Weichen für das City-Outlet in Bad Lippspringe sind gestellt

Bad Lippspringe. Auf diese Nachricht haben die Bad Lippspringer und ihre Feuerwehr jahrzehntelang warten müssen: Der offizielle Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus am Kalli-Gaulke-Weg soll am 6. Dezember erfolgen. Das kündigte Bürgermeister Ulrich Lange am Freitagabend bei einer Veranstaltung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Bad Lippspringe an. Und es gibt auch interessante Neuigkeiten über das geplante City-Outlet. 75 Mittelständler und Gäste hatten sich zum traditionellen vorweihnachtlichen Gänseessen im Restaurant &bdquo;Zur Quelle“ getroffen. Eine Rekordzahl – wie der örtliche MIT-Vorsitzende Raphael Schäfers in seiner Begrüßungsrede betonte. Das mag nicht zuletzt auch an den beiden zugkräftigen Gastrednern gelegen haben: Ulrich Helmut Happe und Wolfgang Peters. In den vergangenen Monaten war es um das geplante Bad Lippspringer Outlet-Center merklich still geworden. &bdquo;Hinter den Kulissen aber hat sich doch einiges getan,“ verriet Wolfgang Peters, Mitglied der neu gegründeten City-Outlet Bad Lippspringe Projekt GmbH. Gründungskapital fürs Outlet ist eingezahlt Und die hat bereits auf der Gründungsversammlung Ende Oktober einige zukunftsweisende Entscheidungen auf den Weg gebracht. Eine zentrale Position nimmt dabei Lars Dirkschnieder ein, der als Geschäftsführer für die Projekt GmbH tätig sein wird. Der Finanzdirektor und Prokurist beim Medizinischen Zentrum für Gesundheit (MZG) ist in Bad Lippspringe nicht unbekannt. Dem Gesellschafterbeirat gehören die Vorsitzende Sylvia Schubert sowie Matthias Hack und Wolfgang Zündorf an. Und noch eine wichtige Hürde hat die Projekt GmbH inzwischen genommen. Die aktuell insgesamt 15 Gründungsmitglieder haben laut Peters das notwendige Gründungskapital in Höhe von 300.000 Euro eingezahlt. Weitere Personen werden der Gesellschaft seiner Aussage nach &bdquo;noch im Dezember notariell beitreten“. Um möglichen Missverständnissen vorzubeugen, stellte er außerdem klar: &bdquo;Die Gesellschaft steht jedem interessierten Bürger offen.“ Die Planungen in Bad Lippspringe zeigen offenbar auch andernorts Wirkung: &bdquo;Mit der Gründung der Bad Lippspringer City-Outlet Projekt GmbH sind sämtliche Planungen für City Outlets in anderen NRW-Orten gestoppt worden“, sagte Peters. &bdquo;Die wollen wohl erst mal schauen, wie das in Bad Lippspringe funktioniert.“ 40 Vorverträge sollen bald geschlossen werden Und was werden die nächsten Schritte sein? Das von der Projektgesellschaft beauftragte Unternehmen Three Oaks Management will bereits in den nächsten Wochen die Eigentümer von etwa 40 örtlichen Gewerbeflächen kontaktieren, die als Standorte für das geplante Outlet in Frage kommen. Das Ziel sind 40 Vorverträge, die bis Ende Januar 2024 den Vermietern vorliegen sollen. In einem zweiten Schritt (bis 2029) sollen die Verkaufsflächen von 6.000 auf etwa 9.000 Quadratmeter erweitert werden. Hier hat die Projektgesellschaft speziell Immobilien am Marktplatz beziehungsweise der Lange Straße und der Bielefelder Straße ins Auge gefasst. Mit Spannung erwartet wurde auch der zweite Gastredner Ulrich Helmut Happe. Seinem Ruf, ein Mann der klaren Worte zu sein, wurde der Unternehmen und Sprecher der Delbrücker-Unternehmer-Gruppe (DUG) auch an diesem Abend gerecht. Sein Vortrag &bdquo;Wo steht der Mittelstand?“ geriet in Teilen zu einer scharfen Generalabrechnung mit der amtierenden Bundesregierung. Bundesregierung fährt Wirtschaft vor die Wand Die rot-grüne Koalition in Berlin agiere insgesamt hilf- und orientierungslos, so sein zentraler Vorwurf. Das von Wirtschaftsminister Robert Habeck zu verantwortende &bdquo;Heizungs-Gesetz“ sei ein Paradebeispiel dafür, &bdquo;wie man die Wirtschaft eines Landes gegen die Wand fährt“. Viele Bürger würden aktuell ihr Geld zusammenhalten, um die erwartbar hohen Kosten für eine neue moderne Heizung (Luftwärmepumpe) stemmen zu können. Die Folge sei eine massive Kaufzurückhaltung, die aktuell auch die Bauwirtschaft hart zu spüren bekomme. Dabei sei gerade das Bauhandwerk die Zuglokomotive der deutschen Wirtschaft. Den Grünen warf Happe in diesem Zusammenhang vor, &bdquo;den Mittelstand ernsthaft in seiner Existenz zu gefährden“. An die beiden CDU-Landes-Politiker Bernhard Hoppe-Biermeyer und Staatssekretär Daniel Sieveke appellierte Happe, sich endlich deutlich von der Politik des Koalitionspartners in Düsseldorf abzugrenzen. Als Beispiel nannte er die Diskussion um einen möglichen Nationalpark Egge. Der sei zwar ein Herzensprojekt der Grünen, nicht aber der vielen oft langjährigen CDU-Wähler. &bdquo;Jede Form von Leisetreterei hilft da nicht weiter“, so Happe. CDU soll sich mehr um junge Familien kümmern Der CDU insgesamt legte er ans Herz, sich mehr um die Interessen von Familien, speziell junger Familien, zu kümmern. Der Erwerb von Grund und Boden und der Bau eines schmucken Eigenheims sei heutzutage für die meisten von ihnen finanziell kaum noch möglich. Stattdessen, so Happe, sollten die Kommunen ernsthaft darüber nachdenken, gerade den bauwilligen Familien statt eines Kaufvertrages ein finanziell deutlich günstigeres Erbbaurecht einzuräumen.

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