Neustart für das Vorzeige-Holzhaus von Bad Wünnenberg

Bad Wünnenberg. Als das Feuer erloschen und nur noch die Brandruine da war, herrschte Leere bei Andrea Egert-Löer und Klemens Werner. &bdquo;Bei dem Anblick konnten schon die Tränen kommen“, sagen sie. Jetzt hat sich die Stimmung komplett gedreht – die beiden Unternehmer (L+S Systemlösungen in Haaren) sind voller Zuversicht und bauen den abgebrannten Rohbau des Wohn- und Geschäftshauses im Neubaugebiet Iserkuhle neu auf. In dieser Woche geht es los. &bdquo;Von dem Tag an, als wir entschieden haben, noch einmal zu starten, ging es persönlich bergauf“, sagt Egert-Löer. Die Tochter des Firmenmitgründers ist gemeinsam mit Werner Investorin für das Projekt, das beiden eine Herzensangelegenheit ist. Das dreigeschossige Gebäude ist das wohl größte Haus in Holzrahmenbauweise im Kreis – und soll die Nachhaltigkeit dieser Bauart belegen. &bdquo;Wenn wir nicht wieder aufbauen würden, dann hätte das auch eine negative Signalwirkung für die Holzhausbranche“, ist sich Werner sicher. Schließlich gebe es immer noch Ängste, dass Holzhäuser anfälliger für Feuer sind. Werner weist dies weit von sich, Der Brand, dessen Herd im ersten Stock lag und laut Ermittlern aus Fahrlässigkeit entstand, habe den Rohbau deshalb zerstören können, weil der Feuerschutz noch nicht auf den Holzwänden aufgebracht war und auch die meisten Fenster im Gebäude noch fehlten. Baufirmen auch beim zweiten Aufbau dabei Schon kurz nach den Schockmomenten vom 20. August gab es Unterstützung für die Investoren, die rund drei Millionen Euro anlegen. &bdquo;Unsere Mieter, die Stadt, der Kreis und beteiligte Handwerker haben Hilfe zugesagt“, berichtet Eger-Löer. So sei die notwendige neue Baugenehmigung vom Kreis extrem schnell bearbeitet worden und beauftragte Firmen würden auch den zweiten Anlauf begleiten – obwohl viele von ihnen volle Auftragsbücher hätten. &bdquo;Sie haben nicht auf den neuen Auftrag gewartet, aber nehmen uns trotzdem dazwischen“, freut sich Egert-Löer. Einzig die Bodenplatte muss nicht ersetzt werden. Sie hat das Feuer überlebt. Zur Erleichterung aller sei auch die Abwicklung mit der Versicherung schnell und unkompliziert abgelaufen, sagt Klemens Werner. Schon eine Stunde nach Ausbruch des Feuers habe der örtliche Makler beruhigen können: &bdquo;Es ist alles durch die Gebäudeversicherung abgedeckt.“ In dieser Woche, so berichten die Investoren, soll die erste Summe von der Versicherung fließen. Gezahlt werde für alles, um exakt den Stand wieder herrichten zu können, wie er beim Feuer war. So muss die Versicherung nach Schätzung von Werner auch etwa 100.000 Euro Mehrkosten tragen, die durch Preissteigerungen eingetreten sind. Die Investoren kalkulieren aber auch mit höheren Rechnungen: &bdquo;Beim Estrich könnte es uns treffen“, befürchtet er finanzielle Folgen durch die Verzögerungen. Dämmmaterial, das die tragenden Holzwände ergänzt, sowie jede Menge der technischen Ausstattung des Baus hatten die Unternehmer, die auf Innenausbau spezialisiert sind, bereits für den ersten Anlauf eingelagert. &bdquo;Da können wir froh sein, dass wir so zeitig bestellt haben“, sagt Werner. Mieter stehen weiter zu ihren Zusagen Froh sind die Häuslebauer auch, dass ihre Mieter zur Stange halten. Einziehen wollen weiterhin Udo Fels mit &bdquo;Mann & Mode“, die Fleischerei Scharfenbaum mit einem Automatensupermarkt, die Steuerberatung Wisto und eine Filiale von Goeken backen. Auch die kommenden Mieter der acht Privatwohnungen stehen zu ihren Zusagen. Für sie alle wollen Egert-Löer und Werner den Bau nun ziemlich flott durchziehen. &bdquo;Wenn alles sehr gut läuft, könnte der Rohbau schon vor Weihnachten dicht sein“, hofft die Tochter des Firmenmitgründers. Um das zu erreichen, sollen die Holzwände schon bei der Herstellung möglichst weit bearbeitet sein – inklusive Fenstern und Putz. Die Übergaben an die gewerblichen Mieter könnten im Sommer geschehen.

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