Mit neuen Bestattungsformen in Delbrück kommen höhere Gebühren

Delbrück. Baumgräber für Urnen, Urnenpartnergräber, Stelengräber für Urnen und Stelengräber für Erdbestattungen sollen in der Stadt Delbrück das Angebot erweitern, um Veränderungen in der Bestattungskultur gerecht zu werden. Neben den Rasengräbern würden diese vier Grabarten auf den städtischen Friedhöfen in Anreppen, Bentfeld, Boke, Delbrück, Hagen und Westenholz weitere Formen von pflegefreien Grabstätten ermöglichen. Am Mittwoch, 24. März, legt der Fachbereichsleiter Tiefbau, Olaf Merschmann, dem Heimat-, Gewässer- und Verkehrsausschuss Beschlussvorschläge vor. Auf der Agenda stehen die Änderung der Satzung für das Friedhofs- und Bestattungswesen vom Dezember 2010 sowie eine neue Gebührenkalkulation. Die Kosten für Urnengräber steigen dabei erheblich. Pflegefreie Grabstätten werden beliebter Merschmann bemüht die Statistik, die aufzeige, warum bei den Kosten eine deutliche Verschiebung innerhalb der Grabarten erforderlich sei. Im Jahr 2002 erfolgten 77 Prozent (112 von 145) der Bestattungen in Wahlgräbern für Särge. 2019 waren es nur noch 41 Prozent (80 von 195). Die Zahl der Urnengräber stieg von elf in 2002 auf 92 in 2019. Den wachsenden Zuspruch von pflegefreien Grabstätten belegen zwei in 2007 und 32 in 2019. Die neu vorgestellte Gebührenkalkulation steht in Anlehnung an das sogenannte &bdquo;Kölner Modell". Darin werden die Kosten nur noch zu 30 Prozent nach der Flächeninanspruchnahme verteilt. 70 Prozent werden nach Fallzahlen auf die Grabarten umgelegt. Urnengräber waren bisher im Vergleich zu Nachbarkommunen eher günstig. Das habe zu großem Interesse von &bdquo;Nicht-Delbrückern" geführt sowie von Betroffenen, die eigentlich aus einem Ortsteil mit kirchlichem Friedhof kommen. Stelen-Gräber verhältnismäßig teurer Der Fachbereichsleiter erläutert die neuen pflegefreien Angebote. Bei den Baumgräbern für Urnen plant die Verwaltung ein Gartenfeld mit einem oder zwei Bäumen. Zwei nebeneinander liegende Platten in einer Rasenfläche weisen auf Urnenpartnergräber hin. Gespannt ist er auf die Resonanz bei den verhältnismäßig teuren Stelen-Gräbern für Urnen und Erdbestattungen. Sie ermöglichen einen kleinen Ablageplatz für Kerzen und Blumen. Das Angebot von Tiefengräbern soll wegen der Bodenverhältnisse auslaufen. Das sind die neuen Preise Eine weitere Änderung in der Satzung sieht nicht nur das Betreten der Friedhöfe in Begleitung von Blindenhunden, sondern auch generell von an der Leine geführten Hunden vor. Zudem wird vorgeschlagen, in einem kleinen Rahmen die Asche von Tieren einzubringen, weil es ein Teil des veränderten Nutzungsverhaltens und somit ein Ausdruck der Gestaltungsfreiheit der einzelnen Person sein kann. Im Reihengrab kostete eine Beerdigung auf den städtischen Friedhöfen in Delbrück bisher 855 Euro (Grabnutzung 395, Bestattung 295, Leichenhalle 165). Nach der neuen Gebührensatzung kostet sie 1.495 Euro (Grabnutzung 580, Bestattung 655, Leichenhalle 260). Bei einer Beerdigung in einem Zweierwahlgrab fielen 1.450 Euro (Neuerwerb 990, Bestattung 295,Leichenhalle 165) an. Neu sind das 2.205 Euro (Neuerwerb 1.290, Bestattung 655, Leichenhalle 260). Im Urnenreihengrab kostete eine Beerdigung 385 Euro (Grabnutzung 125, Bestattung 95, Leichenhalle 165). Neu sind es 870 Euro (Grabnutzung 465, Bestattung 145, Leichenhalle 260). Ein pflegefreies Urnengrab kostete 800 Euro (Grabnutzung 220, Bestattung 95, Trauerraum 90, Einbau Grabtafel 38, Kosten der Grabtafel 357). Neu sind es 1.510 Euro (Grabnutzung 685, Bestattung 145, Trauerraum 180, Kosten der Grabtafel 500). Für die Gebühr einer Erdbestattung Erwachsener ergibt sich eine drastische Erhöhung von bisher 295 auf 655 Euro. Diese Gebühr ist mit umliegenden Kommunen vergleichbar. In Hövelhof kostet eine Sargbestattung in einem Reihen- oder Wahlgrab 684, in Paderborn 637 und in Salzkotten 639 Euro.

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