Unternehmer aus dem Kreis Paderborn kritisiert irrsinnigen Bürokratismus

Büren-Ahden. Wenn Politiker Unternehmen besuchen, bekommen sie in der Regel einen Einblick in die Historie, die Entwicklung und die Ziele der Firma. Manchmal bekommen sie aber auch aufgezeigt, was Unternehmer wirklich von der Politik erwarten. So wie jetzt, als der Landesvorsitzende der Jungen Union NRW, Kevin Gniosdorz, die Aerosoft GmbH Luftfahrt Datentechnik am Flughafen in Ahden besuchte. Geschäftsführer Winfried Diekmann nahm kein Blatt vor dem Mund und wetterte unter anderem über den &bdquo;deutschen irrsinnigen Bürokratismus“ und sagte klipp und klar, was er vom Homeoffice hält. Das Unternehmen Aerosoft wurde 1991 gegründet und hat direkt neben dem Flughafen seinen Sitz. Lagen anfangs die Schwerpunkte vor allem in der Entwicklung von Software zur Schulung von Piloten und dem Vertrieb von professionellen Verfahrenstrainern, so hat sich Aerosoft seit Anfang 2000 auf die Entwicklung von Lkw- und Flugzeugsimulatoren spezialisiert, und ist nach eigenen Angaben die weltweite Nummer 1 bei den Bus-Simulatorspielen. 50 Mitarbeiter sind beim Gaming-Unternehmen Aerosoft beschäftigt. Die allermeisten sitzen in Ahden. &bdquo;Homeoffice gibt es bei uns nur, wenn man einen triftigen Grund hat. Ich bin kein Freund vom Homeoffice und ich rate der CDU, das Gesetz zum Recht auf Homeoffice nicht zu unterstützen“, machte Diekmann deutlich. Aus seiner Sicht sei das Zuhausearbeiten die &bdquo;ungerechteste Sache der Welt“, denn das könnten nur Leute im Büro. Wer Homeoffice macht, soll eine halbe Stunde länger arbeiten &bdquo;Ich würde einen anderen Weg gehen. Wer Homeoffice macht, arbeitet eine halbe Stunde länger, denn schließlich spart er sich den Weg zur Arbeit“, meinte Diekmann, der vor seinem Einstieg 1995 bei Aerosoft bei CAT-Marketing in Büren und vorher bei der Commerzbank in Berlin arbeitete und als Lobbyist auch viel mit Finanz- und Wirtschaftsministerien zu tun hatte. Zudem würden Mitarbeiter, die viel im Homeoffice sind, den Bezug zum Unternehmen verlieren und auch die sozialen Kontakte zu den Kollegen. Außerdem kritisierte Diekmann die übertriebene Bürokratie in Deutschland, die so manche Flexibilität der Unternehmen erschwere oder gar zerstöre. Das gab er der CDU-Besuchsfraktion auch mit auf den Weg. &bdquo;Die Führung durch das Unternehmen war sehr interessant. Es ist toll, zu sehen, was für interessante und innovative Unternehmen wir im Kreis Paderborn haben“, sagte Gniosdorz, der Aerosoft letztes Jahr auf der Gamescom in Köln erst kennenlernte. Aufschlussreich seien auch die politischen Ansichten von Diekmann gewesen. &bdquo;So haben wir auch mitbekommen, wo der Bürokratieschuh drückt“, meinte der Bad Wünnenberger nach der Führung durch die Firma. Gamescom in Köln ist wichtig für das Bürener Unternehmen Der Gaming-Spezialist ist auch wieder auf der Gamescom, der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele in Köln, vertreten. Die zweite Gaming-Week-Kampagne der Jungen Union NRW war auch der Anlass, den Betrieb in Ahden zu besuchen. Seit der ersten Gamescom im Jahr 2009 ist die Junge Union auf der Messe vertreten und setzt sich für eine stärkere Förderung des E-Sports sowie für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit im E-Sport-Bereich ein. Begleitet wurde Gniosdorz vom Delbrücker Landtagsabgeordneten Bernhard Hoppe-Biermeyer, von der CDU-Kreisvorsitzenden Corinna Rotte, dem Fraktionsvorsitzenden der CDU-Fraktion in Büren, Dirk Herbst, und auch Bürens Bürgermeister Burkhard Schwuchow war mit dabei.

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