Seine letzte Saison: Im Bürener Freibad HaWei endet eine Ära

Büren. Als im Mai 1976 das neue Freibad in Harth-Weiberg eröffnet wurde, war Josef Gottschalk gerade 18 Jahre alt. Drei Monate später begann er seine Laufbahn im Schwimmbad, die er zum Jahresende nach 46 Jahren als Schwimmmeister beenden wird. Dann endet eine Ära, denn fast jeder Freibadbesucher kennen ihren &bdquo;Bademeister Josef“. Der gebürtige Harther hatte gerade seine Maurerlehre abgeschlossen, als er von der Bürener Schwimmmeisterlegende Josef Brückner angesprochen wurde, ob er es sich vorstellen können, als Schwimmmeistergehilfe anzufangen. Josef Gottschalk sagte zu und begann seine Laufbahn als Umschüler am 1. September 1976 im Bürener Freibad. Nicht eine Minute habe er die Entscheidung bereut. 1983 erfolgte die Weiterbildung zum Schwimmmeister. Bis zu 500 Besucher tummeln sich im Sommer im Freibad HaWei, in all den Jahren sei nie etwas Ernsthaftes passiert. &bdquo;Darüber bin ich unheimlich glücklich“, sagt Josef Gottschalk. Um Unfälle im Vorfeld verhindern zu können, brauche man eine gewisse Erfahrung, ein geschultes Auge und ein gutes Stellungsspiel, erklärt er. Und so schweifen die Augen des Schwimmmeisters permanent über die Wasserbecken und auch über die große Liegewiese. Seine rote Trillerpfeife benutzte der leidenschaftliche Musiker, er spielt im Harther Musikverein das Tenorhorn, allerdings nur ganz selten. Die meisten der Jugendlichen kennen Josef Gottschalk schon sehr lange. Über 1.000 Kinder hätten bei ihm das Schwimmen gelernt, schätzt der Schwimmmeister. Es sei unheimlich wichtig, dass Kinder Schwimmen lernen. Daher wurden in vergangenem Jahr und auch in diesem Jahre im Freibad HaWei Aufbaukurse für Seepferdchen-Inhaber durchgeführt. Natürlich erlebte Josef Gottschalk in seiner Laufbahn auch dunkle Wolken. Besonders dann, wenn es um die Existenz &bdquo;seines“ Freibads ging. Aus Kostengründen wurde immer mal wieder eine Schließung des Bads aus der Politik gefordert. Doch das konnte bisher immer wieder abgewendet werden. Auch hier hat Gottschalk seinen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen. So wurde 2003 der Förderverein Freibad gegründet. Wasser fürs Freibad kommt aus einer Quelle Mit Hilfe der 120 Mitglieder trägt der Verein erheblich dazu bei, dass das Freibad attraktiv bleibt. So findet seit 2007 der HaWei-Triathlon mit einer großen Party zum Abschluss statt. Der Erlös daraus kommt dem Bad zugute. Weitsicht wurde im Freibad auch im Bereich der effizienten Energieversorgung bewiesen. Das Wasser aus den Becken wird von der Sonne erwärmt. Dieses erfolgt durch ein auf dem Dach der Umkleideräume verlegtes Rohrsystem. Auch das Wasser kommt nicht aus dem Wasserversorgungsnetz, sondern aus einer Quelle am Wasserberg in der Nähe des Freibads. Früher hat diese Quelle den Bewohnern von Harth und Weiberg als Trinkwasserversorgung gedient. Die Wasserqualität überprüfen die Schwimmmeister mehrmals am Tag. Hinzu kommen regelmäßige Kontrollen von Seiten des Kreises Paderborn. Wenn die Freibadsaison im HaWei endet, waren – je nach Sommer – 10.000 bis 30.000 Besucher im Bad. Für Josef Gottschalk und seine Kollegen Anette Heinrichs-Peuker, Ingo Dirks, Andreas Mirchel und Julian Reinhard beginnt dann die Arbeit, das Bad winterfest zu machen. Für Josef Gottschalk das letzte Mal, denn zum Jahresende ist seine Amtszeit beendet. Zuvor verabschiedet sich der beliebte Schwimmmeister am Samstag, 27. August, ab 11 Uhr in &bdquo;seinem“ Freibad HaWei von seinen Badegästen.

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