Büren. Auch das Königspaar der Bürener Bürgerschützen musste drei Jahre warten, um endlich wieder richtig Schützenfest feiern zu können. Langeweile oder gar Frust geschoben hatten Klaus und Corinna Stork aber nicht. Im Gegenteil. „Wir haben jede Gelegenheit zum Feiern genutzt“, sagte Klaus Stork. Und das nicht im kleinen Kreis, sondern oft mit der ganzen Kapelle. Da Schützenfeste nicht stattfinden durften, wurde eben im Garten gefeiert. Mal mit dem Hofstaat, mal mit einem Kompaniefest, mal mit dem Vorstand.
Dass er einmal Schützenkönig der Bürgerschützen werden möchte, das stand für den 56-jährigen Familienvater schon lange fest. Als Schütze durch und durch, dazu noch Hauptmann der 2. Kompanie, war es sein Traum.
Und dennoch: Als beim Vogelschießen vor drei Jahren die Zahl der Anwärter weniger wurden und Klaus Stork an der Reihe war, hatte er nochmals in die Runde gefragt, ob er nicht doch jemand den Vortritt lassen soll. Dass es dann klappte, war auch ein schönes Geschenk zum 50. Geburtstag seiner Frau und für seine 90-jährige Mutter Marianne.
Seine Treffsicherheit hatte der begeisterte Fußballer, der 30 Jahre die erste Mannschaft des SV 21 Büren betreute und jetzt Betreuer der Zweiten ist, auch beim Stadtkönigsschießen unter Beweis gestellt. Als neuer Stadtkönig ist Klaus Stork auch hier in den Geschichtsbücher verewigt.
Neben dem Fußball gehören auch das Kegeln und das Radfahren zu den Hobbys von Klaus Stork, der beruflich als Haustechniker bei der Caritas angestellt ist. Kegeln und Radfahren gehört, neben dem Malen von Bildern, auch zu den Leidenschaften von Corinna Stork. Auch sie arbeitet bei der Caritas.
Raucherecke wird zum Biergarten

Hobbys und Beruf standen aber in den vergangenen Tagen im Hintergrund. Endlich konnte wieder Schützenfest gefeiert werden. Die Bürgerschützen hatten sich im Vorfeld auch um Corona-Sicherheitsmaßnahmen gekümmert. So wurde die Grünfläche an der Schützenhalle, ansonsten ein beliebter Platz für die Raucher, mit Tischen und Bänken zu einem Biergarten umgerüstet, um auch das Feiern im Freien zu ermöglichen.
Ein besonders Schmankerl hatte der Vorstand zudem für seine Schützen, Musiker und Besucher ermöglicht. Mit Preisen von 1,30 Euro für ein Glas Bier und 1,60 Euro für die Flasche, blieb man in Büren deutlich unter den allgemeinen Schützenfest-Bierpreisen.
Beste Stimmung in der vollen Halle
Mit einem prächtigen Fest am Samstag startete dann der über 1.000 Mitglieder zählende Bürgerschützenverein nach drei Jahren wieder sein Traditionsfest. Beste Stimmung herrschte in der vollen Halle. Sonntag stand der große Festumzug durch die mit Wimpeln und Fahnen geschmückte Stadt im Mittelpunkt.
An der Königsresidenz am Rahbusch 28 hatten sich bereits viele Besucher eingefunden. Alle warteten gespannt auf den Auftritt des Königspaares. Die Spannung wandelte sich in Beifall, als Klaus und Corinna Stork sich dem Schützenvolk zeigten. Die Königin in ihrem traumhaft schönen silberfarbenen Kleid, der König adrett und mit einem strahlenden Lächeln.
Oberst erinnert an alle Kriegsopfer
Der Beifall begleitete das Königspaar und ihre 31 Hofdamen dann den ganzen Festmarsch entlang bis hin zum Marktplatz. Hier sprach dann Oberst Andreas Köchling von einer Zeit der Veränderung. „Wir mussten eine Wohlfühlblase verlassen und müssen uns der Realität des Lebens stellen“, so Köchling, der in seinem Erinnern an die Opfer der Kriege auch die Soldaten der ukrainischen und russischen Armee mit einbezog.