Große Liebe

Wenn es unter Trauzeugen funkt: Delbrücker Paar feiert Diamantene Hochzeit

Maria und Helmut Brunnert lernten sich bei der Trauung kennen. Drei Jahre später wurden auch sie ein Ehepaar. Nun feiern sie in Westenholz die Diamantene Hochzeit.

Maria und Helmut Brunnert aus Westenholz feiern am Mittwoch, 7. Februar, ihre Diamantene Hochzeit. | © Regina Brucksch

07.02.2024 | 07.02.2024, 13:17

Delbrück-Westenholz. Als Trauzeugen bei einer Hochzeit lernten sich Maria und Helmut Brunnert aus Westenholz kennen. Es hat sofort gefunkt. Sie war die Schwester der Braut und er der Cousin des Bräutigams. Da waren sie 16 und 18 Jahre alt. Drei Jahre später, am Freitag vor dem Karnevalswochenende im Jahr 1964 gaben sie sich das Ja-Wort in der Westenholzer St. Joseph Kirche.

Jetzt, 60 Jahre später, fällt ihre Diamantene Hochzeit am Mittwoch, 7. Februar, erneut in die fünfte Jahreszeit. An ihre großen Feste zur Silber- und Goldhochzeit möchten sie mit vielen Gästen im Westenholzer Gasthof Lütkewitte anknüpfen.

Im Gespräch mit der „NW“ erzählen die 77-Jährige und der 81-Jährige, wie alles anfing. Der Helmut Brunnert aus Westenholz hatte damals bereits ein Auto und lud die Mastholterin zum Eisessen, ins Kino oder zu einem Ausflug zu den Externsteinen ein. Er hatte bei Lewerken in Delbrück gelernt und war bei den Rietberg-Werken als Betriebselektriker beschäftigt. Sie absolvierte eine kaufmännische Ausbildung im Rietberger Lebensmittelmarkt Hanhardt.

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Der Pfarrer in Mastholte wollte das junge Paar nicht trauen

„Helmut war volljährig, ich noch minderjährig“, erzählt die Jubilarin von den Schwierigkeiten vor der Eheschließung. „Der Pfarrer in Mastholte wollte uns nicht trauen. Die Messe fand dann in der Westenholzer Kirche statt und im ehemaligen Gasthaus Beringmeier haben wir gefeiert“, berichtet der Jubilar.

Das rüstige Paar wohnt im Dickfeld. Sie haben zwei Söhne, eine Tochter und zwei Enkelkinder. Volles Haus hätten sie wegen der großen Geschwisterschar bei vielen Gelegenheiten, lachen die beiden. Helmut Brunnert war das zehnte von elf Kindern und wuchs am Engen Weg in Westenholz auf. Seine Maria und ihre Zwillingsschwester Magdalena kommen aus einen Viermädelhaus.

Ihr Opa betrieb in Landsberg in Ostpreußen einen Fährkahn, aber die Familie Nawrocki hatte es nach Bottrop verschlagen. Der Vater arbeitete dort im Bergbau, musste in den Krieg. Die Mutter und die vier Mädchen wurden im Jahr 1946 dann evakuiert und kamen als Flüchtlinge nach Mastholte.

Brunnert war Brandinspektor am Flughafen

Das frisch vermählte Paar zog in eine Dachwohnung von Brunnerts damaligen Arbeitgeber Elektro Bökmann in Westenholz. Sie war noch ein Jahr lang berufstätig, bis das erste Kind zur Welt kam. Ihr Ehemann engagierte sich bei der örtlichen Feuerwehr.

Beruflich wechselte er im Jahr 1969 zur Feuerwehr des britischen Militärs in Sennelager. Im Jahr 1982 erfolgte die Verlegung zum dritten Regiment der Britischen Armee nach Soest. Nach intensiven Schulungen übernahm er hier und an seinem nächsten Arbeitsplatz auf dem Flughafen Gütersloh als Brandinspektor leitende Funktionen.

Eine Tumorerkrankung des Ehemannes im Jahr 1993 leitete eine schwere Zeit für die Familie ein. Nach seiner offiziellen Entlassung im Jahr 1994 arbeitete er zehn Jahre lang bis zum Renteneintritt beim Delbrücker Gartenbaubetrieb Salmen. Seine Frau arbeitete ab 1977 zunächst in Heimarbeit und später in Teilzeit als Näherin für den Westenholzer Polstermöbel-Hersteller Lohrmeier und Laukötter (heute ell und ell).

Sie waren Mitgründer des Karnevalsvereins

Das Ehrenamt und Geselligkeit spielen bedeutende Rollen im Leben des Paares. Beide haben viel Freude im Kreis ihres Stammtisches. Im Jahr 1978 waren sie das Königspaar der Schützen. Helmut Brunnert war zudem 18 Jahre lang zweiter Vorsitzender der St. Joseph-Bruderschaft. Im Jahr 1994 initiierte er die Gründung des Karnevalsvereins Weiß und Blau. Maria Brunnert ist Mitglied der Frauengemeinschaft (kfd) und hält sich in einer Gymnastikgruppe des Sportvereins fit.

Aktiv bleibt das Diamantene Paar bei der Gartenarbeit und bei Rad- und Wandertouren. Lange fuhren sie auch Ski, Helmut Brunnert leitete auch viele Ski-Reisegruppen. „In den ersten Jahren konnten wir uns das nicht erlauben“, sind die beiden dankbar für viele Winter- und Sommerurlaube. Oft waren sie auch im Salzburger Land. Inzwischen gehen sie es in anderen Regionen etwas flacher an. Auf dem E-Bike haben sie viele Fluss-Radwege erkundet.