Bad Lippspringes Haushaltsloch wird kleiner

Bad Lippspringe. Als Kämmerer Till Kremeyer Ende August den Ratsmitgliedern die Entwicklung des Haushalts präsentierte, konnte er mit guten Zahlen glänzen. Die Aussicht auf den Haushalt 2025 ließ er aber noch außen vor, denn dort erwartet er tiefrote Zahlen. So zeigte er sinnbildlich nur eine Karikatur, bei der Politiker erschrocken in ein großes Haushaltsloch schauen. Diesmal deutete er mit Blick auf 2025 wieder mit einer Zeichnung an, dass es auch Kürzungen für die Vereine geben könnte. Ein Torwart mahnt den Stürmer an, er solle vorsichtig schießen. &bdquo;Ein neues Tor können wir uns grad nicht leisten“, sagt er etwas überspitzt. Aber zumindest die Zahlen für 2024 sind einigermaßen zufriedenstellend. Von einem Minus von 6,94 Millionen Euro war bei der Haushaltseinbringung für dieses Jahr ausgegangen worden. Bei seinem Zwischenbericht im August rechnete Kremeyer mit einer Verbesserung von 690.000 Euro. Diese Einschätzung konnte er nun noch einmal toppen. Stand jetzt rechnet er bis Ende des Jahres mit einer Ergebnisverbesserung von 1,2 Millionen Euro und somit nur noch mit einem Defizit von 5,74 Millionen Euro. Allein beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer wird es ein fettes Plus von 570.000 Euro geben. Das liege an den steigenden Bevölkerungszahlen in der Kur- und Badestadt. Die Umsatzsteuer bringt noch einmal 16.000 und Kompensationsleistungen knapp 9.500 Euro. Bei den Gewerbesteuereinnahmen gibt es auch noch ein Plus. Von 5,75 Millionen Euro war Kremeyer ausgegangen, jetzt beläuft sich die Prognose auf 5,85 Millionen Euro. Allerdings gehe die Tendenz nach unten: 2022 lagen die Gewerbesteuereinnahmen auf Rekordniveau (6,2 Mio.) und letztes Jahr noch bei 6,1 Millionen Euro. Ein Minus bei der Vergnügungssteuer Bei der Grundsteuer rechnet er in diesem Jahr mit 19.000 Euro Mehreinnahmen als angenommen (2,68 Mio.). Ein Minus sei zu erwarten bei der Vergnügungssteuer (140.000 anstatt 177.000 Euro) und bei der Hundesteuer (-1.600 Euro) – da wird es aber im kommenden Jahr eine moderate Erhöhung der Steuer geben. Der jährliche Steuersatz für das Halten eines Hundes wird von 64 auf 72 Euro erhöht. Wer zwei Hunde hält, zahlt zukünftig anstatt 76 Euro 84 je Hund. Bei drei oder mehr Hunden wird der Steuersatz von 88 auf 96 Euro je Hund angepasst. Damit werden rund 7.500 Euro pro Jahr mehr eingenommen. Lesen Sie auch: Bad Lippspringe erwartet ein extrem schwieriges Haushaltsjahr Fast 40.000 Euro mehr als geplant werden auch durch Kurbeiträge (+ 25.000 Euro), Verkauf von Grundstücken (+ 10.938) und den Eintritt ins Freibad (+ 4.035) generiert. Rund 270.000 Euro werden beim Personal und Versorgungsaufwendungen eingespart und 209.700 Euro bei den Energiekosten. Bei seiner Einschätzung der Höhe der Kreisumlage liegt Bad Lippspringes Finanzchef auf gutem Kurs: 20,8 Millionen hat er im Haushalt eingeplant, da liegt er aktuell nur 884 Euro daneben. Nach langer Zeit musste die Stadt im März einen Kassenkredit in Höhe von zwei Millionen Euro aufnehmen. Das begründete Kremeyer damit, weil unter anderem die Liquidität stark gesunken war. Der Kredit musste im September noch einmal auf 3,5 Millionen Euro aufgestockt werden. Aktuell sieht die Liquidität der Stadt wieder stabil aus und liegt bei 3,7 Millionen Euro. Der Haushalt für 2025 bringt weniger erfreuliche Zahlen Der Kämmerer gab auch noch einen kurzen Ausblick auf die Investitionstätigkeit: Die Arbeiten an der neuen Feuerwache und zur Aufstockung der evangelischen Grundschule laufen weiterhin nach Plan, die Abbrucharbeiten am Freibad beginnen Ende November und für den Um- und Neubau des OGS-Gebäudes der Concordiaschule läuft das Bauantragsverfahren, ebenso für die Aufstockung der Fachklassen.Wahrscheinlich weniger erfreuliche Zahlen wird Till Kremeyer am Montag, 16. Dezember, präsentieren, wenn er zusammen mit Bürgermeister Ulrich Lange den Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2025 im Rat vorstellen wird.

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