Bad Lippspringer Gesamtschule zieht in die Auguste-Viktoria-Klinik

Bad Lippspringe. Ein ehrgeiziges Projekt in Bad Lippspringe hat eine erste politische Hürde genommen: Die Pläne der Stadt, in der ehemaligen Auguste-Viktoria-Klinik (AVK) zumindest vorübergehend einen Oberstufen-Campus der Gesamtschule einzurichten, ist im Schulausschuss auf positive Reaktionen gestoßen. Die Verwaltung wurde einstimmig beauftragt, die notwendigen Planungen und Gespräche mit den AVK-Investoren und der Lehrerschaft voranzutreiben. Wie berichtet, wird sich das vom Kolping-Schulwerk beantragte Genehmigungsverfahren für eine Grundschule in der &bdquo;Auguste“ deutlich verzögern. &bdquo;Wir gehen aktuell von einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren aus“, machte Sozialamtsleiter Martin Berger deutlich. Die Stadt hat eine mögliche Alternativ-Lösung erarbeitet und am Mittwochabend erstmals im Schulausschuss vorgestellt. Den vorliegenden Plänen zufolge soll der Westflügel der AVK zumindest übergangsweise als Oberstufen-Campus (künftig dreizügig) genutzt werden. Nach Ende der Präsentation gab es jede Menge Fragen. So wollte Petra Krieger-Brockmann (FDP) wissen, ob es nicht besser wäre, wenn statt der Oberstufe die Unterstufe in die &bdquo;Auguste“ einziehen würde. Der neue AWO-Kindergarten befinde sich bekanntlich in direkter Nachbarschaft. &bdquo;Das ist nicht möglich, da es in den unteren Jahrgängen deutlich mehr Schülerinnen und Schüler gibt“, stellte Rektorin Roswitha Hillebrand klar. Der Raumbedarf in der Unterstufe sei deshalb um einiges höher. Naturwissenschaften in den Randzeiten? Hillebrandt wurde auch gefragt, ob eine Schule an zwei Standorten wirklich von Vorteil wäre. Wie berichtet, sind die naturwissenschaftlichen Räumlichkeiten in der Gesamtschule erst kürzlich modernisiert worden. Folglich müssten Oberstufenschüler für den Physik- oder Chemieunterricht zwischen dem Schulzentrum Im Bruch und der &bdquo;Auguste“ pendeln. &bdquo;Das ist sicherlich eine lösbare Herausforderung für unsere Stundenplaner“, so die Rektorin. &bdquo;Eine naheliegende Lösung könnte sein, dass der naturwissenschaftliche Unterricht in die Randzeiten gelegt wird – also direkt am Anfang oder Ende des Unterrichts.“ Ein häufiges Pendeln könnte so vermieden werden. Entwarnung gab Bauamtschefin Tanja Berghahn-Macken mit Blick auf die künftige Parkplatzsituation: &bdquo;Wir haben da schon im Vorfeld großzügig geplant und sehen keine unlösbaren Probleme.“ Und auch die Frage der Mobilität kam im Ausschuss zur Sprache. Jürgen Nölken (SPD) gibt die Anregung: &bdquo;Vielleicht ist es ja möglich, dass die Busse künftig einen Schlenker machen und auch die Auguste anfahren.“ Er rät zu einem baldigen Gespräch mit dem Nahverkehrsverbund. Bürgermeister Ulrich Lange (CDU) wies in seiner Antwort darauf hin, dass mittelfristig im Bereich der AVK &bdquo;ein ganz neues Stadtquartier“ entstehe: &bdquo;Eine Buslinie oder ein Busshuttle entlang der Auguste-Viktoria-Allee halte ich deshalb künftig für realistisch.“ Vom Projekt &bdquo;Oberstufen-Campus“ bereits begeistert zeigt sich Michael Nitsche (SPD): &bdquo;Diese Idee bringt Bad Lippspringe als Schul- und Bildungsstandort nach vorne.“ Lärmproblem gelöst Angesichts weiter kräftig steigender Schülerzahlen möchte die Stadt die insgesamt 1.700 Quadratmeter großen Räumlichkeiten der AVK nicht ungenutzt lassen. &bdquo;Der Druck, deutlich mehr Schülerinnen und Schüler im Schulzentrum Im Bruch aufzunehmen, steigt weiter“, macht Bürgermeister Lange deutlich. Aufgrund der wachsenden Schülerzahlen sind im Schulzentrum in den nächsten Jahren größere Baumaßnahmen notwendig. Durch den Alternativstandort Auguste-Viktoria-Klinik bliebe der Unterrichtsbetrieb in der Sekundarstufe II von größeren Lärmstörungen verschont. Das sei auch mit Blick auf die Abiturvorbereitungen sehr wichtig. Für die Sekundarstufe I führe die Verlegung der Oberstufe ebenfalls zu einer deutlichen Entlastung. In nichtöffentlicher Sitzung hat der Schulausschuss auch über die Kostenfrage beraten. Finanziell ist das Schulprojekt in der &bdquo;Auguste“ nach Meinung Langes &bdquo;gut darstellbar“. Unter anderem könnte die gemietete Containeranlage als Ersatz-Unterrichtsräume früher abgegeben werden als bisher geplant. &bdquo;Damit würden wir richtig Geld sparen“, sagt Lange.

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