30 Meter breit: Borchen bekommt einen neuen „Monster“-Kreisverkehr

Borchen. Die Ausmaße sind wahrlich beeindruckend. In Nordborchen soll im Kreuzungsbereich der L755 mit der Dorfstraße, der Straße Zur Lohne und der Einfahrt zum Edeka ein Kreisverkehr entstehen, der 30 Meter breit und 46 Meter lang ist. Das sind 16 zusätzliche Längenmeter im Vergleich zum Standardkreisel und führt zum Begriff &bdquo;Kreisoval“. Christian Kloppenburg, sachkundiger Bürger der CDU im Bauausschuss, sprach in der Sitzung des Gremiums am Dienstagabend dann auch von einem &bdquo;Monster“. Mit dieser Beschreibung konnte er aber die Zustimmung des Ausschusses zu den Planungen nicht verhindern. Mit insgesamt elf Stimmen aus den Reihen von CDU, Bündnisgrünen und FDP votierte der Ausschuss bei zwei Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen für einen Entwurf, der in Nordborchen eine &bdquo;Neue Mitte“ entstehen lassen soll. Diesen Begriff hatte Donald Welling bei der Vorstellung seiner Planungen eingeführt. Der Diplom-Ingenieur vom Bürener Büro Welling & Partner sprach von einer einmaligen Chance für die Gemeinde und einem &bdquo;städtebaulichen Hingucker“. Dieser werde nur möglich, weil der Edeka-Markt auf der Nordseite der L755 einen massiven Neubau mit vergrößerter Verkaufsfläche und neuen Parkplätzen anstrebe. Kreisverkehr in Borchen wird eher als Oval geplant Der neue Markt, der als Frequenzbringer auch einen vorgelagerten Kiosk mit Außengastronomie erhalten soll, bekommt jedoch keine direkte Zufahrt zum Kreisoval, sondern wird über die Straße Zur Lohne angebunden. Die Anwohner der westlichen Straßenseite der Lohne erhalten eine eigene Zuwegung. Auch an die Anlieger im Süden des Ovals ist gedacht worden. Der Ottens Hof, der Grill-Imbiss und das Backwarengeschäft bekommen eine Bypass-Lösung mit kleiner Zufahrt sowie ausreichend Parkplätzen und einer Ausfahrt zur Straße Remmert. An diesem Punkt setzte in einer ausführlichen Debatte vor großem Publikum im Ratssaal Kritik ein. Jürgen Schmidt (SPD) und Guido Reitmeyer (Bündnisgrüne) befürchteten, dass es an der aktuell bereits schwer belasteten Einmündung der Straße Remmert in die L755 zu noch mehr gefährlichen Situationen kommen könnte. Carsten Koch (FWB) hatte auf der Südseite einen &bdquo;zugepflasterten Bereich“ erkannt und monierte wie auch Vertreter der SPD, dass die Planungen den Fraktionen vor Sitzungsbeginn nicht bekannt gewesen seien. Zudem gebe es keine Kostenschätzung. So war es wenig verwunderlich, dass nach einer von Koch beantragten Sitzungsunterbrechung die SPD und Koch per Antrag die Vertagung forderten. Erst nach einer &bdquo;groben Kostenschätzung“ könne sinnhaft abgestimmt werden. Ärger am Kreisel: Langer Rückstau durch Stoppschilder – Anlieger in Bad Lippspringe verärgert Anlieger am &bdquo;Monster“-Kreisel seien kompromissbereit gewesen Doch der Liberale Marcel Welsing (&bdquo;Das ist unter den schwierigen Umständen die optimale Lösung“) und Reitmeyer (&bdquo;Das ist ein guter Kompromiss“) machten sich für ein positives Votum stark. Ludger Henneken (CDU) und auch der parteilose Bürgermeister Uwe Gockel erinnerten daran, dass im nicht-öffentlichen Teil einer vorausgegangenen Bauausschuss-Sitzung bereits über die Pläne informiert worden sei. Gockel betonte zudem, dass die Gemeinde den kompletten Grunderwerb abgewickelt habe. Welling ergänzte, dass es bei der Planung lediglich mit einem Anlieger zu einem Problem gekommen sei. Alle anderen seien kompromissbereit gewesen. Ähnlich positive Erfahrungen habe er auch als Planer des ersten Bauabschnitts der neuen Ortsdurchfahrt gemacht, lobte der Ingenieur die Borchener Bürgerinnen und Bürger. Die werden sich für das vermeintliche &bdquo;Monster“ nach der Fertigstellung bestimmt auch einen ganz anderen neuen Begriff einfallen lassen. Auch spannend: 1,1 Millionen Euro – Hövelhof muss ersehnten Kreisverkehr aus eigener Tasche zahlen

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