Bei der Großbaustelle in Borchen ist Koordination das A und O

Borchen. Vor vier Wochen ist mit der größten Baustelle in der Geschichte der Gemeinde Borchen begonnen worden. Und es werden noch etliche Wochen mehr werden. Die gesamte Sanierung der Ortsdurchfahrt wird gut vier Jahre dauern. Da ist Geduld und auch Verständnis der Bürger und vor allem von den Anwohnern gefragt. Sollte es mal Ärger oder Fragen geben bezüglich der Großbaustelle, hat der Landesbetrieb Straßen NRW vorgesorgt. Hans Erich Karthaus betreut als Bauüberwacher die Maßnahmen und bietet jeden Dienstag von 13 bis 15 Uhr eine Bürgersprechstunde am Baucontainer, der direkt am Kreisverkehr Sperenberger Straße steht, an. Noch habe er keine Beschwerden oder Nachfragen bekommen, sagt Karthaus. Seit über 20 Jahren macht er bereits diesen Job und geht auch deshalb recht entspannt in die Großbaustelle, auch wenn "es eine Mammutaufgabe ist, alles zu koordinieren". Denn neben der Sanierung der Straße werden auch alle Versorgungsleitungen erneuert. Daher sei es enorm wichtig, sich gut mit den Versorgungsträgern wie Westfalen Weser, Deutsche Glasfaser und Telekom abzustimmen. "Die Anschlüsse müssen zu unseren Baumaßnahmen passen", betont Karthaus. Im ersten Bauabschnitt, vom Kreisel am Lidl bis zum Kreisel an der Sperenberger Straße, sind nicht all zu viele Anlieger betroffen. Mit den meisten habe er schon gesprochen. "Man kennt sich mittlerweile schon. Die Leute haben alle Verständnis, es musste hier ja was passieren - die Straße ist einfach kaputt", so Karthaus, der den direkten Austausch sucht. "Denn es wird immer mal passieren, dass Anwohner nicht auf ihr Grundstück können. Aber wir versuchen immer alle Zuwege, so schnell wie möglich wieder freizugeben." Anwohner kann drei Wochen nicht in die Garage Ein Anwohner der Altenaustraße könne zum Beispiel gut drei Wochen nicht an seine Garage. "Da wird rechtzeitig miteinander gesprochen. Jetzt parkt er seinen Wagen in der Zeit woanders." Nicht nur das Verständnis der Borchener lobt Karthaus, sondern auch die ausführende Baufirma, die Straßen- und Tiefbaugesellschaft Montag. "Es ist ein Vorteil, dass sie aus Tudorf, quasi aus der Nachbarschaft kommt. Außerdem ist die Firma mit viel Personal und Maschinen im Einsatz und zeigt sich immer flexibel. Das ist viel wert. Es läuft aktuell jedenfalls sehr gut", meint der aus Brenken stammende Bauüberwacher. Zudem finde jede Woche eine Baubesprechung statt, an der neben Straßen NRW auch Vertreter der Gemeinde und der beteiligten Firmen teilnehmen. "Die Abstimmung untereinander läuft. Sollten Probleme entstehen, versuchen wir, diese schnell zu lösen", erklärt Karthaus. Unter anderem gab es einen Ortstermin an der provisorischen Ampelanlage in der Nähe der Grundschule Kirchborchen-Etteln an der Kreuzung Hohlweg/Unterm Hahnen. Durch die Straßensperrung an der Sperenbergerstraße sind andere Wege nun mehr belastet. Unter anderem an der Grundschule. Dort habe es Beschwerden gegeben. Karthaus und Co. schauten sich die Sache an und ab Dienstag, 16. Mai, wird es nun eine zweiwöchige Testphase geben - die mobile Ampelanlage wird aus- und die stationäre wieder eingeschaltet. "Wir wollen testen, ob der Verkehr dann besser abfließt." Ortskundige suchen sich ihre eigenen Wege An vielen anderen Stellen haben sich die ortskundigen Einwohner schon ihre Wege gesucht. Wer aus dem Ort in Richtung Lidl, zum Schulzentrum oder zum Rathaus möchte, der kann durch die Baustelle über holprigen Schotter gehen oder sein Fahrrad dort schieben. "Da gibt es aber andere parallel laufende Wege, vor allem die Schüler nutzen die", hat der Bauüberwacher schon festgestellt. Bis Ende November soll der Abschnitt bis zum Kreisverkehr an der Sperenberger Straße fertig sein. Dann kommt die etwas schwierigere Phase - die Sanierung der Paderborner Straße bis zur Tankstelle am Stadtweg. An diesem Bauabschnitt gibt es mehr Anlieger und eben die Tankstelle in der Ortsmitte. "So gut es geht, lassen wir die Anlieger auf ihre Grundstücke fahren", verspricht Karthaus und hat auch eine Kompromisslösung für die Tankstelle in der Tasche. Diese wird bei den ganzen Baumaßnahmen immer zu erreichen sein. Eine Seite werde man auflassen. Und wenn es Beschwerden oder Probleme geben sollte, dann steht Hans Erich Karthaus für einen Austausch immer bereit. "Das hier in Borchen ist schon eine Herausforderung, aber keine Problembaustelle", ist der erfahrene Bauüberwacher gelassen.

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