Bad Lippspringe bekommt einen neuen Hausarzt mit Charité-Erfahrung

Bad Lippspringe. Die Kur- und Badestadt hat einen neuen Hausarzt. Der Allgemeinmediziner David Wilhelm eröffnet am Donnerstag, 4. April, offiziell seine Praxis in der Detmolder Straße 240. Die Entscheidung für Bad Lippspringe hat nicht nur familiäre Gründe. Wilhelm stammt ursprünglich aus Berlin, ist verheiratet und Vater von zwei kleinen Kindern. Von 2005 bis 2010 war der heute 39-Jährige in seiner Heimatstadt als ausgebildeter Physiotherapeut und Rückenschullehrer an der renommierten Charité tätig. 2010 folgte ein Medizinstudium mit anschließender Approbation an der Universität von Halle an der Saale. Der Stadt und dessen Universitätsklinikum blieb Wilhelm auch in der Folgezeit (2017 bis 2022) bis zum Facharzt für Allgemeinmedizin eng verbunden. 2020 erlangte er nach erfolgreicher Promotion den Doktortitel. Er bietet auch manuelle Medizin und Chiropraktik an Qualifizierte Fort- und Weiterbildungen kennzeichnen seinen weiteren beruflichen Werdegang. Seit kurzem hat Wilhelm auch die offizielle Anerkennung für Manuelle Medizin/Chiropraktik. Das Jahr 2022 brachte für ihn berufliche Veränderungen mit sich. Die Familie zog von Halle, der größten Stadt Sachsen-Anhalts, in den beschaulich ländlichen Kreis Paderborn. Seitdem war Wilhelm als angestellter Hausarzt in der Paderborner Praxis Dres. Köhler/Schmies tätig. Nun folgt der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit. &bdquo;Meine Frau hat familiäre Wurzeln in Bad Lippspringe. Und auch die unbürokratische Unterstützung der örtlichen Stadtverwaltung haben mich überzeugt, meine erste eigene Hausarztpraxis in Bad Lippspringe zu eröffnen“, machte Wilhelm deutlich. Seine Frau Franziska Danckworth ist ebenfalls Ärztin und als Radiologin im Paderborner St. Vincenz-Krankenhaus tätig. Viele Ärzte sind in den Ruhestand gegangen Wie vielen anderen Kleinstädten bundesweit macht auch dem Kurort Bad Lippspringe der zunehmende Hausärztemangel zu schaffen. Nur noch wenige Nachwuchsmediziner sind bereit, sich als Hausarzt niederzulassen und bevorzugen stattdessen zunehmend Angestelltenverhältnisse und Teilzeitmodelle. &bdquo;Auch wir in Bad Lippspringe sind von dieser Entwicklung betroffen. Mehrere Allgemeinmediziner haben sich bereits altersbedingt in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Weitere werden in den kommenden Jahren folgen“, beschreibt Bürgermeister Ulrich Lange die aktuelle Situation. Qualifizierte Nachfolger zu finden, gestalte sich wie andernorts auch als sehr schwierig. Die Stadt hat deshalb vor Jahren bereits in ihrem Haushalt einen jährlichen Fördertopf von 150.000 Euro verankert. Um die finanziellen Mittel können sich Mediziner bewerben, die sich mit einer Praxis in Bad Lippspringe neu niederlassen möchten. Das Geld, jeweils maximal 75.000 Euro, sei zweckgebunden und allein für Investitionen in die Ausstattung der Praxisräume bestimmt. Praxisräume mussten umgebaut werden Überzeugt hat den neuen Hausarzt auch die kinderfreundliche Umgebung von Bad Lippspringe. Und noch einen Vorteil weiß Wilhelm zu schätzen: &bdquo;Anders als in Berlin oder Halle kann ich hier meinen täglichen Weg zur Arbeit jetzt zu Fuß oder mit dem Fahrrad meistern.“ Bis zum Start der Praxis war einiges zu tun. Die insgesamt 195 Quadratmeter großen Räumlichkeiten im Erdgeschoss eines ehemaligen Wohnhauses wurden umfassend saniert und umgebaut. Notwendig war nicht nur eine komplett neue Raumaufteilung, die den speziellen Anforderungen einer Hausarzt-Praxis entsprechen sollte. Unter anderem mussten auch die gesamte Technik und der Sanitärbereich (rollstuhlgerecht) erneuert werden. In die Planung und Umsetzung der Umbaumaßnahmen hat sich Wilhelm selbst aktiv mit eingebracht. Im Einzelnen besteht die Praxis aus drei Behandlungsräumen, zwei Laboren und einer gleichen Anzahl von Wartebereichen. Der Eingang ist barrierefrei. Und für Autofahrer wichtig: Am Gebäude stehen ab sofort sechs Patienten-Parkplätze zur Verfügung. Neben allgemeinen, hausärztlichen Untersuchungen bietet Wilhelm auch Vorsorge- und Labor-Untersuchungen sowie Behandlungsprogramme für chronisch Kranke (DMP) an. Termine können Patienten künftig unproblematisch auch online buchen.

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