Bad Lippspringer Fleischerei findet einen Nachfolger

Bad Lippspringe. Die Fleischerei Rummeny in Bad Lippspringe steht zum Jahreswechsel vor entscheidenden Veränderungen. Inhaber Hermann Rummeny gibt nach 37 Jahren den Staffelstab an Nils Wüllner weiter. Der Neue ist für viele Kunden ein guter Bekannter. Der Berufswunsch wurde Nils Wüllner quasi in die Wiege gelegt. Der heute 29-Jährige entstammt einer alteingesessenen Bad Lippspringer Familie und ist Metzgermeister in fünfter Generation. So entschied er sich nach Abschluss der Realschule, in die Fußstapfen der Vorväter zu treten, und begann eine Ausbildung in der Fleischerei von Hermann Rummeny. Die Gesellenprüfung im Fleischerhandwerk schloss Wüllner nach zweieinhalb Jahren erfolgreich als Innungsbester im Kreis Paderborn und Kammersieger von Ostwestfalen-Lippe ab. Kontakt zum Ausbilder blieb erhalten Auch wenn ihn der weitere berufliche Weg von Bad Lippspringe wegführte, so blieb der Kontakt zu seinem Ausbilder auch in den folgenden Jahren erhalten. &bdquo;In dieser Zeit konnte ich die Branche aus weiteren Perspektiven kennenlernen“, berichtet Nils Wüllner. So sammelte er neben dem Handwerk zusätzlich grundlegendes Wissen in den zentralen Bereichen Handel und Vertrieb. Hinzu kommen auch Auslandserfahrungen. So arbeitete Wüllner längere Zeit als Metzger in Australien. Die letzten fünf Jahre war er als International Salesmanager für die Paderborner Maschinenfabrik Freund (Technik für Schlachtung und Zerlegung) tätig. Jetzt kehrt er zu dem Handwerksbetrieb zurück, wo alles begann, und freut sich, in die Fußstapfen von Hermann Rummeny treten zu dürfen. &bdquo;Auch möchte ich mich vielmals für den Rückhalt und die Unterstützung bedanken, welche mir von Familie, Freunden und meiner Partnerin entgegengebracht wird“, fügt Nils Wüllner hinzu. Fleischerei gibt es seit 1947 Hermann Rummeny kann seine Freude darüber, einen passenden Nachfolger gefunden zu haben, nicht verbergen. &bdquo;Ich bin sehr froh, dass es weitergeht, und freue mich, den Betrieb in guten Händen zu wissen. Der Wunsch nach 37 Arbeitsjahren deutlich kürzer zu treten, beschäftigt mich schon seit einiger Zeit“, sagte der heute 66-Jährige. Die über Bad Lippspringe hinaus bekannte Fleischerei wurde 1947 von Ernst Rummeny und seiner Frau Thea gegründet. Der Betrieb war ursprünglich an der Langen Straße ansässig. Aufgaben und Angebote des noch jungen Unternehmens wuchsen mit den Jahren, so dass sich Ernst Rummeny 1954 für einen Standortwechsel entschied. Nach dem Umzug in die Bielefelder Straße 18 wurden die Ladenfläche und auch die Produktion deutlich vergrößert. Ernst und Thea Rummeny hatten fünf Kinder, die sehr unterschiedliche berufliche Wege einschlugen. Zwei brachten es zu angesehenen Medizinern, ein anderer wurde ein international bekannter Künstler und Kurator. Das Lebenswerk des Vaters setzte schließlich sein Sohn Hermann fort. Er übernahm den Familienbetrieb zusammen mit seiner Ehefrau Petra im Jahre 1986. Maria Emmighausen ist die gute Seele des Hauses Dem Firmeninhaber in zweiter Generation steht von Beginn an seine Schwester Maria Emmighausen mit Rat und Tat zur Seite. Die ausgebildete Fleischereifachverkäuferin ist für viele Kunden die zentrale Ansprechpartnerin und gibt dem Fachgeschäft in der Bielefelder Straße ein unverwechselbares Gesicht. &bdquo;Sie war und ist die gute Seele des Hauses“, merkt ihr Bruder an. Laut eines Berichts der Kreditanstalt für Wiederaufbau suchen bis zum Ende des Jahres 2026 rund 560.000 der insgesamt etwas 3,8 Millionen mittelständischen Unternehmen eine Nachfolge. Etwa 190.000 von ihnen planen, ohne Nachfolgeregelung aus dem Markt auszuscheiden. Zudem ist dem Jahrbuch 2023 des Deutschen Fleischer-Verbandes zu entnehmen, dass viele Metzgereien, oftmals aufgrund von fehlenden Nachfolgern, ihren Betrieb für immer schließen mussten. Im Jahr 2012 gab es noch 14.372 Betriebe in Deutschland. Zehn Jahre später, waren es nur noch 10.335 - Und eine Trendwende ist aktuell nicht in Sicht. Die Fleischerei Rummeny wird dieses Schicksal nicht teilen müssen. Mitarbeiterteam bleibt erhalten Langweilig dürfte es dem Rentner in spe nicht werden. Für die Übergangszeit will er seinen Nachfolger bei Bedarf noch tatkräftig unterstützen. Nils Wüllner hat dieses Angebot &bdquo;dankbar und gerne“ angenommen. Und was ist für die Zeit danach geplant? &bdquo;Ich denke, als Erstes werde ich kleine Reisen in Deutschland unternehmen und meine Geschwister besuchen. Der gegenseitige Kontakt ist in der Vergangenheit etwas zu kurz gekommen“, sagt Hermann Rummeny und lächelt. Zumindest in der Anfangsphase bleibt auch Maria Emmighausen mit an Bord. &bdquo;Ich bin froh über ihre Unterstützung und ihr umfangreiches Fachwissen“, betont Wüllner. In seiner weiteren Planung setzt der neue Chef auch auf das bisherige, &bdquo;perfekt eingespielte“ Mitarbeiterteam mit Oleg Maier, Iris Massmann, Gabriele Bensick und Sabine Schmaske.

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