Bad Wünnenberg-Fürstenberg. Die Fürstenberger lieben ihren Karneval. In der Narrenhochburg des südlichen Paderborner Landes leiden alle Jecken und besonders die Mitglieder des Fürstenberger Carnevals-Clubs (FCC) an den Einschränkungen. Dennoch wollen sie am Wochenende närrisch sein - im Rahmen des Möglichen. "Wir wollen speziell an den tollen Tagen an die nicht nur hier bei uns so beliebten Gewohnheiten erinnern", heißt es in einem Aufruf des Vereins. "Unterstützt uns alle dabei. Schmückt eure Häuser, Wohnungen und Schaufenster, zeigt, dass Karneval ist. Beweist Kreativität, feiert im zugelassenen Rahmen innerhalb der Familie, entwickelt Ideen und Pläne, die wir spätestens in der Session 2021/2022 wieder in die Tat umsetzen können." Begleitet wird die Sessin vom Kinderprinzenpaar Antonia I. Dridiger und Adrian I. Fertich.
Nachdem auch im Karpkeort bereits in früheren Jahren Unwägbarkeiten zum Abbruch oder zur Absage von Veranstaltungen führten, ist die komplette Absage einer Session Neuland für den alle im FCC. Eisregen, Wind, Sturm, Golfkrieg, Schweinepest machten auch vor dem heimischen närrischen Treiben nicht Halt und zwangen den FCC das ein oder andere Mal, kurzfristig umzudisponieren und andere kreative Lösungen zu finden.
Kreativität bewies der Verein auch vor 25 Jahren - in der Regierungszeit des aktuellen Jubelprinzen Matthias I. Breidenbach. Erstmals konnten die Gäste des Gala-Abends nach einem zuvor feststehenden Sitzplan die begehrten Eintrittskarten erwerben und auf einer in den hinteren Rängen ansteigenden neuen Sitztribüne den Darbietungen folgen. Prinz Matthias war damals der jüngste Regent in Ostwestfalen.
Papst im Karneval
Themen waren der Besuch von Papst Johannes Paul II. im Paderborner Land und der Tarifdschungel der Telekom. Erstmals verantwortlich für das närrische Treiben war der neu gewählte Vorsitzende Wolfgang Ebbers, der zu Beginn der Session den Vorsitz von Hubert Trusch übernahm. Als Narr des Jahres wurde der langjährige Vereinswirt des FCC, Franz Hartong geehrt.
In diesem Jahr einnert der Verein zudem an die Jubiläen der gestorbenen Jubelprinzen Alois I. Henneken (40 Jahre), Johannes Kleinschnittger (50 Jahre) und Günter Drüke (60 Jahre) sowie an das Kinderprinzenpaar vor 25 Jahren, Sarah Clausmeyer und Bernd Desinger.
In Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Hygienevorschriften sind die Möglichkeiten, den Karneval ins Bewusstsein der Menschen zu bringen, reichlich beschränkt. Auch die Aktiven des Vereins, allen voran die mehr als 100 Gardemädchen sind seit Wochen zur Tatenlosigkeit verurteilt und müssen ihre Pläne und Ideen aufs kommende Jahr verschieben.
So war die Erleichterung groß, zumindest den alljährlichen Gottesdienst unter Beteiligung des FCC mit Beachtung der aktuellen Vorgaben feiern zu können.