Blackouts bleiben ein Thema für die Feuerwehren im Kreis Paderborn

Büren-Weiberg. Bilanz eines einsatzreichen Jahres haben die Feuerwehren des Kreises Paderborn am Samstag beim Kreisfeuerwehrverbandstag gezogen - dem &bdquo;höchsten Feiertag der Feuerwehrfamilie“, wie es Kreisbrandmeister Elmar Keuter umschrieb. Delegierte und Gäste des Verbandes der Feuerwehren (VdF) im Kreis Paderborn trafen sich im Bürener Stadtteil Weiberg. Im vergangenen Jahr zählten die Feuerwehren im Kreis Paderborn 3.184 Mitglieder in den Einsatzabteilungen – rund 400 mehr als zu Vor-Corona-Zeiten. Die Jugendfeuerwehren haben mit 558 Mitgliedern ebenfalls die Zahlen von vor der Pandemie überschritten. Diese positive Entwicklung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Ehrenamtler immer schwerer tun, innerhalb der Einheiten Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen – ein Trend, der allgemein im Vereinswesen zu beobachten ist. 2020 rückten die Feuerwehren zu 510 Brand- und zu 2.942 Hilfeleistungseinsätzen aus. Auf Szenarien wie Gasmangellagen und längerfristige Blackouts vorbereitet Seit dem vergangenen Jahr haben sich die Feuerwehren im ganzen Kreis Paderborn auf Szenarien wie Gasmangellagen und längerfristige Blackouts vorbereitet. Dazu zählen einheitliche Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen auf allen Ebenen, die Einrichtung von sogenannten Wärmeinseln in allen Kommunen und ein umfassendes Kraftstoff-Logistikkonzept. Zudem wurden notwendige Betriebsstoffe eingelagert. Auch für 72-stündige &bdquo;Blackoutlagen“ wurde Vorsorge getroffen. In allen Kommunen funktionieren essenzielle Systeme mit Akkupufferung. &bdquo;Wir wissen auch, wo jeder beatmungspflichtige Patient wohnt“, sagte Keuter, zugleich Vorsitzender des VdF-Kreisverbandes. Keuter unterstrich gleichzeitig, dass auch die persönliche Notfallvorsorge unerlässlich sei. An die Feuerwehrleute appellierte er: &bdquo;Ihr seid Vorbilder, und der nächste November kommt“. 16 Millionen Euro für den Katastrophenschutz Der Kreisbrandmeister teilte mit, dass das Land im vergangenen Jahr 16 Millionen Euro in den Katastrophenschutz investiert habe. Neben zusätzlichen Löschfahrzeugen fließen auch Gelder in die Dekontamination (Entgiftung) von Personal und Geräten. Gerade die jüngsten Großbrände im Nachbarkreis Gütersloh hätten gezeigt, dass dort Nachholbedarf bestehe. Positiv wertete Keuter auch, dass die Feuerwehren aus dem Kreis Paderborn auf einem guten Weg seien, einheitliche Atemschutzgeräte für alle Feuerwehren zu beschaffen. Insgesamt verfügt der Kreis Paderborn über zehn leistungsstarke Feuerwehren, die durch den britischen Defence Fire and Rescue Service sowie die Flughafenfeuerwehr unterstützt werden. &bdquo;Per Knopfdruck bringen wir sofort 500 Einsatzkräfte auf die Straße“, erklärte Keuter. Möglich mache dies die &bdquo;Solidargemeinschaft unserer Feuerwehr“. Angriffe auf Einsatzkräfte der Feuerwehr verurteilt Bewährt hätten sich die vorgeplanten Einsatzkonzepte für den Flughafen und die Eisenbahntunnel sowie die örtlichen Einsatzleitungen (ÖEL). Am Kloster Dalheim ist ein Bereitstellungsraum für eine ganze Abteilung mit 750 Einsatzkräften und 150 Fahrzeugen in Planung, falls einmal überörtliche Hilfe im Kreis Paderborn nötig wird. Die grüne Landtagsabgeordnete Norika Creuzmann sagte, die Bürger im Kreis Paderborn könnten auf Leistungsbereitschaft und Engagement ihrer Feuerwehren zählen. Angriffe auf Einsatzkräfte verurteilte sie scharf. Ähnlich äußerte sich auch Landrat Christoph Rüther. Ihm ist es wichtig, dass in allen Situationen der Respekt gewahrt bleibt. Auch Bürens Bürgermeister Burkhard Schwuchow dankte für das Engagement der &bdquo;blauen Schutzengel“. Kreisbrandmeister kündigt Rücktritt an Elmar Keuter, seit 1978 bei der Feuerwehr und seit 2005 in der Riege der Kreisbrandmeister tätig, kündigte an, dass er Ende September mit dem Eintritt in den Vorruhestand auch die Ämter als Kreisbrandmeister und Vorsitzender des VdF niederlegen werde. Seine Verdienste honorierten Gäste und Delegierte mit langanhaltendem, stehendem Beifall. Der nächste Kreisverbandstag findet am 1. Juni 2024 in Altenbeken-Buke statt, der Leistungsnachweis 2024 wird am 27. April in Bad Wünnenberg-Fürstenberg ausgerichtet. Philipp Mantel, Katastrophenschutzdezernent der Bezirksregierung Detmold, sprach von einer &bdquo;Zeitenwende im Katastrophenschutz“, nachdem die verheerende Hochwasserlage 2021 &bdquo;Lücken im deutschen System“ offenbart habe. Auch ein flächendeckender Stromausfall von mehr 72 Stunden in Nordrhein-Westfalen und Teilen der angrenzenden Bundesländer sei realistisch – egal ob in Folge von Cyberangriffen oder örtlichen Manipulationen. Auszeichnungen und Ehrungen für Feuerwehrleute Mantel zeichnete Peter Kesselmeier, Matthias Strunz, Michael Stork, Rudolf Reiling und Thomas Schniedermeier für ihren mehrtägigen Einsatz bei der Mobilen Führungsunterstützung (MoFüSt) im Ahrtal mit Fluthilfemedaillen des Landes Rheinland-Pfalz aus. VdF-Kassierer Jürgen Peters legte sein Amt nach 13 Jahren nieder und erhielt die Ehrennadel Verbandes der Feuerwehren im Kreis Paderborn. Zu seinem Nachfolger wurde Michael Beivers gewählt. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze wurden Uwe Wegener (Bad Lippspringe), Markus Nillies (Salzkotten) und Roger Wiesener (Salzkotten). Das Ehrenkreuz in Silber erhielten Bernd Schröder (Büren), Hubert Paschen (Lichtenau), Michael Klöker (Paderborn) und Michael Gerling (Altenbeken). Mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold wurde Heinz-Thomas Plöger (Borchen) geehrt.

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