Leer stehende Kurwaldklinik in Bad Lippspringe beherbergt Flüchtlinge

Bad Lippspringe. 275 Flüchtlinge leben aktuell in Bad Lippspringe. Gerade in den ersten Monaten nach Beginn des russischen Angriffskriegs sei es zu einem starken Zuzug nach Bad Lippspringe gekommen, machte Till Kremeyer im Wirtschaftsförderungsausschuss deutlich. Kremeyer, der auch Flüchtlingskoordinator der Stadt ist, ging in einem Vortrag detailliert auf die Wohn- und Lebenssituation der hier lebenden ukrainischen Flüchtlinge ein. Bei ihnen handele es sich hauptsächlich um Frauen und Kinder. Der Anteil erwachsener Männer – insgesamt nur 37 – ist Kremeyer zufolge dagegen sehr gering. Die meisten Flüchtlinge wurden in der Anfangszeit von Privatpersonen aufgenommen. Aber auch die Stadt Bad Lippspringe sah sich zum schnellen Handeln aufgefordert. So diente die Einfach-Turnhalle Im Bruch gerade in den ersten Wochen und Monaten als zentrale Gemeinschaftsunterkunft. 40 Flüchtlinge fanden hier eine vorläufige neue Bleibe. Kurzzeitig entstand ein neues Problem, weil die Einfach-Turnhalle nicht mehr für den Schulsport zur Verfügung stand. Im Juli 2022 wurde die Gemeinschaftsunterkunft aufgelöst. Etwa 30 Flüchtlinge konnten ebenfalls bis zum Juli in einem Bad Lippspringer Hotel untergebracht werden. Ab diesem Zeitpunkt gab es eine alternative Unterbringungsmöglichkeit. In Abstimmung mit dem Medizinischen Zentrum für Gesundheit und dem Kreis Paderborn wurde die bis dahin leer stehende Kurwaldklinik (Cecilienallee) in eine Flüchtlingsunterkunft umgebaut. Aktuell sind in dem Gebäude 47 ukrainische Flüchtlinge untergebracht. Insgesamt, so Kremeyer, reiche der Platz für insgesamt 90 Personen aus. Auch städtische Liegenschaften wurden zur Unterbringung der ukrainischen Flüchtlinge herangezogen – unter anderem Gebäude in der Savignystraße, am Wasserturm, am Sandweg und in der Wilhelm-Hücker Straße. Mit Blick auf den Haushaltsentwurf 2023 soll zusätzlich geprüft werden, ob das Gebäude am Wasserturm renoviert und erweitert werden kann. Wie Kremeyer im Ausschuss weiter berichtete, sei eine wachsende Zahl ukrainischer Flüchtlinge inzwischen auf der Suche nach privaten Mietwohnungen. Leider sei das Angebot an bezahlbaren Wohnungen in Bad Lippspringe aktuell deutlich geringer als die Nachfrage. Gesundheitscheck in Zusammenarbeit mit dem MZG &bdquo;Auch der eigens bei der Stadt neu eingerichtete Stab für außergewöhnliche Ereignisse hat sich mit viel Engagement um die ankommenden Flüchtlinge gekümmert“, stellte Kremeyer klar. So sei vorübergehend ein so genanntes &bdquo;Ukraine-Handy“ frei geschaltet worden. Und in Zusammenarbeit mit dem MZG habe die Stadtverwaltung einen Gesundheitscheck für Flüchtlinge organisiert und ihnen Test- und Impfangebote gemacht. Im Rathaus wurden über die Monate auch Geld- und Sachspenden registriert, die gezielt an die Flüchtlinge vor Ort verteilt wurden. Parallel dazu hat die Stadt die Integration der Flüchtlinge vorangetrieben – auch das machte Kremeyer in seinem Vortrag deutlich. Das Kreis-Integrationszentrum Paderborn zum Beispiel hat eigens dafür in Bad Lippspringe eine so genannte &bdquo;Case-Managerin“ eingesetzt, die sich in Abstimmung mit der Stadtverwaltung um die Anliegen und Probleme der hier lebenden Flüchtlinge kümmern soll. Einen engen Kontakt gebe es darüber hinaus zu den verschiedenen Wohlfahrtsverbänden. Und nicht zu vergessen sei laut Kremeyer, dass die Stadt auch ehrenamtliche Angebote vor Ort unterstütze – wie das Flüchtlingscafé im Forum Maria Mater sowie verschiedene Sprachkurse.

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