUVU Edu Sport“-Programms wurde im klar, dass alle Aktivitäten in einem Zentrum konzentriert und durchgeführt werden müssen. Inzwischen gibt es zwei dieser Zentren. Zehn Partnerschaftsschulen in der Umgebung tauschen sich sozial, menschlich und sportlich aus. &bdquo;Das Wort Edu im Projektnamen steht für Ausbildung. Sie ist die einzige Möglichkeit, um aus der Armutsspirale herauszukommen“, sagte Firlej. Kari Otieno hat ihre Masterarbeit zu dem Projekt geschrieben. Die freie Journalistin lebt zu gleichen Teilen in Frankfurt und Juja. Sie gab den Anstoß, dass Firlej auch Mädchenteams fördert. Das Projekt unterstützt sie weithin im Ehrenamt. Bei der Charity-Premiere in Delbrück wird die Unterstützung zur Selbsthilfe erläutert Den Delbrückern erläuterte Otieno die Situation: &bdquo;Kenia stand unter ausbeuterischer Kolonialherrschaft und ist mit 60 Jahren ein sehr junges Land. Corona, der russische Angriffskrieg und der Klimawandel mit Überflutungen und Dürren haben seine Entwicklung erschwert. Bei unserem Projekt geht es darum, Hilferufenden über die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wasser und Seife beizustehen und sie zur Selbsthilfe zu entwickeln.“ Die zweite Säule sei die Bildung. &bdquo;Nach zehn Jahren sind aus den ersten Kindern Jugendliche geworden. Wir arbeiten mit vier Ausbildungsstätten und der Uni zusammen. Im Fokus steht zudem die medizinische Versorgung, denn die nationale Krankenversorgung deckt längst nicht alles ab“, sagte Otieno. &bdquo;Das Ferienprogramm, das am Anfang stand, gibt es immer noch. Dort stehen Gewalt- und Drogen-Prävention auf dem Plan. Alba Nakuwa, die die Mädchen trainiert, leistet Sexualaufklärung und spricht mit ihnen über frühe Schwangerschaften.“ Vor drei Jahren haben Kari und Frederick Otieno geheiratet. Er coacht die Jungen, studiert Sportwissenschaften und berichtete: &bdquo;Wir trainieren auch talentierte Jungen aus dem Südsudan. Unser Team hat gute Chancen auf den Aufstieg in die Regionalliga. Aber wir spielen nicht hauptsächlich Fußball, um zu gewinnen, sondern um Werte und das Fair-Play zu vermitteln.“ Versteigert wird in Delbrück auch ein Nationalmannschaftstrikot von Toni Kroos &bdquo;In den Augen der Kinder sieht man die große Freude und die Dankbarkeit“, sagte Hoppe-Biermeyer. &bdquo;Das ist die Essenz für das Ehrenamt. Wir brauchen solche Vorbilder wie Lothar Firlej.“ Hünemeier, der in Delbrück wohnt, war 18 Jahre lang Fußballprofi. Die meiste Zeit spielte er für den SC Paderborn, wo er jetzt als Co-Trainer arbeitet. &bdquo;Fußball verbindet unterschiedliche Elternhäuser und Kulturen“, betonte er, man müsse den Kindern ihre Träume lassen und allen den Zugang zum Sport zu ermöglichen. &bdquo;Misserfolge gehören auch dazu. Sie haben mich stark gemacht.“ Die Kabine sei ein Spiegelbild der Gesellschaft: &bdquo;Ich durfte mit Spielern aus 57 Nationen auflaufen. Das hat meinen Horizont erweitert“, so Hünemeier. Er ermunterte alle, diese wunderbare Arbeit fortzusetzen. Aktiv im Delbrücker Verein sind Frank Brinkschröder, der bei der Organisation des Treffens die Fäden zog, Lothar Firlej, Astrid Wilmes, Ingrid Klaus, Walter Kuhlmann und Bernd Westerhorstmann. Zur Versteigerung standen Trikots der Clubs SC Paderborn, SC Freiburg, VfB Stuttgart, Borussia Dortmund, 1. FC Köln, Arminia Bielefeld, Werder Bremen und Benfica Lissabon sowie ein Nationalmannschaftstrikot von Toni Kroos.

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