Briten wollen Flugplatz in der Senne wieder aktivieren

Bad Lippspringe. Die Stadt Bad Lippspringe hat – gemeinsam mit den Gemeinden Hövelhof und Schlangen – viel mit der Senne vor. Diese besondere Landschaft soll bald &bdquo;für alle Sinne" sein, um auch den Tourismus in dieser Region zu stärken. Aber bei der Umsetzung dieses Großprojektes sieht Bad Lippspringes Bürgermeister Ulrich Lange (CDU) nun störende Aktionen der britischen Streitkräfte. Diese wollen den seit 2015 stillgelegten Militärflugplatz an der Bundesstraße 1 zukünftig wieder verstärkt nutzen – und ihn zuvor weiträumig einzäunen. Die Pläne bestätigt der Sprecher der britischen Streitkräfte in der Region, Mike Whitehurst, auf Anfrage der NW. &bdquo;Wir möchten einen Zaun errichten, um das Gelände vor unbefugtem Betreten zu schützen. Zuletzt sind die Gebäude des Flugplatzes beschädigt worden und Menschen haben wiederholt dort Müll abgeladen." Whitehurst gibt zudem zu, dass die Briten – wie von der Neuen Westfälischen exklusiv berichtet – den Platz auch wieder militärisch nutzen wollen. &bdquo;Für Übungen werden wir das Gelände voll nutzen. Das kann für leichte Infanteriebewegungen oder auch für Hubschrauber sein." Zusätzliche Baumaßnahmen seien dazu nicht notwendig. Allerdings müssten die Gebäude wie Tower, Hangar und Tanklager renoviert werden. Lippspringes Bürgermeister sprichwörtlich auf dem Zaun Von all diesen Plänen hat Lippspringes Bürgermeister Lange nach eigenen Angaben bislang nur über zwei Ecken etwas mitbekommen, wie er am Montagabend im Hauptausschuss sagte. Und diese fehlende Transparenz bringt Lange sprichwörtlich auf den Zaun. &bdquo;Uns fehlt jegliche Info von den Briten. Scheinbar herrschen zwischen den Briten und den Anrainergemeinden völlig falsche Ansätze, was mit der Senne passieren soll", wettert der Bürgermeister und fügt an, dass er die Anrainer-Konferenz einberufen möchte. &bdquo;Wir müssen uns zusammensetzen und dürfen uns das nicht gefallen lassen – wir müssen das Thema offensiv angehen." Laut Langes Informationen soll um den seit 2015 nach einem tödlichen Fallschirmunfall stillgelegten Flugplatz ein 2,50 Meter hoher und gut 2,5 Kilometer langer Zaun errichtet werden. Briten-Sprecher Whitehurst sagt, dass auch bislang ein Zaun gestanden habe, der nun in Teilen repariert und um neue Strecken ergänzt werde. Die Aufregung der Kommunen und die Rufe nach mehr Transparenz könne er nicht nachvollziehen: &bdquo;Wir haben unsere Pläne schon im Mai den Senneanrainern dargelegt. Dabei ging es nicht um alle Details, doch wir haben gesagt, was wir vorhaben." Bedenken wegen Tourismus und Naturschutz Zudem sei seitdem die Kommunikation über die Sperrzeiten der Durchfahrtstraßen und über anstehende Übungen wie der jüngsten mit 650 Soldaten, an dem auch Tornados der Bundeswehr teilgenommen hätten, verbessert worden. Zumindest in Bad Lippspringe wird die Informationspolitik der britischen Armee allerdings nicht als vertrauensbildend wahrgenommen. Vielmehr wachsen offenbar die Befürchtungen, dass die Manöver in der Senne die Beziehungen belasten könnten. &bdquo;Auch die Lärmbelästigungen haben zugenommen, obwohl die Briten das eindämmen wollten. Nun soll der Flugplatz wieder vermehrt genutzt und eingezäunt werden – das hat auch Auswirkungen auf die Stadt Bad Lippspringe als Tourismusstandort und natürlich auch auf den Naturschutz", blickt Lange sorgenvoll in die Zukunft. Whitehurst verweist darauf, dass der Bauantrag für den üppigen Zaun ordnungsgemäß bei den deutschen Behörden eingereicht worden sei und dort für jedermann Gelegenheit bestehe, Widerspruch einzulegen. Das Flugplatzgelände ist Eigentum der Bundesrepublik Deutschland, die britische Armee ist laut Whitehurst Nutzerin des Areals.

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