Tausende haben im Kreis Paderborn schon gewählt

Kreis Paderborn. Während die Parteien noch auf allen Kanälen um Stimmen kämpfen, haben im Kreis Paderborn schon tausende Menschen ihr Kreuz für die Bundestagswahl am 26. September gemacht. Wahlbenachrichtigungen landen seit der vergangenen Woche in den Postkästen. In Corona-Zeiten richten sich alle Kommunen im Kreis auf Rekordzahlen bei der Briefwahl ein. Laut Kreisverwaltung sind 236.671 Menschen im Paderborner Land wahlberechtigt. Allein in Altenbeken, der kleinsten Kommune im Kreis, zählt Hauptamtsmitarbeiter Meinolf Hennemann schon nach wenigen Tagen 1.200 Briefwahlanträge. Bei der Kommunalwahl im vergangenen September waren es insgesamt rund 2.100 bei 9.500 Einwohnern. Eine Stimmabgabe ist im Egge-Rathaus aus Platzmangel nicht möglich. Dies bieten aber schon jetzt fast alle anderen Kommunen an, nur in Bad Lippspringe wird erst am 8. September eine Wahlurne aufgestellt. In Delbrück ist der Urnengang schon jetzt möglich. Das sagt Heinz Börnemeier, Fachbereichsleiter Zentrale Dienste in der Stadtverwaltung: &bdquo;Im Bürgerbüro in der Langen Straße 45 können Bürger entweder ihre Briefwahlunterlagen abholen oder in einer Wahlkabine nebenan direkt wählen." Schon nach wenigen Tagen seien 3.500 Anträge zur Briefwahl eingetroffen. Viele Bürger nutzten ihr Smartphone und den QR-Code auf der Wahlbenachrichtigung, um die Bestellung des Wahlscheins mit zwei Klicks zu erledigen. Die Wahlscheine übrigens sind im gesamten Kreis identisch, da alle Stimmen im selben Wahlkreis 137 gezählt werden. Im Unterschied zur letzten Bundestagswahl gehört die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock nicht mehr dazu. Die Wahlscheine hat der Kreis drucken lassen und erste Chargen für die Briefwahl an die Kommunen verteilt. Und die werden auch reichlich benötigt. Hilfskräfte für vier Wochen Thomas Finke von der Gemeinde Borchen berichtet von mehr als 1.300 Briefwahlanträgen. Kalkuliert wird dort bis zur Wahl mit einem Briefwähleranteil von 3.000 bis 5.000. Die Borchener haben daher für vier Wochen zwei Abiturienten eingestellt, die seit Montag das Wahlbüro im großen Sitzungssaal des Rathauses betreuen. Coronagerecht ist der Raum groß genug für Publikumsverkehr, drei Urnen seien aufgestellt für die Stimmabgabe vor Ort und auch die Ausgabe von Briefwahlunterlagen läuft hier ab. Die Zahl von 1.000 Anträgen für die bequeme Briefwahl, die viele Menschen in Coronazeiten nutzen, hat auch die Stadt Bad Lippspringe schon überschritten, wie Marina Käuper bestätigt. Groß ist das Interesse an Wahlscheinen ebenso in Büren, wie Ordnungsamtsleiter Manuel Krenz mitteilt. Bis Mittwochmittag wurden rund 2.400 Wahlscheine ausgestellt. Krenz weiß: &bdquo;Der Andrang ist bei jeder Wahl in den ersten Wochen nach Versendung der Wahlbenachrichtigung hoch." Neben einer schriftlichen Anforderung über die Wahlbenachrichtigung, den QR-Code oder einen persönlichen Besuch in den Bürgerbüros der Rathäuser besteht auch die Möglichkeit, über die Webseiten der Städte die Wahlunterlagen zu beantragen. Die postalische Rücksendung der Stimmzettel ans Wahlamt ist für alle Bürger kostenfrei. So auch in Salzkotten, wo Fachbereichsleiter Michael Rölleke von einer starken Nachfrage nach Briefwahlunterlagen berichtet. Auch im Heder-Rathaus können bereits jetzt Erst- und Zweitstimme abgegeben werden. Briefwählerzahl der letzten Bundestagswahl schon fast erreicht Genauso ist es in Lichtenau. Dort berichtet Ordnungsamtsmitarbeiterin Marina Kalbhen von einem großen Packen an Briefwahlunterlagen, die nach dem vergangenen Wochenende im Rathaus eintrafen: &bdquo;Gerade ältere Menschen nutzen die Papierform, um ihren Wahlschein zu erhalten." Von den knapp 8.500 wahlberechtigten Lichtenauern wurden bereits 1.500 Wahlscheine beantragt. Grob kalkuliert die Stadt mit bis zu 3.000. Wer die Kreuzchen nicht erst daheim machen möchte, könne auch im Rathaus eine Wahlkabine nutzen und den Wahlschein vor Ort in die Urne werfen. Diese Möglichkeit besteht auch im Bad Wünnenberger Wahlbüro in der Fürstenberger Stadtverwaltung, wie Stadtsprecherin Norina Wieners sagt. Dort seien auch bereits 1.350 Briefwahlanträge eingegangen. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2017 gaben insgesamt 1.601 Wähler ihre Stimme per Brief ab. In Bad Wünnenberg sind 9.476 Menschen wahlberechtigt. In Hövelhof können Bürger im Rathausfoyer wählen, wie Andreas Schäfers vom Bürgeramt sagt. In der Sennegemeinde mit 12.363 Wahlberechtigten lag die Zahl der Briefwahlanträge am Mittwochnachmittag erst bei 747. Das ist wohl dem Umstand geschuldet, dass die Hövelhofer ihre Benachrichtigung für Bundestagswahl und den gleichzeitigen Ratsbürgerentscheid über das Hallenbad erst am Dienstag erhalten haben.

Meistgelesen