Paderborner halten Maskenpflicht in der Innenstadt weitgehend ein

Paderborn/Bad Lippspringe. Als letzter Kreis in ganz OWL gilt nun auch der Kreis Paderborn seit Mittwoch offiziell als Corona-Risikogebiet. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner stieg in den vergangenen sieben Tagen laut NRW-Landeszentrum Gesundheit auf 60,7 (Stand 28. Oktober, 0 Uhr). Damit einher gehen weitere Beschränkungen des öffentlichen Lebens. So gilt seit Mittwochmorgen eine Maskenpflicht in der Paderborner Innenstadt sowie in der Fußgängerzone in Bad Lippspringe. Die meisten scheinen das am Mittwoch auch schon verinnerlicht zu haben. Die deutliche Mehrheit derer, die zur Mittagszeit in Paderborn auf der Westernstraße, dem Rathaus- oder Marktplatz sowie den Königsplätzen unterwegs sind, tragen die Mund-Nasen-Bedeckung. Eine Gruppe junger Frauen, die aus Soest zum Shoppen nach Paderborn gekommen ist, hat von der Maskenpflicht noch gar nichts mitbekommen. Die Schilder, die die Stadt über Nacht hat aufhängen lassen - etwa in Größe Din A3 -, sind nicht besonders auffällig, finden sie. Für sinnvoll halte sie die Pflicht "auch im Freien, wenn man eben keinen Abstand halten kann", sagt Jennifer Hünning. "Natürlich ist das nervig, aber darum geht es ja nicht", sagt Julia Oechtering. "Die Menschen brauchen klare Regeln" "Störend, aber sinnvoll", findet auch Christian Trachternach. Zwar sei es an einem Montag sicher noch möglich, ausreichend Abstand zu anderen Passanten zu halten. "An einem Samstagvormittag aber kann ich mir schon vorstellen, dass das schnell eng hier wird." Und die Maskenpflicht nur auf einen Tag zu begrenzen, sei schwierig. Das sieht auch Barbara Tillmann so: "Die Menschen brauchen klare Regeln." Eine durchgängige Maskenpflicht von 8 bis 20 Uhr, wie sie in Paderborn gilt, sei am besten zu handhaben. Wichtig sei jedoch darüber hinaus auch, dass jeder einzelne nun wieder seine Kontakte reduziere. "Über den Sommer sind viele zu unvorsichtig geworden", glaubt Holger Funke. Durch die Lockerungen hätten viele "schnell vergessen, dass die Pandemie wohl noch einige Zeit unseren Alltag bestimmen wird". "Man hat sich ans Maskentragen ja auch schon gewöhnt" Auch in Bad Lippspringe sieht man in der Fußgängerzone kaum noch jemanden ohne Mundschutz. Das kann Gisela Steinkamp-Kohlwes bestätigen - aus erster Hand sozusagen. Als Inhaberin eines Süßwarenstandes unter anderem mit gebrannten Mandeln hat sie den perfekten Beobachtungsposten. "Es halten sich so gut wie alle dran", sagt sie. Auch Streifen der Polizei, die die Einhaltung der neuen Verordnung kontrollieren, habe sie schon gesehen. Und was sagen die Leute so? "Es hat noch keiner groß gemurrt. Man hat sich ans Maskentragen ja auch schon gewöhnt." Die Händlerin hofft allerdings, dass sie auch nach den neuesten Beschlüssen weiter mit ihrem Stand in der Fußgängerzone stehen darf. Eigentlich läuft ihre Genehmigung dafür zwar in dieser Woche aus - allerdings hat sie eine Option auf eine Verlängerung darin. Paderborner Ordnungsamt kontrolliert erst in den nächsten Tagen Kritik an der Maskenpflicht gibt es dagegen vor allem auf Facebook. "Ich konnte bisher nahezu alles nachvollziehen, hatte Verständnis", schreibt ein Nutzer. "Aber Maskenpflicht im Freien ist ein so dermaßen sinnfreier Verzweiflungsakt", der rational nicht mehr erklärbar sei. Wie es denn an Allerheiligen auf dem Friedhof aussehe, "da ist dann bestimmt mehr los als in der Westernstraße", fragt eine andere Leserin. Das Paderborner Ordnungsamt hat die Einhaltung der Maskenpflicht am Mittwoch noch nicht kontrolliert. Dies erfolge erst in den nächsten Tagen; Bußgelder wurden entsprechend auch noch nicht verhängt. Zunächst liege der Schwerpunkt auf der Einrichtung der Zonen mit der Maskenpflicht. "Diese Zonen müssen gut sichtbar und nachvollziehbar sein", sagt Jens Reinhardt, Pressesprecher der Stadt. Bei den Arbeiten vor Ort sei der Eindruck der Mitarbeiter aber gewesen, "dass sich etwa 80 Prozent der Passanten an die Maskenpflicht halten".

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