Bad Lippspringe

Kompromiss für Bebauungsplan des Auguste-Viktoria-Stifts notwendig

Straßenneubau am August-Viktoria-Stift: Der Bauausschuss diskutiert kontrovers. Tempo 30 aber ist ausgemachte Sache

Weitere Bebauung im Park: Hinter dem Auguste-Viktoria-Stift will die Stadt Bad Lippspringe weitere Baugrundstücke für 50 Häuslebauer schaffen. | © Jens Reddeker

20.03.2019 | 21.03.2019, 08:57

Bad Lippspringe. Der Bebauungsplan für das Gelände des ehemaligen Auguste-Viktoria-Stifts hat zwei weitere Hürden genommen. Der Bauausschuss votierte am Dienstagabend einstimmig für den Satzungsbeschluss. Die Planungen für den Straßenneubau wurden mit großer Mehrheit angenommen. Nach einer kontroversen Diskussion über die Anzahl von Parkplätzen und Baumpflanzungen fand der Ausschussvorsitzende Martin Schulte (CDU) einen Kompromissvorschlag.

Demnach soll die Verwaltung die Grundstückszufahrten zu den etwa 50 geplanten Wohnhäusern exakt festlegen und weitere Standorte für Bäume ermitteln. Auf der insgesamt 590 Meter langen Straße zwischen Auguste-Viktoria-Allee und Vom-Stein-Straße, die das Gelände komplett erschließt, waren ursprünglich 34 Parkplätze vorgesehen. Dazu kommen elf Einstellplätze im Kreuzungsbereich zur Allee und 55 Stellplätze für den Waldfriedhof. „34 Parkplätze sind zu viel. Wir sollten auch an unser Stadtklima denken", kritisierte Norika Creuzmann von den Bündnisgrünen die Pläne und erhielt vom FWG-Ratsmitglied Bernhard Göke („Ein paar Bäume mehr würden uns gut zu Gesicht stehen") Unterstützung. Johannes Schmand von der CDU aber sah in der Reduzierung der Anzahl der Parkplätze den falschen Weg.

Für eine Spielstraße zu lang

„Wir werden das genau überplanen", versprach Ferdinand Hüpping. Der Bauamtsleiter zerstreute auch Bedenken, dass die Stellplätze am Friedhof zu einer hohen Verkehrsbelastung führen würden. „Wir glauben, dass das verträglich ist. Es wäre anders, wenn sich an der Stelle ein Einzelhandel angesiedelt hätte", sagte Hüpping. Der erläuterte ebenfalls, warum im Bereich der neuen Straße Tempo 30 vorgesehen ist. „Tempo 7 [Anm. d. Red.: Spielstraße] ist auf einer 590 Meter langen Straße nicht durchzusetzen. Zudem funktioniert Tempo 30 auch im Wohnumfeld an der Vom-Stein-Straße und der Mersmannstraße", erklärte Hüpping auf Nachfrage von Achim Schumacher (Die Linke).

Andreas Bornmann vom Gelsenkirchener Ingenieurbüro Bauplan hatte zuvor die Planungen für den Straßenneubau erläutert. Die Straße wird grundsätzlich 5,50 Meter breit, so dass sich LKW und PKW begegnen können. Allerdings sind auf beiden Seiten alternierend Parkplätze und Baumpflanzungen vorgesehen. Dann ist die Verkehrsfläche nur 3,50 Meter breit. „Wir fahren in Schlangenlinien", beschrieb Bornmann die Situation.