Rasen sprengen wird in Bad Lippspringe teurer

Bad Lippspringe. In Bad Lippspringe sollen die Gartenbesitzer sparsamer mit dem Lebensmittel Wasser umgehen. Sehr konkret bekommen die Besitzer von separaten Gartenwasserzählern eine Neuausrichtung der Stadt zu spüren. Die Nutzung des zweiten Zählers für die Gartenbewässerung wird teurer. Die Stadt setzt darauf, dass ihre Zahl von derzeit 520 demnächst merklich zurückgeht und weniger Wasser verschwendet wird. Alle 520 Haushalte mit eigenem Gartenwasserzähler bekommen in den nächsten Tagen Post aus dem Lippspringer Rathaus. Der Grund: Der Stadtrat hat im November 2019 eine neue Abwassersatzung beschlossen, die zum 1. Januar in Kraft getreten ist. Davon betroffen sind auch die Haushalte mit angemeldetem Gartenwasserzähler. Laut Kämmerer Till Kremeyer gibt es zwei Veränderungen zur bisherigen Praxis: Zum einen sind von diesem Jahr an nur noch geeichte Wasserzähler zulässig, die Eichzeit läuft nach sechs Jahren ab. Gleichzeitig ist der ordnungsgemäße Einbau des Zählers ab sofort verpflichtend und muss durch einen Installateur nachgewiesen werden. Die Kosten trägt laut Kremeyer der Hausbesitzer. Die vielleicht noch wichtigere Neuerung betrifft die Zählerablesung. Im NW-Gespräch erläutert Kremeyer, dass die Zählerstände künftig nicht mehr per E-Mail oder telefonisch an die Stadt weitergegeben werden können. Diese Aufgabe übernimmt ab 2020 ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung zwischen November und Dezember. Er überprüft auch, ob der Zähler geeicht und korrekt angebracht ist. Pro Ablesevorgang ist dann ein Betrag von 30 Euro fällig. &bdquo;Es lohnt sich damit für so manche Haushalte wahrscheinlich nicht mehr, einen Gartenwasserzähler zu betreiben", gibt Kremeyer offen zu. 2,10 Euro pro Kubikmeter Abwasser Auf diesem Weg soll verhindert werden, dass Gärten gedankenlos bewässert werden, weil die Kosten für das Frischwasser so gering sind. Denn wer aktuell einen Gartenwasserzähler besitzt, musste zuletzt lediglich die Frischwassergebühr zahlen, die deutlich teurere Abwassergebühr – in Bad Lippspringe derzeit 2,10 Euro pro Kubikmeter – fällt nicht an, da das Gartenwasser versickert, anstatt in die Kanalisation zu gelangen. Für die Abrechnung des Jahres 2019 bleibt es noch bei der bisher gültigen Regelung, darauf weist Kremeyer ausdrücklich hin. Die Zählerstände für das vergangene Jahr sollen möglichst per E-Mail bis spätestens zum 31. Januar gemeldet werden an: kaemmerei@bad-lippspringe.de Auch der zuletzt hohe Verwaltungsaufwand bei der Erfassung der Gartenzähler sei ein Grund für die Neuregelung sagt Kremeyer: &bdquo;Wir hatten viele Kleinstmeldungen von einem bis zehn Kubikmetern. Wenn sich dann auch noch Fehler in die Ablesung einschleichen, wird es sehr aufwendig." "Wird nicht überall auf Begeisterung stoßen" Verteuert hat sich der Einsatz von Gartenzählern zuletzt auch in Delbrück. Hier wollen Politik und Verwaltung ebenfalls die Wasserverschwendung eindämmen. Lippspringes Lokalpolitik und Stadtverwaltung setzen bewusst darauf, dass die Ablesegebühr zu einer Reduzierung der Zähler führt und damit auch &bdquo;zu einem sparsameren Umgang mit Trinkwasser", wie Kremeyer sagt. Dennoch wisse die Stadt darum, dass die neuen Regeln &bdquo;nicht überall auf Begeisterung stoßen werden". Doch gerade in der Kurstadt sei ein bewusster Umgang mit Wasser in Zeiten den Klimawandels geboten. Die Nutzer von Gartenzählern meldeten zuletzt sehr unterschiedliche Wassermengen: &bdquo;Von einem bis eintausend Kubikmetern jährlich haben wir alles dabei", sagt der Kämmerer. &bdquo;Die meisten liegen im mittleren zweistelligen Kubikmeterbereich." Das bedeutet: Um in Zukunft beim Gartenwasser zu sparen, muss der Verbrauch bei mehr als 14 Kubikmetern liegen – Installation oder Eichung eines Zählers noch nicht eingerechnet.

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