Diese Kandidaten wollen Bürgermeister in Bad Lippspringe werden

Bad Lippspringe. Am 14. September finden in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen statt. Das heißt für alle Bürgerinnen und Bürger, dass sie Vertreterinnen und Vertreter für ihre Kommunen (Städte, Kreise, Gemeinden) wählen können. In Bad Lippspringe bewerben sich Ulrich Lange (CDU) und Claudius Bambeck (FWG) um das Bürgermeisteramt. Um sie und ihre Politik besser kennenzulernen, hat die NW ihnen Fragen zu verschiedenen Themen wie Mobilität, Nahverkehr oder Klimaschutz gestellt. Ulrich Lange (CDU) möchte Bürgermeister bleiben Was wollen Sie konkret unternehmen, damit der kommunale Haushalt gestärkt und wichtige Aufgaben weiter bezahlt werden können? Unsere Verwaltung ist sparsam und kosteneffizient unterwegs, insbesondere auch im Personalbereich. Wir tun alles dafür, um den städtischen Haushalt zukunftsfähig und generationengerecht aufzustellen. Das Leben wird uns vor Ort allerdings durch eine unzureichende Finanzausstattung seitens des Bundes und des Landes, durch bürokratische Hürden und durch die Aushöhlung des Selbstverwaltungsrechts immer schwerer gemacht. Für mich gilt der Grundsatz: Wer bestellt, der muss auch bezahlen. Diese Position haben wir Bürgermeister im Kreis Paderborn gemeinsam mit dem Landrat sehr deutlich gemacht und dazu auch konkrete Forderungen formuliert. Wie möchten Sie bezahlbaren Wohnraum fördern – insbesondere für Familien und einkommensschwächere Gruppen? Die starke Zunahme unserer Bevölkerung zeigt, dass Bad Lippspringe insbesondere auch für junge Familien attraktiv ist. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund verfolgen wir das Ziel, Grundstücke zu bezahlbaren Preisen anzubieten. Wir entwickeln aber nicht nur neue Baugebiete, wir arbeiten auch intensiv mit Projektentwicklern zusammen. So entsteht aktuell durch einen privaten Investor auf einem bisher städtischen Grundstück sozialer Wohnungsbau. Welche Prioritäten setzen Sie beim Ausbau von Schulen, Kita-, OGS-Plätzen sowie inklusiver Bildung? Die Bildungslandschaft genießt bei uns oberste Priorität. Erstmals ist es gelungen, ein gemeinsames Verständnis von den Kitas bis hin zur Gesamtschule erzielen. Die Zahl der Kindergarten- und Schulkinder ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen und steigt auch weiterhin an. Es ist daher existenziell wichtig, hier adäquate, inklusive Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. So sind nicht nur viele neue Kindergartenplätze entstanden, auch im Bereich der Schulen wurde und wird auch künftig modernisiert und erweitert - allein in den vergangenen fünf Jahren wurden in diesem Bereich 13,6 Mio. Euro investiert. Aktuell schaffen wir an der Concordia-Grundschule ein neues OGS-Gebäude für rund 2,5 Millionen Euro. Und mit dem Oberstufen-Campus in der früheren Auguste-Viktoria-Klinik entwickeln wir einen neuen, innovativen Schulstandort. Beim Thema Inklusion sind auch zahlreiche Unternehmen in unserer Stadt absolute Vorreiter. Darüber hinaus spielt der Inklusionsgedanken bei Entwicklung unserer neuen Themen-Spielplätze eine entscheidende Rolle. Welche Rolle spielt die Verbesserung des ÖPNV? Planen Sie Maßnahmen zum Ausbau von Radwegen? Ein flexibler und bedarfsorientierter ÖPNV ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft der Mobilität in unserer Badestadt. Hier stehen wir in engem und konstruktivem Austausch mit dem Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter und der Initiative Neue Mobilität Paderborn. Mit neuen Linien und der Einführung des 1-Euro-Tickets haben wir erste wichtige Schritte gemacht. Auch die weiteren Planungen für den Ausbau des Radverkehrsnetzes stehen kurz vor der Umsetzung. Erwähnt sei nur die Radvorrangroute von Bad Lippspringe nach Paderborn, die im kommenden Jahr realisiert werden soll. Was wollen Sie tun, damit Ihre Stadt umwelt- und klimafreundlicher wird? Der Klimaschutz zieht sich als Querschnittsaufgabe durch alle Ämter in der Verwaltung. Mit der Einstellung eines Klimaschutzbeauftragten haben wir unsere Ambitionen in diesem Bereich weiter untermauert. Die Themen Nachhaltigkeit, Innovation und Klimaschutz haben wir uns dabei nicht nur öffentlichkeitswirksam auf die Fahne geschrieben, wir leben diese Themen auch konstruktiv im Rahmen zahlreicher Zukunftsprojekte: Kommunale Wärmeplanung, Ausbau regenerativer Energien, Hochwasserschutz, Neue Mobilität, energieautarke städtische Liegenschaften (z.B. Bauhof 2.0), erfolgreiche Klimaforen usw. Wie wollen Sie das Ehrenamt und das gesellschaftliche Miteinander in Ihrer Stadt stärken – etwa in Vereinen, Feuerwehren oder sozialen Projekten? Das Ehrenamt ist unverzichtbar für unsere Stadtgemeinschaft, hier wird in vielen Vereinen und Organisationen Vorbildliches geleistet. Ein von mir eingeführter &bdquo;Runder Tisch der Vereine“ hat sich in diesem Zusammenhang als ein wichtiges Kommunikationsforum bewährt. In diesem Rahmen wollen wir etwa gemeinsam mit den Vereinen die Infrastruktur insbesondere im Sportbereich kontinuierlich weiterentwickeln. Dabei setzen wir auch die LEADER-Förderung zur Unterstützung der Vereine gezielt ein. Was haben die Bürgerinnen und Bürger vom bevorstehenden City-Outlet? Das City-Outlet wird uns einen dauerhaften Aufschwung geben, den wir im Rahmen der Landesgartenschau 2017 schon einmal erlebt haben. In unserer Badestadt und auch in der Region werden viele neue Arbeitsplätze entstehen - im Handel, im Tourismus und in der Gastronomie. Wichtig ist, dass es keine Nachteile für die Bürgerinnen und Bürger gibt. Speziell die Bereiche Verkehr und Parken haben wir dabei voll im Blick. Kommunalwahl 2025: Alles zur Wahl im Kreis Paderborn im Liveticker Claudius Bambeck tritt als Kandidat der FWG an Was wollen Sie konkret unternehmen, damit der kommunale Haushalt gestärkt und wichtige Aufgaben weiter bezahlt werden können? Die Konsolidierung des städtischen Haushalts ist eine herausragende Problemstellung. Immer mehr Aufgaben werden den Kommunen durch Bund und Land aufgebürdet, ohne die Kommunen auch finanziell auszustatten. Dazu kommen die horrenden Umlagen des Kreises mit der immer höher steigenden Kreisumlage, die den finanziellen Spielraum der Kommunen einengt. Daher müssen Projekte priorisiert werden, gezielte Schuldenrückzahlungen durchgeführt und die Gemeindefinanzierung kurzfristig reformiert werden. Steuererhöhungen sind nicht vorgesehen. Wie möchten Sie bezahlbaren Wohnraum fördern – insbesondere für Familien und einkommensschwächere Gruppen? Städtische Wohnungen müssen erhalten und gezielt modernisiert werden. Baugrundstücke in Neubaugebieten werden nicht nur zum Bau von selbst genutztem Eigentum, sondern zu einem gewissen Prozentsatz an Investoren zum Bau von Mietobjekten abgegeben. Alternative Wohnprojekte für eine immer älter werdende Stadtbevölkerung müssen dabei berücksichtigt werden. Welche Prioritäten setzen Sie beim Ausbau von Schulen, Kita-, OGS-Plätzen sowie inklusiver Bildung? Die Zwei-Standorte-Situation an der Gesamtschule ist suboptimal und sollte wieder abgeschafft werden. Die Schülerzahlen werden zukünftig rückläufig sein, insbesondere wenn sich unsere Gesamtschule auftragsgemäß auf Lippspringer und Schlänger Kinder konzentriert. Wir verfügen derzeit über eine sehr gute Ausstattung der Schulen, der Kitas und der OGS. Neubauten und Erweiterungen sind bereits in Planung oder Bau. Die Vorgaben des Landes im OGS-Bereich werden umgesetzt. Die Inklusion wird in Bad Lippspringe bereits gelebt. Welche Rolle spielt die Verbesserung des ÖPNV? Planen Sie Maßnahmen zum Ausbau von Radwegen? Das Industriegebiet &bdquo;Am Vorderflöß“ muss wieder in die Linienführung des ÖPNV aufgenommen werden. Eine Optimierung der Linienführung (z. Zt. fast ausschließlich Beschränkung auf die Hauptachse Detmolder Straße) muss grundsätzlich erfolgen. Das ein Euro-Ticket im innerstädtischen ÖPNV wurde von der FWG mitbeschlossen und soll weiter geführt werden. Das Radwegenetz soll in Zusammenarbeit mit dem Kreis und den Nachbarkommunen für Pendler und für den Tourismus optimiert werden. Was wollen Sie tun, damit Ihre Stadt umwelt- und klimafreundlicher wird? Das Klimaschutzkonzept der Stadt Bad Lippspringe ist bereit zur Umsetzung. Dachbegrünungen, PV-Anlagen, LED-Endausbau der Straßenbeleuchtung usw. sollen umgesetzt werden. Wir benötigen innovative Wege der Stadtgestaltung. Über ein Tempolimit auf der Detmolder Straße bzw. ein Tempolimit im Innenstadtbereich (Tempo 30 oder 40) ist dabei auch nachzudenken. Wie wollen Sie das Ehrenamt und das gesellschaftliche Miteinander in Ihrer Stadt stärken – etwa in Vereinen, Feuerwehren oder sozialen Projekten? Die Zusammenarbeit der Verwaltung und des Rates mit den vielen Vereinen ist sehr gut. Die Stadt stellt Räumlichkeiten für die Vereinstätigkeit überwiegend kostenfrei zur Verfügung. Das sollte so bleiben. Wir müssen Schulen, Kita und Vereine zusammenbringen. Durch Projekte oder Aktionen sollten den Kindern bereits frühzeitig die ehrenamtlichen Möglichkeiten nahegebracht werden. Weiterbildungen der Ehrenamtlichen können auch von der Stadt finanziert werden. Über die Schaffung einer Bürgerbegegnungsstätte/eines Bürgerhauses sollte nachgedacht werden. Die Bürger sind hier einzubeziehen. Was haben die Bürgerinnen und Bürger vom bevorstehenden City-Outlet? Das City-Outlet bietet neue Einkaufsmöglichkeiten, eine Belebung der Innenstadt, neue Arbeitsplätze und natürlich eine neue Bekanntheit und damit eine Aufwertung des Stadtimages. Da ein City-Outlet auch von der Akzeptanz der Bevölkerung abhängig ist, müssen pragmatische und tragfähige Lösungen gefunden werden, um die auftretenden Probleme, wie z. B. eine allen Ansprüchen gerecht werdenden Verkehrsführung inklusive Parkmöglichkeiten zu lösen. Ein sinnvolles Parkraumkonzept steht hier im Vordergrund.

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