Borchen/Bad Wünnenberg

"Letzter Heller": Wie kam der Rastplatz an der A 33 zu seinem Namen?

Nicht immer greifen die Namensgeber von Autobahnraststätten auf regionale Gegebenheiten wie Berge, Flüsse oder Landschaften zurück. In manchen Fällen steckt auch eine Geschichte hinter dem Namen eines Parkplatzes.

Fantasievoll, aber mit Regeln: Woher kommen eigentlich die Namen von Rastanlagen? | © Straßen.NRW / Sebastian Roggenbuck

05.04.2021 | 07.04.2021, 12:13

Borchen/Bad Wünnenberg. Wer mit dem Auto auf den Autobahnen im Kreis Paderborn und der Umgebung unterwegs ist und eine Pause braucht, kann sich zum Beispiel auf dem Autobahnparkplatz "Hövelsenne Ost" an der A 33 oder auf dem Rastplatz "Blankenrode/Paderborner Land" an der A 44 niederlassen. Manche Namen für Rastplätze dagegen klingen eher ungewöhnlich - darunter auch der Parkplatz "Letzter Heller". Woher kommt dieser merkwürdige Name?

Was bunt und fantasievoll klingt, folgt einem klaren Regelwerk: den "Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen" (ERS), erklärt die Autobahn-Niederlassung Westfalen in einer Presseinfo. Dieses technische Regelwerk werde herausgegeben von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), die die Regelwerke für das gesamte Straßen- und Verkehrswesen in Deutschland erstellt. Dabei geht es zum Beispiel um Kurvenradien, Beton- und Asphaltqualitäten und eben auch um Bau, Ausstattung und Bezeichnung von Rastanlagen und Parkplätzen.

Landschaftsbezogene Namen für bewirtschaftete Rastanlagen

Das Regelwerk sieht für bewirtschaftete Rastanlagen „landschaftsbezogene Namen" vor. Da trinkt man seinen Kaffee dann im „Lipperland" an der A 2 bei Bad Salzuflen oder an der A 45 im „Sauerland" oder „Siegerland". „Große Anlagen werden in der Regel nach der Region benannt, in der sie liegen", erklärt Jörg Nippert, bei der Autobahn Westfalen unter anderem für das Thema Park- und Rastanlagen zuständig. Für die einfachen Parkplätze und so genannte PWC-Anlagen, an denen die Verkehrsteilnehmer eine öffentliche Toilette nutzen können, schauen sich die Namensgeber die unmittelbare Umgebung an.

Doch nicht immer greifen die Namensgeber auf regionale Gegebenheiten wir Berge, Flüsse oder Landschaften zurück, in manchen Fällen steckt auch eine Geschichte hinter dem Namen eines Parkplatzes. In der Nähe des Kreuzes Wünnenberg-Haaren an der Autobahn 44 finden Verkehrsteilnehmer an einem Ort namens „Letzter Heller" Ruhe und Erholung. Hier stand ein Gasthof in der Nähe Pate für den Namen. Mittelalterliche Reisende, die in Paderborn ihre Einkäufe erledigt hatten, gaben dort ihren „letzten Heller" aus. Daran erinnert der Rastplatz-Name noch heute.