Bad Lippspringe

Überholverbote könnten Radler in Bad Lippspringe schützen

Die SPD will den Straßenverkehr in Bad Lippspringe für Radfahrer sicherer machen. Kurzfristig hilft vielleicht ein Schild.

Die Bad Lippspringer Friedrichstraße ist für für Verkehrsteilnehmer nicht immer gut einsehbar. | © Klaus Karenfeld

24.05.2021 | 24.05.2021, 02:00

Bad Lippspringe (ka). Die Sozialdemokraten in Bad Lippspringe möchten den Straßenverkehr der Stadt sicherer machen. Besonders die Radfahrer hat die SPD bei ihrem Anliegen im Blick. So soll exemplarisch geprüft werden, wie gefährlich es ist, wenn ein Radler in einer schmalen Straße von einem Auto überholt wird. Ein entsprechender Antrag wurde im Bau- und Planungsausschuss angenommen.

Die Genossen sind davon überzeugt, dass sich viele Radfahrer auf einigen Straßenabschnitten von Bad Lippspringe nicht sicher fühlen. Im Bauausschuss wurde ihr Fraktionsvorsitzender Marcus Kleinemeyer deutlich: "Es gibt vor Ort Straßen, die nicht ausreichend breit ausgebaut sind." Und das könne in bestimmten Situationen sehr gefährlich sein - zum Beispiel dann, wenn ein Autofahrer versuche, an einem Radler vorbei zu fahren.

Diese Beschreibung ist nach Meinung Kleinemeyers nicht die Ausnahme, sondern tägliche Praxis: "Gerade in unmittelbarer Nähe zu unseren Schulen zeigt sich fast jeden Tag, wie Fahrzeuge Schulkinder überholen und dabei den notwendigen Sicherheitsabstand nicht einhalten."

Aber nicht nur rund um die Schulen sei das der Fall: Auch in vielen anderen Straßenbereichen ignorierten Autofahrer den gesetzlichen Mindestabstand von 1,50 Meter, so der SPD-Fraktionsvorsitzende. Kleinemeyer verweist in diesem Zusammenhang auch auf die unverändert hohen Verkaufszahlen von Fahrrädern und E-Bikes. Umso wichtiger sei es, Bad Lippspringe für Radfahrer noch attraktiver zu machen. Das aber setze voraus, die Sicherheit für den Radverkehr weiter zu erhöhen. Überholverbote für Autofahrer sieht die SPD im Bedarfsfall als eine geeignete Maßnahme an.

Bericht aus dem Ordnungsamt

Tatsächlich gebe es in Bad Lippspringe Straßen, die durch ihre Breite und Straßenführung für die Verkehrsteilnehmer nicht unbedingt leicht einsehbar seien - räumt Ordnungsamtsleiter Leonard Tölle in der Ausschusssitzung ein. Als Beispiele nennt er die Friedrichstraße sowie die Wald- und Peterstraße in Nähe der Concordia-Grundschule. Gleichzeitig stellt Tölle klar: "Gehäufte Unfallschwerpunkte, an denen Auto- und Radfahrer beteiligt sind, gibt es in Bad Lippspringe aber nicht. "

Möglicherweise könnte in der Badestadt künftig ein Verkehrsschild an ausgesuchten Stellen zum Einsatz kommen, das erst 2020 offiziell bundesweit zugelassen wurde. Das Schild mit der Nummer 277-1 zeigt, dass es Autos hier verboten ist, Radfahrer und Roller zu überholen. Tölle will diesbezüglich in nächster Zeit Gespräche mit der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde führen.