Delbrück. Josef Schäfermeyer aus Boke und Franz Klinkemeier aus Westenholz sind mit der Ehrennadel der Stadt Delbrück in Gold mit Diamant ausgezeichnet worden. In einer Feierstunde vor der Ratssitzung am Donnerstagabend ehrte Bürgermeister Werner Peitz die herausragenden Persönlichkeiten. Die einzigartige und höchste Würdigung der Stadt Delbrück geht in diesem Jahr an zwei Männer, die über Jahrzehnte oftmals im Hintergrund unverzichtbares Ehrenamt geleistet haben.
Peitz lobte ihr vorbildliches Handeln und bekräftigte: „Die Mitglieder im Stadtrat haben einvernehmlich den Bewerbungen der Heimat- und Schützenvereine aus den Ortsteilen zugestimmt.“
Das Engagement des 66-jährigen Josef Schäfermeyer, der jetzt in Delbrück an der Himmelreichallee wohnt, hat sein Wegbegleiter Günter Jürgensmeier für die Laudatio zusammengefasst. Auf dem Ehrenamtskonto stehen 30 Jahre intensive Arbeit für den Ort Boke. Der Geehrte trat im Jahr 1989 dem Heimatverein bei und wurde im Jahr 1992 in den Vorstand berufen. Auf Initiative seines Vaters Hermann Schäfermeyer und des Altbürgermeisters Bernhard Kössmeier gab es die ersten Kontakte nach Quérénaing in Nordfrankreich. Grund ist der gemeinsame Schutzpatron St. Landolinus, dessen Reliquien seit dem Jahr 836 in der Boker Pfarrkirche ruhen.
Im Jahr 1989 fuhr Josef Schäfermeyer mit einer kleinen Delegation nach Quérénaing und ein Jahr später wurde an Pfingsten in Quérénaing eine Partnerschaftsurkunde unterzeichnet. Als Leiter des Arbeitskreises Quérénaing füllt Josef Schäfermeyer die Partnerschaft nach wie vor mit Leben. Er organisiert die gegenseitigen Besuche, kümmert sich um Gastfamilien und vertritt den Heimatverein bei überregionalen Partnerschafts-Treffen.
Boke hatte als erster Ortsteil Delbrücks eine Internetseite
Im Jahr 2000 reservierte er die Domain „Boke.de“. Als erster Delbrücker Ortsteil präsentierte sich das Lippedorf im Internet. Seither lädt Webmaster Josef Schäfermeyer neueste Beiträge und Bilder hoch. Das Archiv der letzten 20 Jahre ist lückenlos abrufbar. Die Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft von Josef Schäfermeyer spiegelt sich in zahllosen Vorstandssitzungen, Arbeitseinsätzen und den Vorbereitungen für die Versammlung der Vereine wider.
Der Aktivposten betreut seit dem Jahr 2002 als Beisitzer die Internetseite der St. Landolinus-Bruderschaft, wo er seit dem Jahr 1977 Mitglied ist. Die Schützen begleitet er zudem bei allen Veranstaltungen mit Kamera, Block und Stift. Stets erhalten seine veröffentlichten Bilder ausführliche Beschreibungen. Beim Kreisschützenfest 2022 war mit mobilem Equipment auf dem Festplatz präsent, um das Geschehen für die Daheimgebliebenen zeitnah sichtbar zu machen.
Franz Klinkemeier hat im März seinen 85. Geburtstag gefeiert. In der Laudatio zeigte sich Werner Peitz beeindruckt von seinem glühenden Engagement für das Ehrenamt. Vor, während und nach der beruflichen Laufbahn als Krankenpfleger hat sich der Westenholzer unermüdlich dafür eingesetzt, das Leben vieler Menschen erträglicher zu machen.
Franz Klinkemeier war auch einmal Lebensretter
Sein Credo lautet: „Das Miteinander und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft mit Spaß, Begeisterung und Lebensfreude stärken.“ Ein herausragendes Beispiel dafür ist die wertschätzende Arbeit in der Senioren- und Krankenbetreuung der St. Joseph-Bruderschaft, der er seit dem Jahr 1954 angehört. Franz Klinkemeier war an der Gründung der Rad- und Wandergruppe beteiligt und gehört seit Jahrzehnten zu den Sängern im Schützenchor.
Die Liebe zu seiner Heimat und zu bewährten Traditionen ist tief verwurzelt. Er war Messdiener in Westenholz sowie bei den Weißen Vätern in Rietberg und Stromberg. Bei seinem Onkel und seinem Großvater pflegte er Pferde und bereitete Kutschen für Hochzeiten, Beerdigungen und Prozessionen vor. Bei einem Unfall konnte er das Opfer retten, das sonst in einem Graben, bedeckt von einem ausgerutschten Pferd, ertrunken wäre.
Als Trompeter spielte er in der Kapelle Ewers Marsch-, Tanz- und Kirchenmusik. Als Laienspielschar hat auf der heimischen Bühne gestanden. Er engagierte sich im Deutschen Roten Kreuz und begleitete als Kolpingmitglied die Erntedankumzüge und die Prozessionen.
Den Heimatverein unterstützte er mit Sachspenden, der Pflege der Weihnachtskrippe und dem persönlichen Austausch mit der Patengemeinde Budakeszi in Ungarn. Für die AWO hat er Seniorenreisen begleitet und in der Hospizgruppe Delbrück „Maria Heil der Kranken“ Trauerarbeit geleistet. Als Zeitzeuge wirkte er an dem Buch zur Erinnerung an die NS-Zeit im Delbrücker Land mit. Seine Kinder und Enkel haben sich ebenfalls dem Ehrenamt verschrieben.