Waldorfschule in Borchen Corona-Ausbruch: Schloß Hamborn spricht über Querdenker in der Belegschaft

Borchen-Schloß Hamborn. Das Coronavirus hat Schloß Hamborn fester im Griff denn je. Wie die örtliche Rudolf-Steiner-Werkgemeinschaft auf Anfrage der Neuen Westfälischen mitteilt, sind aktuell 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 55 Schülerinnen und Schüler infiziert (Stand 1. Dezember). Die Zahl der in Quarantäne befindlichen Kontaktpersonen wird mit &bdquo;circa 40" angegeben. Schloß-Hamborn-Sprecher Jan Havelberg bezeichnet die Lage in der Einrichtung, zu der unter anderem eine Waldorfschule und ein Landschulheim zählen, als &bdquo;sehr angespannt". In der Vorwoche waren statt 83 noch 53 Infizierte gemeldet worden (41 Schüler und 12 Lehrkräfte). Enttäuscht auf den sich fortsetzenden Ausbruch reagiert nun der Sprecher. Das Geschehen sei &bdquo;umso bedauerlicher, als die bisherigen Anstrengungen, den Eintrag des Coronavirus zu verhindern, damit wie umsonst erscheinen". Der zuvor einzige nennenswerte Hamborner Corona-Ausbruch hatte – direkt vor einer Impfaktion im Januar – um Neujahr 2021 im Altenwerk stattgefunden. Damals waren mehrere Menschen mit dem Virus gestorben. Die seinerzeitige Situation habe &bdquo;den Umständen entsprechend gut kontrolliert" werden können, teilt Havelberg mit. Aktuell scheint das Geschehen nur schwer einzudämmen zu sein. Große Corona-Ausbruchsgeschehen werden nach Angaben der Kreisverwaltung umgehend vor Ort nachverfolgt. Kreissprecherin Michaela Pitz darf aus Datenschutzgründen nicht über Einzelfälle sprechen, versichert aber, dass die Behörde alles unternehme, um Infektionsketten zu unterbrechen und zu beenden. Dazu gehöre es auch, Hygienekonzepte zu überprüfen. Neben der Besorgnis um Schüler und Mitarbeiter treibt die Rudolf-Steiner-Werkgemeinschaft mittlerweile wohl auch die Sorge um ihren Ruf um. Erneut distanziert sich der Vorstand von Querdenkern und Co. In Medienberichten (auch in der NW) und durch Wissenschaftler ist während der Pandemie mehrfach eine Verbindung von der anthroposophischen Lehre des österreichischen Philosophen Rudolf Steiner zu Coronaskeptikern gezogen worden. Kein Kontakt zum Bürgermeister Auch Borchens Bürgermeister Uwe Gockel (parteilos) sieht er an der Schule Luft nach oben im Umgang mit der Situation, wie er der NW gegenüber mitteilte: &bdquo;Ich habe den Eindruck, dass manche Lehrkräfte es mit den AHA-Regeln nicht ganz so genau nehmen, wie wir es uns wünschen und wie es die Vorgabe ist. Möglicherweise spielt die anthroposophische Lehre hier eine Rolle." Neben den üblichen Kontakten mit dem Ordnungsamt, zum Beispiel bei Kontrollen der Quarantäneauflagen durch die Kommune, habe er selbst zuletzt keinen weiteren Austausch mit Schloß Hamborn gehabt, sagt Gockel am Rande der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am Dienstag. Wie hoch ist die Impfquote? In der jüngsten Mitteilung gibt Hamborn-Sprecher Havelberg zu, dass es vor Ort &bdquo;unzweifelhaft Mitarbeiter:innen gibt, die mit abseitigen Strömungen wie den Querdenkern, Verschwörungserzählern und der Partei Die Basis sympathisieren". Ihm ist es wichtig, zu betonen, dass &bdquo;die große Mehrheit der Mitarbeiter:innen aller Schloß Hamborner Einrichtungen &bdquo;diese Meinungen nicht teilt und diese entschieden ablehnt". Die Impfquote liege mit knapp 70 Prozent &bdquo;in etwa im Durchschnitt der Bevölkerung". In den Einrichtungen im kleinsten Borchener Ortsteil bemühe sich der Großteil der Belegschaft unablässig, die Pandemie wirksam zu bekämpfen. Die rechtlichen wie auch die betrieblich getroffenen Regeln würden tagtäglich &bdquo;mit großen Anstrengungen umgesetzt". Schärfere Maßnahmen Es werde alles unternommen, um den aktuellen Corona-Ausbruch einzudämmen. Hierzu gehörten &bdquo;neben den ohnehin geltenden gesetzlichen Regeln wie der neuesten 3G-Regelung laut Infektionsschutzgesetz für alle Mitarbeiter:innen präventiv ausgerichtete Testkonzepte". So würden in allen Betrieben der Werkgemeinschaft neben der täglichen Testung der Nicht-Geimpften auch die Geimpften alle zwei Tage mittels Schnelltests getestet. In der Schule führe eine Lehrerin, im Erstberuf Gesundheits- und Krankenpflegerin, Testungen fachgerecht durch.

Mehr zum Thema